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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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richtige Tönung war.
    Es musste einfach die richtige sein.
    Sie gab einen erstickten Laut von sich. »Ich – ich werde – niemandem etwas sagen. Bitte tu mir nicht weh! Bitte, ach, bitte nicht …«
    Der Wecker klingelte endlich, und er lächelte. »Gut. Zeit nachzusehen, ob es die richtige Farbe ist.«
    »O Gott, bitte tu mir nicht weh!«
    »Also wirklich, Audrey, ich habe dich gewarnt. Ich entscheide, wann es für dich Zeit ist, zu bitten, schon vergessen?«
    »Audrey? Ich bin nicht – mein Name ist nicht Audrey.«
    Er starrte sie an.
    Sie befeuchtete ihre Lippen und sagte schnell: »Okay. Okay. Ich kann sein, wer auch immer du willst.«
    »Sei nicht kindisch, Audrey. Wer solltest du sonst sein, als du selbst?«
    »Stimmt. Tut mir leid. Ich … hab’s vergessen.« Ihr Blick huschte zu dem Rollwagen. »Das muss an den Spritzen liegen, die du mir gibst. Ich vergesse vieles.«
    »Wirklich? Hm. Diesen Nebeneffekt muss ich mir aufschreiben. Fürs nächste Mal.«
    »Wie bitte?«
    Er beugte sich etwas vor und drückte einen Knopf an der Seite des Tisches, der daraufhin hydraulisch gekippt wurde, sodass sich die y-förmige untere Hälfte anhob, auf der ihre Knöchel fixiert waren, und die obere sich langsam absenkte.
    Sie zitterte und biss sich auf die Unterlippe, schwieg jedoch.
    Er trat an das nun tiefer liegende Ende des Tisches, überprüfte, ob das extra dafür angefertigte Becken unter ihrem Kopf fest stand, und drehte das Wasser auf. Er stellte die Temperatur so heiß ein, wie er es gerade noch aushielt, und begann ihr Haar auszuspülen.
    Sie rang nach Luft und verkrampfte sich, schrie aber nicht.
    »Tut mir leid, Liebling, aber das Wasser muss heiß sein. Damit das ganze Färbemittel herausgeht.« Er spülte ihr Haar aus und ließ während dieser mechanischen Beschäftigung den Blick über ihren Körper wandern.
    Ihm gefiel, wie sie da auf seinem Spezialtisch lag. Ihre nackten Beine lagen jeweils in einer eigenen Edelstahlrinne, die Knöchel fürsorglich von einem mit Lammfell ausgekleidetem Lederband gefesselt. Die zwei Rinnen trafen sich etwa zwanzig Zentimeter vor ihrem Schritt mehr in U-Form als in einem Y, obwohl er diesen Teil des Tisches mit einer Klappe nach unten entworfen hatte, damit er zu jedem Teil ihres Körpers Zugang hatte. Der Tisch war passend für Audrey gemacht, und er passte ihr gut.
    Er passte ihr immer gut.
    Von der Hüfte bis zu den Brüsten waren die Seiten des Tisches gerade und körpernah, auf jeder Seite nur zehn Zentimeter breiter Edelstahl. Dann, an ihren Schultern, weitete sich der Tisch zu einem T, sodass ihre Arme ebenfalls in eigenen Rinnen lagen, die Handgelenke genauso gefesselt wie ihre Knöchel.
    Oberhalb des T-Schnittpunktes war gerade noch genug Edelstahlfläche für die Stütze, die ihren Kopf über dem Becken hielt.
    Er betrachtete Audrey, die so fürsorglich an seinen Tisch gebunden war, und sein Lächeln wurde immer breiter. Perfekt. Einfach perfekt. Nun ja, das würde es sein, wenn sie erst einmal blitzsauber und an den richtigen Stellen glatt rasiert war.
    »Mister, bitte …«
    »Audrey, mach mich nicht ärgerlich. Du nennst mich niemals Mister, um Himmels willen.«
    Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Ah … die Spritzen. Ich k-kann mich nicht erinnern.«
    »Schatz. Du sagst Schatz zu mir, Audrey. Immer.«
    »Tut mir leid. Tut mir leid … Schatz. Ich werde es nicht wieder vergessen, das verspreche ich.«
    »Das will ich auch hoffen.« Er griff nach dem Shampoo. »Ich möchte nicht böse auf dich sein, Audrey. Das will ich wirklich nicht.«
    »Nein, Schatz«, flüsterte sie. »Ich will dich ganz bestimmt nicht … böse auf mich machen.«

12
    Ein bösartiger Serienmörder war schon schlimm genug, dachte Dani. Ein Serienmörder, der eine unbekannte Anzahl von paragnostischen Fähigkeiten besaß, musste buchstäblich einem Albtraum entsprungen sein.
    Ihrem Albtraum.
    Jedermanns Albtraum.
    Schließlich machte Marc mit den Schultern eine Bewegung, als wollte er eine Last abwerfen. »Okay, mit dieser Möglichkeit – oder Wahrscheinlichkeit – beschäftigen wir uns, wenn es soweit ist. Vorläufig bearbeiten wir den Fall, machen uns mit allen bisherigen Erkenntnissen der Bostoner Ermittlungen vertraut und führen hier unsere Ermittlung fort. Irgendwelche Einwände?«
    Es kamen keine.
    Eine Frage war es eigentlich nicht, als Marc sich an Hollis wandte: »Sie werden Agent Bishop schnellstmöglich Bericht erstatten?«
    »Wenn Sie erlauben, in ungefähr

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