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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Filet in der Pfanne um und öffnete eine Flasche 78er Daumas Gassac, die er sich für einen besonderen Moment aufbewahrt hatte. Er schenkte sich ein und schwenkte das Glas in Richtung des Westfensters.
    Über seinen mürrischen Stiefvater nachzudenken ließ ihn gleichzeitig lächeln und aufstöhnen. Meyer hatte ihm mit seinem Geld alles gekauft – Kleider und Autos, Urlaube und die erstklassige College-Ausbildung.
    Und schließlich der Abschluss an der Princeton University. Die seltsame Umarmung, die er ertragen musste. Die widerlichen Worte – » Ich bin so stolz auf dich, mein Sohn« – aus dem Mund mit den leberfarbenen Lippen des 90-Jährigen. Bis zum heutigen Tag bekam er eine Gänsehaut bei dem bloßen Gedanken, mit diesem weißhaarigen Skelett verwandt zu sein, das seine Mutter als Ernährer ausnutzte.
    » Ich hätte dich töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte, du alter Sack«, sagte er mit einem Seufzer. » Ich hätte dich gleich bei unserer ersten Begegnung töten sollen.«

39
    Ich beschloss, ins Bellevue zu fahren, um zu sehen, ob ich mit dem verletzten Polizisten ein paar Worte wechseln konnte.
    Auf dem Weg dorthin fiel mir etwas auf, das mir bisher entgangen war: Nach dem 11. September bedurfte es offenbar nicht allzu viel, um die Gotham-Einwohner nervös zu machen, was ihre Sicherheit betraf. Nach dem Motto: Ein gebranntes Kind scheut das Feuer.
    Touristen drängten sich unter den Markisen der Hotels am Central Park South und blickten ängstlich die Straße hinauf und hinunter. Das aufgewühlte Volk versuchte, auf dem riesigen Bildschirm am Gebäude der CBS-Studios auf der anderen Seite des Plaza die neuesten Infos zu erfahren. Die Bürgersteige entlang der von modernen Glastürmen gesäumten Lexington Avenue waren voll mit Büroangestellten, die, in ihre Mobiltelefone plappernd und auf Blackberrys tippend, auf Anweisungen zur Evakuierung zu warten schienen. Man hatte sogar den Eindruck, dass die Menschen zu einem frühen Stoßzeit-Exodus in die Grand Central Station strömten.
    Vielleicht hatte es der Mörder genau darauf abgesehen, dachte ich. Vielleicht wollte er so viel Angst schüren wie möglich.
    Wenn dem so war, müsste er im Moment sehr zufrieden sein, weil sein Plan hervorragend aufging.
    Ich wollte mein Dienstfahrzeug nicht auch noch zu den Polizeiautos stellen, die die Notaufnahme zum Bellevue blockierten, weswegen ich mich in die Nähe der Ladezone stellte und das Krankenhaus durch den Hintereingang betrat.
    Ed Korzenik, der Polizist, der angeschossen worden war, wurde noch immer operiert. Wunderbarerweise hatte die Kugel, die für seinen Kopf gedacht war, diesen nur gestreift. Es war das Hohlspitzgeschoss Kaliber .45 in seiner Blase, das Probleme bereitete. Ed hatte eine große Familie, von der ein großer Teil im Wartezimmer saß – Ehefrau, Mutter, Brüder und Schwestern. Diesen trauernden und aufgerüttelten Haufen zu sehen weckte in mir den dringenden Wunsch, zu Hause anzurufen.
    Mein ältester Sohn, Brian, hob ab. Natürlich hatte er keinen blassen Schimmer, was ich tat oder was auf den Straßen geschah. Darüber war ich froh. Wir redeten über Sport, die Yankees und über das Trainingslager der Jets. Bald würde er 13 werden, wurde mir bewusst. Meine Güte, nicht mehr lange, dann hätte ich einen Stall voller Teenager.
    Mit einem Lächeln auf dem Gesicht legte ich wieder auf. Dieses Gespräch hatte mir die besten zwanzig Minuten des Tages geschenkt.

40
    Als Nächstes beschloss ich, etwas zu tun, das ich mir seit dem Vormittag vorgenommen hatte – einen Abstecher zur New York Times zu machen. Es war Zeit, mit Cathy Calvin ein ernstes Wörtchen zu reden. Oder auch ein paar Wörter mehr, um genauer zu sein. Ich wollte von ihr einige Dinge wissen. Vor allem, woher sie die Unverfrorenheit nahm, Theorien aufzustellen und mich als Quelle anzuführen.
    Nachdem ich mich quer durch die Stadt zur 42nd Street gekämpft hatte, fiel mir ein, dass die Zeitungsredaktion umgezogen war. Ihr nagelneues Hauptgebäude lag, wie ich mich nach einigem Nachdenken erinnerte, in der 40th Street.
    Ich teilte dem Wachmann in der glänzenden Eingangshalle mit, dass ich mit Calvin sprechen wolle. Er suchte ihren Namen im Rechner und teilte mir mit, ihr Büro befinde sich im 20. Stock.
    » Moment«, rief er, als ich zum Fahrstuhl ging. » Ich muss Ihnen einen Ausweis geben.«
    Ich zeigte ihm meine goldene Plakette, die an meiner Krawatte klemmte.
    » Hab meinen eigenen mitgebracht«, erwiderte

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