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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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seinen Mund. Nevaeh – Heaven. War sie ein Zeichen des Himmels? Eine … seine … wiedergeborene Göttin?
    Durfte er ein Fünkchen Hoffnung zulassen?
    Vertrauen, mein Sohn
.
    Er hatte sie im Stich gelassen, ihr in der Stunde der Not die kalte Schulter gezeigt und war zu Mestors Gebeinen gerannt. Er hatte ihre Liebe verschmäht und verdiente es, ihre Verachtung zu ernten.
    Vergebung, mein Sohn
.
    Elia senkte den Kopf, focht einen inneren Kampf, um Stücke seines Herzens zusammenzufügen. Die Trümmer überwogen und trugen den Sieg davon.
    Nein, Poseidon, ich kann nicht. Ich werde diese Menschen retten als winzigen Tropfen Wiedergutmachung. Und dann will ich sterben
.
    Hoffnung, mein Sohn
.
    Elia klammerte sich an das Band, das ihn zu Nevaeh zog und es schien aus Titan, verhinderte, dass er im Sumpf seiner Schuld erstickte. Elia nickte ein, glitt in einen Traum, doch selbst der schenkte ihm keine Erholung.
    Nevaeh, ein Zeichen des Himmels. Sollte Poseidon sein Flehen nach so langer Zeit doch noch erhört haben? Während er an seinem Glauben zweifelte, durchfloss ihn eine stärker werdende Ruhe, aber sie vertrieb nicht die Vorwürfe. Was hatte er getan! Was stellte er für einen unwürdigen Sohn eines Gottes dar! Er hatte sein Glück achtlos ziehen lassen. Es nicht mit beiden Händen gepackt und festgehalten, die zarten Triebe zum Erblühen gebracht. Es beschützt vor jedem Unheil, gewiegt in einem Kokon aus Sicherheit und Vertrauen, gebadet in seiner Liebe.
    Wenn er jetzt versagte, die Menschen und die Liebe nicht zu retten vermochte und Nevaeh ihn abwies, verdiente er nach wie vor den gnadenlosen Zorn seiner Väter. Das Wort Hölle müsste für ihn neu definiert werden. Er würde sich verzehren vor Gram bis in alle Ewigkeit. Es musste ihm gelingen, seine Aufgabe zu erfüllen, es war an der Zeit, dass er sich bewusst wurde, was und wer er war.
    Elasippos! Poseidons Sohn! Ein Halbgott. Also sollte er auch denken und handeln, wie es sich für seine Art gebührte.
    Nevaeh war die ihm zugedachte Göttin. Sie war der Hoffnungsfunke, den die Götter ihm zugestanden.
    Elia brauchte nicht tief in sich zu gehen, um zu wissen, warum diese Frau seine Gefühle zur Explosion brachte wie der Urknall das Universum. Nevaeh war etwas Besonderes. Ihre Ausstrahlung berührte seine Seele, verband zu einem Ganzen, was bislang einsam seinen Sinn und sein Gegenstück gesucht hatte. Nichts und niemand, nicht einmal die Götter, wären fähig, zu zerreißen, was ihre Seelen miteinander verwob, nachdem sie sich begegnet waren. Es musste Bestimmung sein. Eine Fügung, die der Schöpfer allen Seins vorgesehen hatte. Ein unabänderliches Schicksal, das ihm zwölf Jahrtausende Qualen auferlegt hatte, um zu seiner Erfüllung zu gelangen.
    Plötzlich durchströmten ihn Wärme und Zuversicht. Die Information aus Morrisons Aura, dass Nevaeh eine Dream Shaperin war, die er zuvor für nebensächlich gehalten hatte, stieg ihm mit kristallener Klarheit zu Bewusstsein. Möglicherweise war das der Schlüssel zu ihrer Auffindbarkeit. Er sah plötzlich Zusammenhänge, war überzeugt, dass Nancy Scott Nevaeh gemeint haben musste mit der Bemerkung gegenüber ihrem Vater: „Bleib ruhig bei ihr“.
    Es musste ihm gelingen, sie aufzuspüren, ihre Aura zu erfassen. Nie zuvor war ihm das über eine weitere Entfernung gelungen. Nie zuvor hatte er ein solches Unterfangen überhaupt versucht. Wenn er in ihr die aktuelle Lage lesen könnte, würde das vielleicht entscheidend dabei helfen, den Sieg zu erringen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass sie nur noch eine Flugstunde von L. A. entfernt waren.
    Er musste das Paranormale sondieren, das Übersinnliche. Mit geschlossenen Augen sandte er seinen sechsten Sinn aus, strich sanft über die Fäden der menschlichen Auren wie über eine Matte mit Fiberglashärchen. Manche Fäden zogen ihn an, klebten an seiner Wahrnehmungsfähigkeit, doch sie lösten sich, ehe er die Angel einholen konnte. Es schien ihm, als wären Äonen vergangen, als sich ein hauchdünnes Schnürchen wie das seidige Garn einesSpinnentierchens an seinen Sensus schmiegte. Vorsichtig verstärkte er das Band. Behutsam, aufs Äußerste darauf bedacht, das Gefühl bloß nicht zu verlieren. Zärtlicher als streichelte er die verletzliche Haut eines Babys ließ er die Energie seines Geistes in die Verbindung fließen, bis der Kontakt sich stabilisierte.
    Glut breitete sich in Elia aus. Nie gekannte Glückseligkeit, ein Vorhaben bewältigt zu haben. Gleichzeitig

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