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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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das Messinggitter leise zur Seite.
    Er betrat den schmalen Absatz einer Hintertreppe mit zwei Türen und einigen Mülleimern und legte ein Ohr an die am nächsten gelegene Tür. In der Wohnung lief Wasser, ein Topf wurde mit dumpfem Schlag auf den Herd gestellt, laute Stimmen, die nach denen von Kindern klangen, drangen bis auf den Flur heraus.
    Er drückte mit dem Daumen seiner verletzten Hand auf den Klingelknopf. Schritte näherten sich. Er würde sagen, er habe ein Paket für die Familie Bennett. Oder er würde die Tür mit der Schulter aufdrücken, falls sie jemand mit vorgelegter Kette nur einen Spaltbreit öffnen würde.
    Doch die Riegel klickten, und die Tür öffnete sich bereitwillig nach innen.
    Ihr macht wohl Witze, dachte er. Nicht einmal ein » Wer ist da?«. Hatte man hier noch nichts von der steigenden Kriminalitätsrate gehört?
    Sein Herz schlug Purzelbäume, als die Tür bis zum Anschlag aufschwang.

79
    Als ich etwa zehn Minuten später meinen Kopf durch die Küchentür schob, hatte die Party noch einen Zahn zugelegt. Der Bürgermeister tanzte zu Techno-Musik mit der Trophäenfrau eines anderen, die wie eine Hyäne lachte. Die Gäste benahmen sich eher wie wilde Jugendliche, nicht wie würdige Erwachsene, die sie sicherlich tagsüber während ihrer Arbeit abgaben.
    Ich wechselte einen verblüfften Blick mit einem der Detectives, der in die Rolle eines Kellners geschlüpft war.
    » Ich denke, die Party erreicht ihren Höhepunkt, wenn der Kerl im Vogelkostüm vor dem Pollock tanzt«, sagte er.
    Dann meldete sich jemand über meinen Kopfhörer.
    » Mike? Äh, Mike? Kannst du hier mal reinkommen?« Er klang wie Jacobs, einer der Detectives von Midtown North.
    » Wo ist › hier‹?«
    » In die Küche.«
    » Was ist los?«
    » Äh, komm einfach her, ja? Ich erklär’s dir, wenn du hier bist. Over.«
    Was war jetzt los? Ich kehrte in die Küche der Blanchettes zurück. Jacobs hatte seltsam geklungen, sogar aufgebracht. Nun ja, bisher war alles glattgelaufen, vielleicht mussten wir jetzt Einschnitte hinnehmen.
    Ich eilte in die Küche.
    Und blieb wie erstarrt stehen.
    Jacobs stand neben dem Hintereingang über einen jungen Kerl gebeugt, der auf dem Küchenboden lag. Es war Genelli, ein Detective aus dem 19. Bezirk.
    » O mein Gott«, sagte ich und ging auf die beiden zu. » Was ist mit ihm passiert?« Hatte ihn jemand zusammengeschlagen? War unser Mörder doch hier?
    Genelli versuchte kurz, seinen Kopf zu heben, ließ ihn aber wieder auf den Boden plumpsen.
    » Alles in Ordnung mit ihm«, erklärte Jacobs. » Dieser Schwachkopf hat aus Langeweile am Pool mit ein paar der eingeladenen College-Mädchen um die Wette gesoffen. Eine kommt schließlich rein und sagt, er sei ohnmächtig geworden. Tut mir leid, aber ich wusste nicht, was ich tun soll. Wir können ihn nicht rausbringen, solange der Bürgermeister hier ist, sonst wird er gefeuert.«
    Ich packte Genelli am Arm. » Nicht nur er. Ich auch. Mach die Hintertür auf und hol den Lastenfahrstuhl, bevor uns jemand sieht.«

80
    Mary Catherine trocknete ihre Hände an einem Geschirrtuch ab, als die Klingel am Hintereingang ertönte. Sie vermutete, dass es ein Lieferant war, dem der Portier sein Okay gegeben hatte, was ziemlich oft vorkam. Jeder, der nach oben wollte, musste an ihm vorbei.
    Doch ihr Geschirrtuch flatterte zu Boden, als sie den Mann anstarrte. Zuerst bemerkte sie das Blut an seiner Hand, dann schnellte ihr Blick zu den beiden übel aussehenden Waffen, die er auf sie richtete, und dann zu seinem breiten Grinsen.
    » Die Wohnung der Bennetts, vermute ich«, sagte er und drückte die Mündung einer seiner Maschinenpistolen gegen Mary Catherines Nase. Blut lief nur wenige Zentimeter vor ihren Augen an seinem Handgelenk hinab.
    O mein Gott, dachte sie, bemüht, ruhig zu bleiben. Was sollte sie tun? Schreien? Das könnte ihn in Wut versetzen, und wer würde sie schon hören? Heiliger Strohsack, das Schlimmste war, dass alle Kinder zu Hause waren!
    Immer noch lächelnd, steckte er die bedrohliche Waffe zurück in seine Jacke.
    » Willst du mich nicht hereinbitten?«, fragte er.
    Sie trat widerwillig zur Seite. Eine andere Möglichkeit blieb ihr nicht.
    Er bedankte sich mit gespielter Höflichkeit.
    Als er Shawna und Chrissy an der Kücheninsel sah, senkte er die andere Waffe und verbarg sie hinter seinem Bein. Wenigstens das tat er!
    Die beiden beobachteten ihn mit verhaltener Neugier. In ihrem Alter gehörte das plötzliche Erscheinen eines

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