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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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fünf Minuten. Das wird natürlich heimlich geschehen, solange wir nicht – oder bis wir – genug Beweismaterial finden, um den Direktor davon zu überzeugen, dass es sich um den gleichen Mörder handelt. Oder bis die Medien davon Wind kriegen und er uns deshalb auf die Schliche kommt.«
    Paris fragte: »Wie viel Zeit haben wir, realistisch betrachtet, bevor der Medienrummel losgeht?«
    Marc zuckte die Schultern. »Wie du weißt, gibt es hier keine örtliche Fernsehstation, und unsere Tageszeitung ist nicht gerade bekannt für knallharten Journalismus. Dazu liegen wir geografisch zu isoliert, weshalb es hier auch nicht viele Fremde oder Durchreisende gibt. Und im Moment ist in Atlanta und den anderen Großstädten rings um uns eine Menge los, also gibt es anderswo genug für die Nachrichten.«
    »Aber zwei Opfer eines brutalen Mörders«, warf Dani ein, »sind Nachricht genug, ganz gleich, wie klein die Stadt ist. Besonders heutzutage, wo die Medien sich auf jede Sensation stürzen. Wenn das Gerede erst einmal angefangen hat …«
    Hollis blickte den Sheriff mit hochgezogenen Brauen an. »Anhand der Fotos lässt sich schwer etwas sagen, doch mir scheint, der Tatort war etwas abgelegen, gelinde gesagt. Wie sicher ist er? Wie lange dauert es, bis tatsächlich etwas durchsickert?«
    »Meine Leute werden nicht reden. Die Familien der Opfer werden eine Weile unter Schock stehen, nachdem sie es erfahren haben. Bob und Karen hatten keine Kinder. Die Eltern von Becky sind schon älter und leben eher zurückgezogen. Ich kann mir bei keinem von ihnen vorstellen, dass sie sich an die Medien wenden – oder ihnen gegenüber sehr aufgeschlossen sind, wenn die sich bei ihnen melden.«
    »Auch nicht, um einen Appell an die Öffentlichkeit zu richten? Das macht man doch heutzutage so.«
    »Vielleicht in ein paar Wochen oder Monaten. Vorläufig noch nicht.«
    Hollis nickte. »Würden sie sich eher an einen kleineren Kreis der Öffentlichkeit, an ihre Mitbürger in der Stadt wenden, um seelische Unterstützung zu erhalten? An die Kirchen oder Ähnliches?«
    Marc sah zu Jordan hinüber, der den Kopf schüttelte und erwiderte: »Die Huntleys gehören keiner Kirche an, soweit ich weiß. Und Bob Norvell war nie ein Vereinsmeier. Ich war überrascht, als er heiratete.«
    Einige Augenblicke lang war es still im Raum, dann sagte Paris: »Bin ich hier die Einzige, die ein schlechtes Gewissen hat, weil ich weiß, was mit den zwei vermissten Frauen passiert ist, und ihre Familien nicht?«
    »Daran wirst du dich noch gewöhnen«, erklärte Hollis. Dann schüttelte sie den Kopf. »Obwohl, nein. Ich zumindest habe mich nicht daran gewöhnt. Wer informiert denn die Familien?«
    »Das mache ich«, erwiderte Marc. »Oder ich werde es tun, sobald wir eine eindeutige Identifizierung haben. Entweder anhand der DNA-Analyse oder …«
    … oder wir finden den Rest von ihnen.
    Das brauchte er allerdings nicht laut auszusprechen.
    »Warum hast du mich gestern Nacht nicht mit in den Traum genommen, Dani?«
    Erschrocken blickte Dani von der Akte auf, die sie gerade studierte, und bemerkte erst in diesem Moment, dass sie mit Marc im Konferenzraum allein war.
    »Nur keine Panik«, beruhigte er sie. »Jordan ist mit Hollis zum Tatort gefahren, doch Paris wird jeden Moment wieder hier sein. Der Traum, Dani. Du hattest ihn gestern Nacht wieder.«
    »Ich habe keine Panik.« Sie wollte ihn schon daran erinnern, dass sie alleine in seinem Büro gewesen waren, musste dann aber gegen einen Schauder ankämpfen, als sie überlegte, ob sie wirklich allein gewesen waren.
    »Dani?«
    Ihm blieb kaum etwas verborgen – auch ohne die Gabe paragnostischer Fähigkeiten. Darin mochte ein tieferer Sinn liegen, dachte sie.
    »Nur dass du … diesmal dabei warst, obwohl ich dich nicht mitgenommen habe. Du warst ein Teil des Visionstraums. Du warst da, genau wie Hollis und Bishop. Und ich besaß Paris’ Fähigkeiten.«
    »Wie bitte?«
    Dani nickte. »Ich glaube, das war schon früher einmal so, nur wurde es mir erst letzte Nacht bewusst. Dass sie nicht da war, aber hätte da sein sollen. Dass ich ihre Fähigkeiten hatte. Mehr noch als ihre Fähigkeiten, denke ich. Hollis schien zu spüren, dass ich … eine Art von Waffe besaß und keine Pistole brauchte.«
    »Warte. Du hattest Paris’ Fähigkeiten? Ich wusste nicht, dass ihr beide eure Begabungen miteinander teilen könnt. Ich dachte, ihr könnt sie nur gegenseitig verstärken.«
    »Wir können sie nicht teilen. Jedenfalls

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