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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Jordan.
    »Was nicht leicht sein wird«, ergänzte Paris, »da wir keine konkreten Anhaltspunkte zu diesem Mann haben.«
    »Nicht leicht.« Dani seufzte. »Grandiose Untertreibung, würde ich meinen. Zumindest, wenn es uns nicht gelingt, die richtigen Hinweise zu finden und der Spur zu folgen, die möglicherweise für uns gelegt wurde.«
    »Vorausgesetzt, es gibt eine Spur«, sagte Jordan und fügte in Richtung Hollis hinzu: »Nichts für ungut.«
    »Kein Problem. Selbst ich wäre sehr erstaunt, wenn wir eine Spur fänden. Das Schicksal ist meistens nicht sehr hilfsbereit.«
    »Und warum sollte es dann ein Mörder sein?«, fragte Dani in den Raum hinein.
    Auch wenn Marie Goode keine Frau von überschäumender Fantasie war, so war sie doch keine dumme Frau. Daher hatte der Fund einer Halskette, die ihr nicht gehörte, spät nachts in ihrer angeblich gut verschlossenen Wohnung sämtliche Alarmglocken zum Schrillen gebracht. Noch dazu nach diesem Heimweg und dem gruseligen Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden.
    Also hatte sie getan, was jede vernünftige Frau unter diesen Umständen tun würde, und hatte die Polizei angerufen. Worauf uniformierte Deputys kamen, ihre Aussage aufnahmen, alle Türen und Fenster überprüften, die Halskette zur Untersuchung mitnahmen und versprachen, ein Streifenwagen würde den Rest der Nacht alle Stunde an ihrer Wohnanlage vorbeifahren, um sich zu vergewissern, dass dort niemand herumlungerte.
    Und damit hätte die Sache beendet sein sollen.
    Trotzdem hatte sich Marie unruhig in ihrem Bett herumgewälzt, hatte die Lichter im Wohnzimmer und dem Gästeschlafzimmer brennen lassen sowie auch die Außenbeleuchtung und war mindestens dreimal aufgestanden, um erneut Türen und Fenster zu kontrollieren.
    Als es dann endlich Morgen wurde, war sie zwar keineswegs ausgeruht, doch sie hatte einen Arbeitstag vor sich. Sie schleppte sich aus dem Bett, duschte kurz und war, nachdem sie sich abgetrocknet und angezogen hatte, kein bisschen weniger nervös. Statt ihres sonst üblichen Frühstückskaffees machte sie sich Toast und leichten Tee, in der Hoffnung, damit ihren nervösen Magen beruhigen zu können. Was sogar funktionierte.
    Bis sie die Eingangstür öffnete.
    Ein Dutzend roter Rosen, die an der Tür lehnten, fiel über die Schwelle.
    Sie musste sich nicht einmal bücken, um die an das grüne Seidenpapier geheftete Karte lesen zu können. Die Karte war weiß, ohne Umschlag, mit nur zwei Worten in flüssiger Schrift.
    Hallo, Liebling.
    Eine andere Frau hätte sich vielleicht über einen heimlichen Verehrer gefreut, der ihr Blumen schickte. Einer anderen Frau hätte diese Vorstellung vielleicht den Tag versüßt.
    Vielleicht wäre es Marie genauso gegangen. Wäre da nicht der gruselige Heimweg letzte Nacht gewesen.
    Und die Halskette in ihrer verschlossenen Wohnung.
    Und die Tatsache, dass ihr die Nackenhaare erneut zu Berge standen.
    Es war helllichter Tag, und Maries Wohnung war keine zwölf Block vom Sheriffdepartment entfernt.
    Sie schloss und verriegelte die Tür, ließ die Blumen draußen liegen, holte ihr Pfefferspray und die Pfeife und hielt sie in zitternden Händen.
    Dann rief sie den Sheriff an.
    »Wir können nur mit den Informationen arbeiten, die wir haben«, erinnerte Marc die im Konferenzraum versammelte Gruppe. »Wir haben Einzelheiten vom Tatort, gerichtsmedizinische Befunde, Opferprofile. Aus Boston wie auch von hier. Richtig?« Er sah Hollis mit hochgezogenen Brauen an.
    Sie nickte und deutete auf einen dicken Ziehharmonikaordner auf dem Konferenztisch. »Er enthält alle Informationen, die wir nach Bishops Auffassung für unsere Ermittlungen brauchen. Natürlich handelt es sich nicht um sämtliche den Fall betreffende Informationen, die würden mehrere Kartons füllen. Doch die gesamte Vorgeschichte und das Persönlichkeitsprofil jedes Bostoner Opfers liegt uns vor. Und wir halten seine Vorlieben bezüglich der Opfer für sehr wichtig. In Boston war dies das einzig durchgängige Merkmal, und Bishop nimmt an, dass der Mörder weder jetzt noch in Zukunft stark davon abweichen wird. Er hat sich immer den gleichen Frauentyp ausgesucht. Klein, zarte Gestalt, dunkelbraune Haare, braune Augen. Fast kindlich.«
    Jordan runzelte die Stirn, doch bevor er etwas sagen konnte, fügte Hollis hinzu: »Wir haben auch noch Bishops neuestes Persönlichkeitsprofil unseres Mörders.«
    »Das neueste?«, fragte Paris.
    »Sobald bekannt wurde, dass das neue Jagdrevier so weit von Boston

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