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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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wird dir gefallen. Was es zu sagen hat, eher nicht.«
    »Ich habe Paris vor einer Weile hier gesehen.«
    »Ja.«
    »Dani auch?«
    Marc nickte.
    »Seit wann arbeiten wir mit Zivilisten?«
    »Seit jetzt.« Marc blieb an der Tür des Konferenzraums stehen und sah seinen Chief Deputy mit ernster Miene an. »Erinnerst du dich an die Geschichten, die deine Großmutter dir erzählt hat?«
    Das Gefühl von Übelkeit, das in Jordans Eingeweiden rumorte, seit er Shortys Draufsicht des Tatorts gesehen hatte, verstärkte sich. »Ja, ich erinnere mich. Soll das heißen …«
    »Das soll heißen, dass du unvoreingenommen sein und dich auf etwas gefasst machen sollst.«
    »Ihr habt da einen echt guten Kriminaltechniker«, stellte Hollis zehn Minuten später gedankenverloren fest, während sie das Foto an der Pinnwand betrachtete. »Er denkt unkonventionell.«
    »Doch wie unkonventionell?« Dani wurde klar, dass alle sie fragend ansahen, und fügte hinzu: »Konnte der Mörder davon ausgehen, dass jemand den grandiosen Einfall haben würde, von oben zu fotografieren? Ich meine, konnte er damit rechnen?«
    »Und brauchte er es überhaupt?« Hollis nickte. »Möglicherweise war es auch nur sein eigenes kleines Geheimnis, von dem er dachte, niemand würde es entdecken. Etwas, worüber er sich insgeheim diebisch freuen konnte. Ich wette, wenn wir den Kerl fassen, finden wir eine Menge Fotos bei ihm. Vielleicht auch andere Trophäen, aber sicher auch Fotos von seinem … Werk.«
    »Weil dieser Tatort so offensichtlich inszeniert ist?«, fragte Marc.
    »Weil er so gut inszeniert ist. So detailliert. In meinem früheren Leben war ich Künstlerin, und ich kann Ihnen versichern, dass das hier wie ein Bühnenbild ›komponiert‹ wurde. Das natürliche Umfeld war gegeben, Steinplatten und Pflanzen wurden als Gegenpole genutzt, um seine … Verschönerungen … hervorzuheben.«
    Jordan, der an einem Ende des Konferenztisches saß und es bewusst vermied, die neben ihm ausgebreiteten Tatortfotos anzusehen, fragte: »Ist es genauso von Bedeutung, auf welche Weise und warum er die Botschaft hinterlassen hat, wie die Botschaft selbst? Sehen Sie es sich doch an. Und dann soll mir bitte einer sagen, dass es nicht das bedeutet, was ich befürchte.«
    Er war der Agentin zwar vorgestellt worden, doch ihm war noch immer nicht klar, wieso das FBI jemanden inoffiziell hierher geschickt hatte, statt offiziell. Das hieß, falls das »Zeichen«, das der Mörder hinterlassen hatte, das bedeutet, was Jordan annahm.
    Und wovon er verzweifelt hoffte, dass es nicht zutraf.
    An Hollis gewandt, fragte Dani: »Es reicht immer noch nicht, oder? Um es dem Direktor vorzulegen? Um die Sondereinheit hierher zu beordern?«
    Hollis nahm einen Marker vom Tisch und ging zur Pinnwand. Mit schnellen, sicheren Strichen machte sie deutlich, was alle sehen konnten – die für sie gedachte Botschaft aus Blut und Eingeweiden. Die Form war nicht ganz exakt, aber unverkennbar: ein fünfzackiger Stern. Und in der Mitte stand eine etwas krakelige, doch nur allzu deutliche Zahl: 14.
    Paris murmelte: »Er will wohl ein Star werden.«
    »Ist er doch schon«, meinte Hollis. »Auf seine eigene kranke, unsägliche Art.«
    »Er muss sich diesen Ort, diesen einen Garten mit Bedacht ausgesucht haben«, stellte Marc fest. »Und nicht nur, weil der zu einem leer stehenden Haus gehört. Die Verteilung von gepflasterten und bewachsenen Bereichen entsprach sowieso schon in etwa einer Sternform, ohne seine … Hinzufügungen, wie Sie sagten. Er brauchte eigentlich nur noch die Punkte zu verknüpfen.«
    »Also handelt es sich um eine Botschaft?«, warf Dani ein. »Abgesehen von der offensichtlichen, meine ich?«
    Jordan holte tief Luft, atmete ganz langsam und deutlich vernehmbar wieder aus und sprach erst, als er sich der ungeteilten Aufmerksamkeit im Raum sicher war. Dann sagte er mit himmlischer Geduld, wie er fand: »Apropos Botschaften. Die Zahl. Vierzehn. Kann mir bitte einer sagen, dass es nicht bedeutet, was ich befürchte, nämlich dass er noch zwölf weitere Opfer auf seiner Liste hat?«
    Marc hatte die anderen bereits darüber informiert, dass die Gerichtsmedizin Blut und Gewebe vom Tatort zwei verschiedenen Opfern zurechnete, was somit allen bekannt war.
    Hollis räusperte sich und sah den Deputy mit festem Blick an. »Ich fürchte, es ist noch schlimmer. Er gibt uns Einblick in seine – vorläufige – Trefferliste. Mit den beiden Opfern hier sind es vierzehn.«
    »Er hat schon zwölf

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