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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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vernünftige Einstellung.«
    Die Worte hatten kaum seinen Mund verlassen, da spürte Hollis, dass etwas geschah. Seit langer Zeit trat bei ihr immer die gleiche körperliche Reaktion ein: All die feinen Härchen an ihrem Körper stellten sich auf, als strömte elektrische Energie durch die Luft, und sie bekam eine Gänsehaut, als hätte jemand plötzlich eine Tür oder ein Fenster geöffnet.
    Vorsichtig blickte sie sich um, wusste, dass hier kein Nebel sein konnte, sah ihn aber dennoch vom Boden aufsteigen. Wie gebannt starrte sie auf die gruselige Szenerie, was sich jedoch schlagartig änderte, als sie eine Frau langsam die Stufen aus dem Pool heraufkommen sah, ohne dass sich die Wasseroberfläche kräuselte.
    Die Frau trug keinen Badeanzug, sondern sportliche Shorts und ein kurzärmeliges Top und war anscheinend vollkommen trocken, obwohl sie gerade aus dem rot gefärbten Wasser stieg. Ihr langes blondes Haar glänzte in der Sonne sogar ein wenig.
    Hollis machte einen Schritt auf sie zu, derart auf den Anblick konzentriert, dass sie den Deputy neben sich völlig vergaß.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie. »Ich erkenne Sie nicht.«
    Sie dachte an die Fotos der beiden Vermissten.
    Die Frau warf einen Blick auf den Pool hinter sich und sagte: »Sie werden jetzt nicht mehr viel finden.«
    Hollis war vollkommen überrascht, dass die Stimme, die sie hörte, so normal klang, schob es aber als momentan unwichtig beiseite. »Wer sind Sie?«, wiederholte sie.
    »Sie haben bis jetzt noch nicht von mir gehört.« Mit besorgter Miene blickte sie erneut zum Pool zurück. »Das macht nichts. Suchen Sie im Wasser nach ihr. Und seien Sie vorsichtig. Die Spur, die er für sie hinterlässt, ist eine andere, als Sie glauben.«
    Hollis öffnete den Mund, um eine weitere Frage zu stellen, da sie aus Erfahrung wusste, dass solche Erscheinungen nie von langer Dauer waren, doch bevor sie noch …
    »Hollis?«
    Sie blickte zu Jordans Hand auf ihrem Arm, dann in sein besorgtes Gesicht, und war sich bereits bewusst, dass die Temperatur wieder gestiegen und die Energie um sie herum verschwunden war. Nur um sich zu vergewissern, warf sie nochmals einen Blick auf den Pool.
    Am Rand des rot gefärbten Pools stand keine Frau und auch kein Geist.
    »Was zum Teufel ist da gerade geschehen?«, wollte Jordan wissen.
    »Das weiß ich nicht so genau«, antwortete Hollis bedächtig. »Wann, hast du gesagt, würden die Poolleute kommen, um den Abfluss zu richten?«
    »Sollten morgen oder am Montag hier sein.«
    »Ruf sie an«, riet Hollis ihm. »Sag ihnen, sie sollen morgen hier sein. Früh.«
    »Und diese Verbindung bedeutet dir gar nichts?«, fragte Marc.
    »Sollte sie das?« Dani bemühte sich, ihre Stimme gleichmütig und emotionslos klingen zu lassen. Bemühte sich – und versagte.
    »Das musst du mir sagen.«
    »Was willst du wissen, Marc? Ob es in Atlanta einen Mann gibt, der auf mich wartet? Da ist keiner. Ob ich das normale Leben gefunden habe, das ich so unbedingt wollte? Habe ich nicht.«
    »Dani …«
    »Aber ich habe schließlich eine Art von Frieden gefunden.« Da sie nun einmal angefangen hatte, schien Dani sich gar nicht mehr bremsen zu können. »Nachdem ich mich mit der Tatsache abgefunden hatte, dass ich meiner Gabe nicht entrinnen konnte, nicht weit oder schnell genug laufen konnte, um ihr zu entkommen. Nachdem ich eingesehen hatte, dass es für mich nie einen traumlosen Schlaf geben und Albträume die Norm sein würden. Nachdem ich akzeptiert hatte, dass Wissen Verantwortung nach sich zieht, dass Gott, oder das Universum, oder meine eigene dämliche moralische Richtschnur mich nicht entkommen, geschweige denn davonlaufen lässt, sogar wenn ich Dinge sehe, die mich zu Tode ängstigen.«
    Sie rang sich ein Lachen ab und hörte, wie brüchig es klang. »Nachdem ich all das akzeptiert hatte, mich damit abgefunden hatte …«
    »Schwachsinn. Du hast gar nichts akzeptiert. Am wenigsten dich selbst.«
    »Du hast keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Hab ich nicht? Dani, ich bin der Kerl, den du verlassen hast. Ich bin ein Teil dessen, wovor du weggelaufen bist.«
    »Bild dir bloß nichts ein.«
    »Oh, glaub mir, zu den Pluspunkten in meinem Leben zähle ich es nicht. Ich muss vielmehr strohdumm gewesen sein, nicht zu erkennen, dass du die Koffer bereits gepackt hattest und schon fast aus der Tür warst, als ich mir noch zu einer so starken Beziehung gratulierte, weil du bereit warst, deine Träume mit mir zu teilen. Im wahrsten Sinne des

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