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Blutsterne - Teile 1 + 2

Blutsterne - Teile 1 + 2

Titel: Blutsterne - Teile 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Anderson
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Werk!“, forderte er mich auf.
    Für einen Moment erwachten in mir menschliche Gefühle und meine Hände zögerten. Hatte er die Wahrheit gesprochen und war unschuldig? Der Soldat war fast so jung wie mein ermordeter Bruder.
    Alexej richtete sein Gewehr direkt auf meinen Kopf.
    „Entweder er oder ihr beide!“
    Es war ihm ernst. Seine Kumpanen hatten nichts dagegen.
    „Hat schöne Stiefel, der Bursche!“, stellte er mit einem Blick auf diese fest. Die Beute interessierte ihn.
    „Er kommt wohl wirklich aus einer guten Familie“, stellte der junge Valerij fest. „Wer sonst hat Stiefel aus Kalbsleder?“
    „Egal!“, lachte der Räuberhauptmann, dem es offensichtlich gefiel, Herr über Tod und Leben von anderen zu spielen.
    „Er hat sich die falsche Uniform angezogen! Das hätte er nicht tun sollen. Nun bekommt er den Lohn für seine Tat. Ich kenne seine Familie nicht!“
    Er spuckte wieder einen braunen Fladen Kautabak aus.
    „Schneid ihm also die Gedärme durch!“
    Der Knabe begann zu zittern und Tränen liefen aus seinen Augen.
    „Das könnt ihr doch nicht machen! Denkt an Gott!“
    Alexej stieß ihm seinen Stiefel ins Gesicht und drückte seinen Kopf in den Boden, in der Art, wie man Ziegen schlachtete.
    „Halt’s Maul! Und du schlitz ihm endlich den Wanst auf!“
    Ich kniete mich hin und zog dem Jungen sein Hemd aus der Hose, sodass der Bauch entblößt war.
    „Keine Angst, Junge, das tut nicht mehr so weh“, versuchte ich ihn zu trösten. Dieser zitterte an allen Gliedern.
    Das Messer war stumpf, doch ich stieß kräftig zu und schnitt, so stark ich konnte, um sein Leiden gering zu halten. Blaugraue Därme quollen stinkend dampfend durch die geöffnete Bauchdecke hervor und drückten warm an meine bloßen Brüste, da ich durch die Fessel direkt über ihm knien musste. Alexej kicherte belustigt über diesen widerlichen Anblick. Der Bursche stöhnte sterbend und glotzte irre seine eigenen Eingeweide an.
    Blutiger Saft, der sich mit seinen Exkrementen mischte, spritze aus den Gedärmen heraus und besudelte mich.
    Der Anführer klopfte mir begeistert auf die nackte Schulter.
    „Das hast du gut gemacht, Mädchen! Jetzt gehörst du zu uns!“
    Trotzdem nahm er vorsichtshalber sein Taschenmesser aus meinen gebundenen Händen wieder an sich.
    Sie zogen dem noch etwas lebendigen Burschen die wertvollen Stiefel aus. In seiner Joppe fanden sie einen Tscheka-Ausweis mit dem Dienstgrad eines Kommissars.
    „Wusste ich doch, dass das Schwein uns belogen hat! 21 Jahre alt war er schon!“
    Alexej spuckte den sterbenden Jungen an und trat wütend so lange auf dessen Kopf bis dieser zerbrach und das weißliche Gehirn in die dunkle Erd-Blutlache herausquetschte.
    „Die Kommissare sind die Schlimmsten! Direkt von dem Teufel Lenin beauftragt! Gut, dass wir ihn erledigt haben.“
    Ein wenig beruhigte diese Nachricht mich, da ich keinen Unschuldigen ermordet hatte.
    Wir zogen mit unserer Beute weiter.
    „Du bist stark!“, lobte mich der Anführer. Er war durch die viele Beute gut gelaunt.
    Das Gewicht des Sackes, den ich mitschleppte, erschien mir durch meine neue Kraft sehr gering. Nach etwa zwei Stunden und weiteren Diebstählen passte jedoch nichts mehr in diesen hinein.
    „Wir sind bald am Fluss! Lasst uns schon einmal den vollen Sack hier verstecken!“, schlug der kleinere Wladimir vor. Wir kamen gerade an einer Höhle vorbei.
    Die beiden anderen Plünderer stimmten zu und versteckten ihn dort. Mir gaben sie nun einen anderen.
    Nach einer halben Stunde kamen wir an einem schmalen Flüsschen, unserem Ziel, an.
    Das Wasser floss recht schnell über die grauen Steine. Ringsherum standen viele Birken und einige blaue Lilien blühten. Es war ein ruhiger, schöner und abgeschiedener Platz. Eine Birke war durch einen Sturm umgefallen und lag auf ihrer Krone.
    Ich war noch immer vollkommen nackt und blutbesudelt. Die Männer hatten mir bisher keine Gelegenheit gegeben, mich anzukleiden.
    „Wasch dich erst einmal! Du siehst schlimm aus!“, forderte mich der große Alexej auf.
    Er wies auf den Fluss. Valerij verlängerte die Kuhkette etwas, die mir immer noch die Hände band. Ich ging in das kalte Flüsschen, er blieb am Ufer. Der Kleine aus der Gruppe zielte mit dem Gewehr auf mich.
    „Wie soll ich mich mit gefesselten Händen waschen?“, versuchte ich etwas mehr Freiheit zu erreichen. Doch russische Bauern sind listig. Sie durchschauten wohl meinen Plan.
    Der Anführer nahm die Kette in seine Hand. „Wasch sie

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