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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Atmen wieder schwer. Familie.
    Crichton koppelte den Anhänger, auf dem der Hubschrauber stand, an die Kupplung eines Geländewagens und fuhr aus der Tiefgarage hinaus. Er würde den Helikopter auch fliegen. Elia hätte das selbst übernehmen können wie auch den Flug nach L. A.; Crichton und er hatten viele Jahre Zeit gehabt, die Steuerung jedweden Fortbewegungsmittels zu erlernen. Jetzt überließ er dankbar dem Butler das Steuer.
    Er beobachtete Nancy, wie sie einhändig mit einem weiteren Zünder hantierte. Seiner Sicht verborgen tippte sie einen Code in ein Tastenfeld und klemmte die Fernbedienung an das Armaturenbrett.
    „Nur eine kleine Absicherung, falls ich diesen hier loslasse … dann zündet der andere automatisch.“
    Joshua zuckte zusammen und stieß ihm an die Schulter. „Müssen Noahs Handschellen noch sein? Auch ungefesselt wird es ihn in Stücke reißen, wenn Sie noch lange mit den Dingern rumhampeln.“ Joshua schnaubte, Nancygrinste.
    Sie warf ihm einen Schlüssel zu. „Damit das Händchenhalten leichter fällt.“ Ihr beißender Hohn brannte förmlich auf der Haut. Sie nahm auf dem Sessel des Kopiloten Platz.
    Elia beobachtete aus dem startenden Hubschrauber, wie sich das „Garagentor“ schloss. Bislang hatte es kein Ereignis gegeben, das Fremde hatte Zeuge werden lassen, wie die Ein- und Ausfahrt zu seinem Reich funktionierte. Ein ausgehöhlter Felsbrocken von etwa sechs mal zehn Yards Größe senkte sich angetrieben von mehreren Teleskoparmen zurück in den Sand. Der Felsbrocken kam zum Stillstand, Sand floss wie Wasser um seinen Sockel und verbarg das Geheimnis der hydraulischen Funktion. Crichton und er hatten nie ein Szenario wie dieses ausgemalt, aber es gab eine Vereinbarung, dass für den Fall, dass sie jemals unfreiwillig das Reich verlassen würden, der Selbstzerstörungsmechanismus in Kraft gesetzt werden sollte. Von seinem Platz aus sah er, wie Crichton zwischen den allgemeinen Handgriffen zur Steuerung des Helikopters den Aktivierungscode eingab.
    In weniger als zwanzig Minuten erreichten sie den Flughafen in Calama. Elias Privatjet stand bereit. Noch immer war ihm weder eine Idee gekommen noch hatte Nancy einen Fehler begangen, der ihm ein Einschreiten und Beenden der Geiselnahme erlaubt hätte, ohne die Menschen dem sicheren Tod auszusetzen. Mittlerweile hatte es sich für ihn als höchsten Wert gefestigt, zumindest das noch zuwege zu bringen, ehe er … es war seine letzte Pflicht und Schuldigkeit. Er musste seine Gedanken ablenken, um nicht in Trostlosigkeit zu ertrinken.
    Während ein Linienflug nach Los Angeles mit Umsteigeverbindungen einen kompletten Tag dauerte, würden sie mit einer Reisegeschwindigkeit von nahezu zwei Mach und nur einer Zwischenlandung zum Auftanken in knapp acht Stunden ihr 4.700 Meilen entferntes Ziel erreichen.
    Dank seines Diplomatenstatus gelangten sie unkontrolliert und unbehelligt in das Flugzeug, in L. A. würde es ebenfalls keine Kontrollen geben. Crichton war nur wenige Yards von der Parkposition entfernt gelandet. In L. A. würde am Flugfeld eine Großraumlimousine bereitstehen.
    Elia forschte unentwegt in Joshuas und Noahs Auren, aber auch sie waren mehr oder weniger ratlos, was Nancy Scott planen könnte. Die Gedanken des Wissenschaftlers kreisten um das Institut. Dort hatte Nevaeh die Aufgabe übernehmen sollen, die Mumie zu untersuchen. Morrison vermutete, dass das ihr Ziel sein könnte. Nevaeh! Elia verdrängte ihr Bild, ließ sich in einen der breiten Ledersessel der Kabine fallen und zog den Sichtschutz des ovalen Fensters zu. Joshua und Noah setzten sich gegenüber, Crichton schob sich neben ihn. Die Anordnung der Plätze glich den Komfortplätzen moderner Eisenbahnwaggons. Zwei Sitze nebeneinander, durch einen Tisch von den gegenüberliegenden getrennt und das jeweils zu beiden Seiten des Ganges. Raum für acht Personen. Eine Bar im Eingangsbereich und eine kleine Küche sowie ein Schlafraum im Heck komplettierten die Bordausstattung.
    Nancy saß allein auf dem Fensterplatz auf der rechten Seite. Er behielt sie im Blick. Ihr gegenüber saß der Coronel, daneben kauerte Maria. Seit dem Abflug hatte Nancy das Kommando übernommen, Varela hielt sich zurück. Offenbar spielte er für Scott den Handlanger. Wer weiß, womit Nancy ihn geködert hatte. Mit ihrem Körper? Geld? Erpressung?
    Elia schielte auf seine Armbanduhr. Drei Minuten. Bei der Selbstzerstörung würden die Außenwände seines Reiches zusammenfallen und die Räume mit

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