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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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schieben. Selbst diese Kaja Winterstein, die Hunderte von Büchern über derartige Taten gelesen haben musste, war blass geworden.

    »Gibt es hier kein Wasser?«, fragte Weitz und beugte sich suchend unter den Tisch.
    »Wir werden uns in diesem Konferenzraum mit allem Notwendigen einrichten«, sagte Mangold. »Ich werde alle Schreibtische herunterbringen lassen.«
    Er nahm den Hörer ab und wartete auf das Freizeichen.
    »Auch die Leitungen sind bereits runtergeschaltet. Wir haben keine Zeit, wir wissen nicht, ob er sich bereits ein nächstes Opfer gesucht hat, ob er nicht schon in einem Gebüsch hockt oder die Taten eines anderen Serienmörders studiert. Wie es aussieht, wird er uns treiben wollen, und wir müssen den Spieß umdrehen, wir müssen jede Spur verfolgen, allem bis ins Kleinste nachgehen. Wenn Einzelheiten der Taten durchsickern und die Zeitungen ihre Schlagzeilen mit Details versehen, wird die Stadt durchdrehen.«
    »Mit jeder Tat wird er uns etwas verraten, wird das Bild deutlicher«, sagte Kaja Winterstein.
    »Wir brauchen schnelle Ergebnisse«, beharrte Mangold.
    Tannen schlug vor, die Öffentlichkeit zu warnen und um Mithilfe zu bitten.
    »Und wen wollen Sie warnen?«, fragte Mangold. »Dunkelhaarige Frauen, schwarze Männer, was sollen die Leute vermeiden? In den Tierpark zu gehen? Von der Arbeit nach Hause? Solange wir nicht wissen, wie genau er sich an seine Opfer heranmacht und an wen, solange können wir nicht an die Öffentlichkeit. Wir können unsere Zeit nicht damit verplempern, dass jemand seine Nachbarn denunziert, weil die sich vor Jahren am Gartenzaun ein Scharmützel geliefert haben. Wir haben bislang nicht einen einzigen brauchbaren Zeugen.«

    Tannen schrieb etwas in seinen Block und sagte: »Wir könnten fragen, ob jemand etwas am Rande beobachtet hat, vielleicht auf dem Parkplatz oder in der näheren Umgebung des Tierparks.«
    »Ich stimme das mit der Presseabteilung ab«, sagte Mangold. »Also, keiner schaltet mehr sein Handy aus. Auch nicht morgens um drei. Ich will täglich einen kurzen informellen Bericht und mindestens eine Lagebesprechung. Weitz, was hat sich im Supermarkt getan?«
    Weitz leckte sich die Lippen und sah mit betont ausdruckslosem Gesicht zu Kaja Winterstein hinüber. Als sie seinen Blick erwiderte, blickte er schnell wieder auf seinen Notizzettel.
    »Völlig veraltete Kameras in dem Schuppen, Gesichter sind auf den Überwachungsbändern kaum zu erkennen. Ansonsten keinerlei Auffälligkeiten. Die Aufnahmen sind leider nicht datiert und mit Uhrzeiten versehen, veraltet eben. Wir wissen zwar, wann der Kassenbon gedruckt wurde, aber nicht, welche Bänder zu genau diesem Zeitpunkt gehören.«
    »Hat der Täter jetzt Glück gehabt oder wusste er das?«
    »Keine Ahnung«, sagte Weitz. »Aber die Sicherheitsabteilung in der Konzernzentrale hat eine Modernisierung in Aussicht gestellt, und sie schicken aktuelle Aufzeichnungen.«
    »Das hilft uns auch nicht weiter. Was ist mit den Samenbanken?«, sagte Mangold an Tannen gewandt.
     
    Irgendwie musste er die Aufmerksamkeit weg von den Taten auf die Arbeit lenken. Und eine Struktur schaffen, eine Ordnung, auf die ihre weitere Vorgehensweise abgestimmt würde. Auf keinen Fall durften sie wie erschrockene
Hühner in verschiedene Richtungen flattern, nicht, wenn ein unbekannter Killer wie ein Marionettenspieler im Dunkeln seine Fäden zog.
     
    Tannen blätterte sein Notizbuch auf und berichtete von seinem Besuch in der auf künstliche Befruchtung spezialisierten Klinik.
    »Und es gibt nicht so etwas wie eine zentrale Samenbank?«, fragte Mangold. Weitz konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
    »Leider nicht«, sagte Tannen. »Das ist alles ziemlich undurchsichtig. Künstliche Befruchtung, das bieten neben den großen Kliniken auch jede Menge kleinerer Institute an.«
    »Was kriegt man denn für einen Schuss?«, fragte Weitz. »Lohnt sich das?«
    Mangold bat ihn, mit seinen privaten Geschäftsideen bis zum Feierabend zu warten.
    »4000 bis 5000 Euro muss für die Befruchtung gezahlt werden. Die Chancen auf einen Erfolg stehen bei 50 zu 50.«
    »Und die Spender?«, fragte Kaja Winterstein. Tannen blätterte in seinem Notizbuch und fand die Stelle.
    »25 Euro pro Probe. Allerdings werden fünf bis sechs Spenden … also Proben benötigt, weil die … also es muss wiederholt werden, damit überhaupt Aussicht auf Erfolg besteht.«
    »Und kann jeder, ich meine …«
    »Nein, da wird sehr genau die gesundheitliche Verfassung

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