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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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haben wir es noch nie getan. Ich konnte noch nie hellsehen oder hatte ihre Zweitfähigkeit. Und sie hatte noch nie präkognitive Träume oder Visionen.«
    »Oder konnte andere in ihre Träume mitnehmen?«
    »Nein. Das konnte sie noch nie. Und wir haben es versucht, als Kinder.«
    »Seitdem nicht mehr?«
    Dani rang sich ein Lächeln ab. »Irgendwann hörte es auf, ein lustiges Geheimnis zu sein, das wir teilten, und wurde zu unserem Leben. Unsere paragnostischen Grenzen auszutesten, war uns lange Zeit einfach nicht mehr so wichtig. Seitdem wir für Haven arbeiten, haben wir natürlich wieder mehr in dieser Richtung gemacht, vor allem, weil John und Maggie glauben, Geschwister gäben die besten Partner ab, und weil sie wissen wollten, ob wir es können.«
    »Habt ihr es herausgefunden?«
    »Eigentlich nicht. Wir wussten, dass jede von uns stärker war, wenn wir miteinander arbeiteten, wie du ja eben festgestellt hast, dass meine Visionsträume lebhafter sind und Paris hellsichtiger ist, wenn wir zusammen sind.«
    »Aber die Fähigkeiten der anderen könnt ihr nicht nutzen?«
    »Ich wüsste überhaupt nicht, wie man das bewerkstelligen sollte.«
    »Doch es gibt Anzeichen dafür, dass sich deine Begabung immerhin weiterentwickelt.«
    »Vielleicht. Okay, wahrscheinlich.« Dani zuckte trotz der Anspannung mit den Schultern. »Die Art extremer Stresssituationen, mit denen wir es zu tun haben, kann ein Leben in jeder erdenklichen Hinsicht verändern.«
    »Wie meinst du das?«
    Diese Art von Unterhaltung hatte Dani zwar nicht mit Marc führen wollen, doch sie sprach weiter. »Wie das SCU-Team werden die Mitarbeiter von Haven nur dann gerufen, wenn die konventionelleren Methoden versagt haben. Und da die Anforderungen gewöhnlich extrem hoch sind, strengen wir uns sehr an.«
    »Das hast du doch immer so gemacht.«
    »Nicht im gleichen Maße, wie ich mich unter Druck gesetzt habe, seit ich bei Haven bin. Im Grunde genommen wissen wir nicht, wo unsere Grenzen liegen, keiner von uns weiß das. Nachforschungen, Situationen wie diese … gehen an das, was wir für unsere Grenzen halten. Treiben uns möglicherweise über sie hinaus.«
    »Aber?« Er sah sie gebannt an.
    »Aber … manchmal sind die Ergebnisse nicht allzu positiv. Wir werden in unbekanntes Gebiet getrieben, Marc. Wir haben es mit elektrischer Energie zu tun, wie du weißt, und davon ist im menschlichen Körper, im menschlichen Gehirn eine Menge vorhanden. Sie unter Kontrolle zu halten, gelingt nicht immer, oder nicht auf die von uns erwartete Art und Weise.«
    »Hast du mich deshalb nicht mit in deinen Traum genommen? Weil du herausgefunden hast, dass es gefährlich ist?«
    Sie nickte widerstrebend. »Traumwandeln ist offensichtlich eine seltene Begabung, also gibt es darüber kaum stichhaltige Informationen. Verdammt, es gibt fast überhaupt keine Informationen. Doch die Theorie, die die SCU mit all ihren Ärzten und Forschungen aufgestellt hat, ist folgende: Wenn ich das Bewusstsein eines anderen in mein Gehirn ziehe – in dem ein höherer Grad an elektromagnetischer Energie vorhanden ist als normal –, könnte es dieser Person Schaden zufügen. Menschen ohne paragnostische Fähigkeiten sind diese Art von Energie nicht gewohnt. Ihre Gehirne sind nicht so veranlagt, dass sie damit genauso umgehen können wie unsere.«
    »Soll das heißen, jemand wurde verletzt, weil du die Person mit in deine Träume genommen hast? Oder ist das alles nur Theorie?«
    » Nur Theorie ist das, womit die meisten Paragnosten zurechtkommen müssen. Womit sie leben müssen. Zumindest so lange, bis etwas sehr Schlimmes passiert, das aus der Theorie Wirklichkeit werden lässt. Und diese Theorie erscheint sinnvoll. Deshalb ist Paris die Einzige, die ich mit in meine Träume genommen habe, seit ich bei Haven bin. Sie ist Paragnostin und mein eineiiger Zwilling. Wir gingen davon aus, falls irgendjemand damit umgehen könnte, ohne Schaden zu nehmen, dann wäre sie das.«
    »Mir scheint es nichts ausgemacht zu haben«, stellte Marc fest.
    Dani zuckte wieder die Schultern, diesmal etwas ruckhaft. »Möglicherweise deshalb, weil du auch paragnostische Fähigkeiten in anderen erkennen kannst.« Oder weil die Verbindung zwischen uns schon immer eine etwas andere war.
    »Oder, weil wir ein Liebespaar waren«, sagte Marc ruhig.
    »Möglich.« Sie bemühte sich, es ihm an Ruhe gleichzutun.
    »Die Verbindung zwischen uns besteht noch immer, Dani.«
    »Ja«, sagte sie. »Ich weiß.«
    Hollis stand im

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