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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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andere Frauen umgebracht? In Venture?«
    »Nein, die ersten zwölf hat er woanders getötet. In Boston, wie wir annehmen.«
    »Großer Gott. Wir haben es mit demselben Mörder zu tun? Dem, der in allen Nachrichten war, der diesen Sommer auf Raubzug ging und als Letztes auch noch eine Senatorentochter abgeschlachtet hat?«
    »Davon gehen wir aus, ja.«
    Jordan blinzelte, doch noch bevor er die offensichtliche Frage stellen konnte, sagte Marc: »Unglücklicherweise können wir uns nicht an die Sondereinheit wenden, die zusammengestellt wurde, um diese Bestie zur Strecke zu bringen.«
    »Warum nicht, verdammt noch mal?«
    »Weil es nicht die gleiche Vorgehensweise ist«, erklärte Hollis. »Und weil wir keinen Beweis haben, dass es sich um denselben Mörder handelt.«
    Wortlos deutete Jordan auf das Foto an der Pinnwand.
    Sie schüttelte den Kopf. »Soweit wir wissen, hat er sie vorher nie nummeriert. Weder die Tatorte noch die Opfer. Genau genommen hatten wir bisher auch nie einen Tatort, nur … Abladeplätze, an denen er seine Opfer liegen ließ. Niemand hat ihn gesehen, und es gelang der Sondereinheit auch nie, kriminaltechnische Beweise zu finden, die auf einen potenziellen Verdächtigen hingedeutet hätten.
    Also könnte diese Zahl für einen … unvoreingenommenen … Ermittler alles Mögliche bedeuten. Es könnte bedeuten, wie Sie vermuteten, dass er beabsichtigt, noch mindestens ein weiteres Dutzend Opfer zu töten. Es könnte aber auch bloß eine Zahl sein, die nur ihm wichtig ist und sonst niemandem, aus Gründen, die wir bisher nicht kennen. Zum Teufel, es könnte sein Geburtstag sein, oder ein Jahrestag, oder auch eine zufällig gewählte Zahl, nur um sich über die Polizei lustig zu machen.«
    »Das glauben Sie aber alles nicht«, erwiderte Jordan.
    »Was ich glaube, habe ich Ihnen schon gesagt.«
    Jordan legte den Kopf leicht schräg, ohne die Agentin aus dem Blick zu lassen. Sie war äußerst attraktiv, was ihm natürlich sofort aufgefallen war, doch da war noch etwas anderes, ein Charakterzug, den er nicht genau benennen konnte. Eine Art Gleichmut, als könnte oder würde nichts sie überraschen. Vielleicht war es auch nur der Eindruck, dass ihre scharfen blauen Augen ihre Umgebung mit einer Klarheit wahrnahmen, die er sich kaum vorstellen konnte.
    Was auch immer es war, er fand es faszinierend.
    Äußerst faszinierend.
    »Okay«, sagte er bedächtig, »und warum glauben Sie das? Da also die Vorgehensweise nicht übereinstimmt und es nicht genug Beweise gibt, um die Sondereinheit oder, wenn ich es recht verstehe, den Direktor des FBI davon zu überzeugen, dass es sich um denselben Mörder handelt, wieso sind Sie sich dann so sicher?«
    Hollis richtete den Blick auf den Sheriff und zog eine Braue in die Höhe.
    »Er wird Ihnen glauben.«
    »Das wäre zur Abwechslung mal ganz nett.« Hollis sah wieder Jordan an und erklärte sachlich: »Wir haben ihn durch Paragnosten von Boston aus hierher verfolgt. Wir vermuteten ihn im Großraum Atlanta, bis eines unserer Medien vor zwei Tagen von Becky Huntley, Ihrem ersten Opfer hier, kontaktiert wurde. Als ihr Bild in der Datenbank für Vermisste auftauchte, da …«
    »Davon haben John und Miranda gestern aber nichts gesagt«, warf Dani ein.
    »Sie sahen noch keine Notwendigkeit, ins Detail zu gehen.« Hollis zuckte die Schultern und lächelte Dani an. »Ich hätte es schon noch erwähnt.«
    »Weil Sie das Medium waren«, stellte Marc nüchtern fest.
    Sie nickte. »Ich war das Medium. Das ist auch einer der Gründe, warum ich für diesen Job ausgewählt wurde.« Sie blickte wieder zu Dani. »Noch ein Grund, hier zu sein. Weil Becky sich an mich gewandt hat. Wenn ein Opfer Kontakt aufnimmt, ist das so, als würde dir das Schicksal eine Einladung mit Goldrand schicken.«

9
    Diese Information machte Dani zwar auch nicht froher, doch ihr war klar, dass es keinen Sinn hatte, zu protestieren. Stattdessen sagte sie: »Ich nehme an, Becky Huntley hatte dir nichts Hilfreiches mitzuteilen?«
    »Das haben die Opfer selten, wie ich festgestellt habe. Und falls doch, ist es sehr ungenau oder stark verschlüsselt. Becky riet mir, auf Botschaften zu achten. Jemand würde uns eine Spur hinterlassen, der wir folgen sollten.«
    Marc sah sie stirnrunzelnd an. »Jemand?«
    »Ja. Leider blieb sie nicht lange genug mit mir in Verbindung, um das erklären zu können. Was in vielerlei Hinsicht sehr bedauerlich ist. Normalerweise hinterlassen Serienmörder keine Fährten, und der Mörder

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