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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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lag nur fünf Straßenblocks westlich an der Sixth Avenue. Während der Fahrt dorthin erstellte ich in Gedanken eine Zusammenfassung meiner bisherigen Eindrücke.
    Am auffälligsten war, dass der Mörder, nachdem er zugeschlagen hatte, verschwand und – mit anderer Kleidung – anschließend wieder auftauchte, um einen weiteren Mord zu begehen. Er musste irgendwo in dieser Gegend über ein Versteck verfügen. Eine Wohnung? Oder ein Hotelzimmer?
    Dann hatte er laut Zeugenaussagen etwas gerufen, etwas darüber, dass er Polizisten mochte. Vielleicht war es weit hergeholt, doch bei diesem abgebrühten und gut organisierten Kerl hatte ich das Gefühl, dass er wusste, was er sagte. Er hatte die Polizisten nur erschossen, um fliehen zu können.
    Dies hieß, dass er nicht zufällig tötete, sondern seine Opfer gezielt auswählte. Weiterhin fiel auch das Platinum Star Hotel wieder in die Kategorie gehobenes Ambiente, also eine hundertprozentige Übereinstimmung.
    Meine erste Vermutung wirkte schlüssig. Er hatte einen Plan, und dieser hatte etwas mit Reichtum zu tun.
    Und im Gegensatz zu anderen Serienmördern arbeitete er nicht im Verborgenen. Er schlug bei Tageslicht zu und ließ sich sehen. Versuchte er, eine Botschaft zu senden? Solche Jungs wollten gewöhnlich beweisen, dass sie schlauer waren als die Polizei. Sie wollten uns verspotten, uns wissen lassen, dass sie ungestraft töten konnten und sich nie schnappen ließen. Doch warum hatte er bisher weder mit uns noch mit der Presse Kontakt aufgenommen?
    So weit war ich mit meinen Gedanken gekommen, als ich vor dem Hotel hielt.
    Mindestens hundert Polizisten drängten sich innerhalb der Absperrung, die zwei volle Straßenblocks rund um das Hotel umfasste. Außerhalb der Absperrung standen schweigend und verwirrt Büroangestellte herum, gefasst auf das, was als Nächstes passieren könnte. Ich zog die manische Gaffermentalität vor, die üblicherweise an Tatorten anzutreffen war.
    Langsam drehten die Leute durch. Logisch, weil selbst für New Yorker Standards die Anzahl der Leichen hoch war.
    Ich traf Detective Peters hinter der Rezeption. Sie war immer noch abgebrüht und trocken, doch etwas gezähmt.
    Sie führte mich durch die mit weißem Marmor ausgelegte Eingangshalle in Richtung der Fahrstühle. Die Leiche war mit einem Tuch bedeckt. Ich ging in die Hocke und hob es an.
    Die Frau, die dort lag, ihr blondes Haar um ihren Kopf gefächert, war immer noch schön. Nur die kleinen schwarzen Eintrittswunden in Gesicht und Oberkörper und das herausgesickerte Blut störten das Bild.
    Ich betrachtete den Blumenstrauß auf ihrer Brust. Die heruntergefallenen Blütenblätter wirkten wie Opfergaben.
    Die getippte Nachricht vom Tatort im 21 Club ploppte in meinen Gedanken auf.
    Dein Blut ist meine Farbe.
    Dein Fleisch ist mein Lehm.
    » Können Sie aus dem, was Sie hier sehen, irgendwelche Schlüsse darüber ziehen, was er uns sagen will?«, fragte Beth. » Ich kann es nämlich nicht.«
    Ich legte das Tuch wieder über das Gesicht der Toten. » Ich bin ziemlich sicher, dass er sagen will: › Schnappt mich‹«, antwortete ich.

36
    » Sie hieß Martine Broussard«, begann Beth Peters, als wir unsere Köpfe an der Rezeption zusammensteckten. » Sie war Stewardess bei der Air France und sollte mit der Maschine um 14 Uhr nach Paris fliegen. Gegen elf Uhr am Morgen kommt ein großer, schwarzhaariger Mann mit einem Blumenstrauß ins Hotel. Die Dame an der Rezeption sagt ihm, er könne auf dem Sofa neben den Fahrstühlen warten. Als die Stewardess herauskommt, erschießt er sie mit einer Waffe, die er zwischen den Rosen versteckt hat. Einmal in den Kopf, zweimal in die Brust. Ein echter Charmeur.«
    Ich stieß einen langen, müden Seufzer aus.
    » Aber es gibt auch eine gute Nachricht. Kommen Sie.« Beth führte mich in das große Büro hinter der Rezeption und stellte mich Brian Navril vor, einem ehemaligen FBI-Agenten, der hier als Sicherheitschef arbeitete. Er wirkte ziemlich nervös, als ich ihm die Hand reichte. Nach dem, was gerade passiert war, machte er sich wahrscheinlich Sorgen, dass er demnächst zu den ehemaligen Sicherheitschefs des Hotels zählen könnte.
    » Ich glaube, ich habe etwas gefunden, das könnte ganz hilfreich für Sie sein.« Er führte mich zu seinem Schreibtisch. » Zumindest hoffe ich das.«
    Er rief auf seinem Laptop die Videoaufnahmen der verschiedenen Überwachungskameras des Hotels auf und klickte auf das kleine Quadrat, auf dem die Rezeption zu

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