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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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menschlichen Freiheit verschrieben.
    In diesem Sinne sind wir stark vom Weg abgekommen. Die meisten von uns spüren tief in sich, dass die Art, wie wir uns benehmen, falsch ist. Doch weil wir kaum Konsequenzen zu spüren bekommen, benehmen wir uns weiterhin unwürdig und respektlos.
    Deswegen habe ich beschlossen, für die geeignete Motivation zu sorgen.
    Auf widerliches Verhalten steht ab jetzt die Todesstrafe.
    Es kann jeden treffen. Den Menschen neben euch im Zug, der seinen iPod einschaltet, die Person hinter euch im Restaurant, die ihr Mobiltelefon herauszieht.
    Denkt zweimal nach, bevor ihr etwas tut, von dem ihr wisst, dass ihr es nicht tun solltet.
    Ich behalte euch im Auge.
    Mit besten Grüßen
    Der Lehrer
    Ich las den Text dreimal, bevor ich ihn auf den Schreibtisch legte.
    Und ich brauchte nur eine Sekunde, bis ich meinen nächsten Schritt überlegt hatte – Cathy Calvin einen Denkzettel zu verpassen, den sie ihr Leben lang nicht vergessen würde. Ich nahm meine Handschellen von meinem Gürtel und fesselte einen ihrer Arme hinter ihrem Rücken.
    » Was tun Sie da?«, kreischte sie voller Panik.
    » Genau das, wofür Sie es halten«, antwortete ich. » Man wird Ihnen Ihre Rechte auf dem Revier vorlesen.«
    Als ich unter ihren Protestschreien die zweite Handschelle über ihrem schlanken Handgelenk schloss, stampfte eine Horde weißer Kerle mittleren Alters mit hochgekrempelten Ärmeln und Krawatten den Gang entlang auf uns zu.
    » Ich bin der City -Tischredakteur«, sagte einer von ihnen. » Was soll das hier?«
    » Ich bin der City-Polizist«, erwiderte ich, » und ich verhafte diese Person wegen Behinderung der Justiz.«
    » Das dürfen Sie nicht«, meldete sich einer der jüngeren Studierten und trat vor mich. » Haben Sie schon mal von dem ersten Zusatz der Verfassung der Vereinigten Staaten gehört?«
    » Leider, ja«, konterte ich. » Und diesen Zusatz hasse ich wie die Pest. Haben Sie schon mal von einem Gefängniswagen gehört? In dem werden Sie nämlich sitzen, wenn Sie mir nicht aus dem Weg gehen. Hey, warum kommen Sie nicht alle mit und beenden Ihre Redaktionssitzung während der polizeilichen Erfassung?«
    So schockiert und wütend sie auch waren, siegte die Realität. Sie wichen zurück, so dass ich Calvin wie auf dem Verbrecherlaufsteg zwischen ihnen hindurchführen konnte. » Mund halten und keine Gegenwehr, sonst kommt noch eine Anklage wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt hinzu«, warnte ich sie. Zumindest war sie so schlau, mich nicht noch weiter zu reizen. Sie zog die Nase hoch und sah mich mit großen, tränennassen Augen an.
    Als uns der Wachmann in der Eingangshalle sah, sprang er überrascht auf.
    » Hab sie gefunden, danke«, beruhigte ich ihn.
    Draußen ließ ich Calvin über die Motorhaube meines Wagens gebeugt stehen, während ich ein Stück entfernt ein paar Telefonate erledigte. Ich wollte nur den Stand der Ermittlungen prüfen, doch Calvin sollte denken, ich würde ihre polizeiliche Erfassung regeln.
    Erst danach nahm ich ihr widerstrebend die Handschellen ab.
    » Sie halten das alles hier für ein Spiel, aber das ist es nicht«, erinnerte ich sie. » Ihre Karriereentscheidung kostet vielleicht einigen Menschen das Leben. Ich hoffe, Sie werden befördert. Ach ja – und dass Sie sich selbst noch im Spiegel anschauen können.«
    Ich blickte in den Rückspiegel, als ich losfuhr. Calvin stand, das Gesicht in den Händen verborgen, am Straßenrand.

42
    Mein neues Büro in der Polizeiakademie erwies sich als alter, schlecht umfunktionierter Umkleideraum. Aber kein Grund, sich zu beschweren! Schließlich war das Büro mit dem Wesentlichsten ausgestattet – einem Klapptisch und einer Telefonbuchse. Auf einer Anschlagtafel war sogar für ein bisschen Deko gesorgt worden – ein Foto des Lehrers mit einem Fadenkreuz über dem Gesicht, aufgenommen von der Hotelüberwachungskamera.
    Wir waren im Geschäft.
    Nachdem ich McGinnis angerufen und ihn über die neuesten Entwicklungen informiert hatte, trommelte ich meine Mannschaft zusammen. Erfreut stellte ich fest, dass Beth Peters dazugehörte. Ich bat sie, Kopien von den Leitlinien des Lehrers zu machen und zu verteilen.
    » Wir müssen mit den Fluggesellschaften Kontakt aufnehmen«, sagte ich. » Schicken Sie ihnen das Überwachungsfoto, und sie sollen uns die Passfotos ihrer Piloten schicken, damit Mademoiselle Monchecourt sie durchsehen kann. Konzentrieren Sie sich auf die internationalen Gesellschaften. Insbesondere British

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