Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
British Airways in Amsterdam vor einem Jahr gewesen sein, an der viele Piloten auch anderer Fluggesellschaften teilgenommen hatten.
    Noch ein Durchbruch! Ein Pilot! Und eine weitere Verbindung zu dem, was ich von Anfang an vermutet hatte – und eigentlich nie bezweifelt hatte. Na ja, vielleicht eine Sekunde lang. Gar nicht schlecht, was? Mein diplomatischer und ungeschickter Versuch mit meinem Französisch hatte sich bezahlt gemacht. Ach, ich pfeife auf meine Highschool!
    Endlich hatten wir eine Spur, die so sicher war, dass wir ihr folgen konnten.
    Ich ging mit meinem Mobiltelefon auf den Flur hinaus und informierte Chief McGinnis über die neuen Erkenntnisse.
    » Gute Arbeit, Mike«, überraschte er mich mit seiner ersten Antwort. Seine zweite war fast ebenso überraschend – dass er mir und zehn anderen Detectives Schreibtische in der Polizeiakademie in der 20th Street zur Verfügung stellte, damit wir die von mir entdeckten Spuren weiterverfolgen konnten.
    Angesichts des Sinneswandels meines Vorgesetzten kratzte ich mich mehrmals am Kopf, als ich in meine neue Wirkungsstätte fuhr.

38
    Mit einem Arm voller Einkaufstüten musste der Lehrer die ramponierte Tür zu seiner Wohnung in Hell’s Kitchen mit dem Fuß hinter sich zuschlagen. Er stellte die Tüten auf den Küchenschrank, warf seine Waffen auf den Kühlschrank und band sich die Küchenschürze mit einer ordentlichen Schleife zu.
    Nachmittags fielen die Fundstücke auf dem Bauernmarkt am nördlichen Ende des Union Square Park ziemlich mager aus, doch er hatte noch frischen belgischen Endiviensalat und Steinpilze ergattern können. Die Pilze würde er als Kruste für das fein marmorierte Kobe-Filet verwenden, das er bei Balducci’s an der Eighth Avenue aufgetrieben hatte.
    Als Feinschmecker wählte er nur die frischen Sachen aus und entschied sich immer erst beim Einkaufen, was es zum Abendessen geben würde.
    Nachdem er das Filet vorbereitet hatte, konnte er einem kurzen Blick in die Nachrichten nicht widerstehen. Er wusch sich die Hände, ging ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Das erste Bild auf der Mattscheibe zeigte einen schwebenden Hubschrauber und eine Million Polizisten. Reporter rannten umher und befragten ängstlich dreinblickende Menschen auf der Straße.
    Kopfschüttelnd atmete er tief ein, als er die Schießerei mit den Polizisten noch einmal durchlebte. Trotz seiner Ausbildung und seines untrügerischen Instinkts hätte er in dieser Situation schnell den Tod finden können. Auch dies fasste er als Zeichen auf, dass er das einzig Richtige tat. Seine Feuertaufe war eine weitere Bestätigung gewesen und hatte seine Leidenschaft noch mehr entfacht.
    Wieder in der Küche, knallte er die gusseiserne Pfanne auf den Herd und drehte die Platte voll auf. Als die Pfanne leicht zu rauchen begann, verteilte er etwas Olivenöl darin und legte das Kobe-Filet hinein, das angenehm zischte.
    Der rauchige Geruch erinnerte ihn daran, wie er im Peter Luger Steak House in Brooklyn seinen Stiefvater kennen gelernt hatte. Er selbst war zehn Jahre alt gewesen, seine Eltern hatten sich gerade getrennt. Er wohnte bei seiner Mutter, die ihm ihren neuen Freund vorstellen wollte.
    Seine schöne Mutter war Sekretärin im Investmentbanking-Bereich von Goldman Sachs und ihr Freund, Ronald Meyer, ihr Chef gewesen, ein lächerlich reicher und lächerlich alter Spezialist für die Übernahme von Firmen durch Fremdkapital. Der kurz geratene, froschgesichtige Greis hatte sehr beharrlich versucht, sich mit ihm anzufreunden. Der Lehrer erinnerte sich, wie er mit diesem tatterigen Finanzheini, der an der Spaltung seiner Familie die Schuld trug, im Steakhaus gesessen und gegen den unwiderstehlichen Impuls angekämpft hatte, ihm sein Steakmesser in das haarige rechte Nasenloch zu rammen.
    Kurz danach war seine Mutter die Trophäenfrau von Ronald Meyer geworden, und der Lehrer war mit ihr in Meyers Wohnung an der Fifth Avenue gezogen. Über Nacht hatte er wie ein Kind im Märchen seinen Fuß in eine seltsame, neue, von Kunst und Oper, Bediensteten, Country Clubs und Europa bestimmte Welt gesetzt.
    Wie rasch seine anfängliche Wut verflogen war. Und mit welcher abstoßenden Leichtigkeit er sich von dem stumpfsinnigen Luxus und seinem verbesserten Lebensstil hatte einlullen lassen. Jetzt war ihm klar, dass die Wut zu keinem Zeitpunkt verflogen war. Sie war nur gewachsen, hatte seitdem all die Jahre in ihm gegärt und darauf gewartet, freigelassen zu werden.
    Er drehte das

Weitere Kostenlose Bücher