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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Opfer des Serienmörders hier in Venture, oder wird es sein …«
    »Möglicherweise das vierte«, unterbrach Hollis und berichtete, was sie am Tag zuvor am Tatort gesehen hatte.
    »Sind Sie sicher, dass sie nicht die Frau ist, die Sie gesehen haben?« Marc deutete auf das Foto.
    Hollis nickte und befestigte das Foto neben denen von Becky Huntley und Karen Norvell an der Pinnwand. »Absolut sicher. Ich weiß nicht, wer sie ist oder warum niemand sie – bisher – als vermisst gemeldet hat, doch wir können mit ziemlicher Gewissheit davon ausgehen, dass sie ein Opfer unseres Mörders ist.«
    »Shorty ist mit den Poolleuten am Tatort«, sagte Marc. »Jordan hat alle heute früh aufgescheucht. Was auch immer Sie da gesehen haben, muss ihn ordentlich erschreckt haben.«
    »Oder ich war es«, meinte Hollis bedauernd. »Mir wurde gesagt, es sei ein wenig gruselig, einem Medium dabei zuzusehen, wie es mit einem Geist redet.«
    »Na gut, wir werden innerhalb der nächsten paar Stunden erfahren, ob es im Pool handfeste Beweise gibt.« Marc schaute zu Dani. »Du sagtest, wenn Shirley ein Opfer ist …«
    »Dann wissen wir vielleicht, was der Mörder in all diesen Wochen gemacht hat. Vielleicht kam er direkt hierher, nach Venture, hatte bereits seinen sicheren Ort oder fand ihn hier und hat ihn hergerichtet. Und begann dann, seine Opfer auszuwählen.«
    »Hat die Jagd eröffnet«, sagte Paris. »Aber nicht auf Einzel-ne, eher auf eine … Gruppe möglicher Zielobjekte. Hatte sämtliche Angaben von ihnen parat, bevor er sich die Erste schnappte.«
    »Das leuchtet mir ein«, ergänzte Dani. »Genau wie in Boston wurden diese Frauen geschnappt, während sie ihren Alltagsbetätigungen nachgingen, und jedes Mal war das Timing perfekt. Sie waren unterwegs, schutzlos, und es gab keine Zeugen. Er musste keine einzige Tür aufbrechen oder auch nur ein Fenster einschlagen, um an sie heranzukommen.«
    »Von Zufall kann da keine Rede mehr sein«, meinte Hollis. »Nicht bei den drei Opfern hier, und erst recht nicht bei dem Dutzend in Boston.«
    »Aber in Boston hatte er zwischen den Opfern nicht genug Zeit zum Jagen, und hier hatte er auch nicht viel mehr«, wandte Marc ein – doch dann nickte er. »Natürlich. Der X-Faktor: Ist er Paragnost, oder ist er keiner? Das hat Bishop stutzig gemacht, nicht wahr? Der Jäger hat zu schnell zugeschlagen, um zwischen seinen Angriffen genügend Zeit zu haben, nach neuer Beute zu suchen, und doch waren die Opfer da. Perfekter Zeitpunkt, perfekter Ort, perfekte Gelegenheit. Genau wann und wo er sie haben wollte, wann und wo er damit rechnete, sie anzutreffen. Fast wie Zauberei.«
    »Oder als hätte er es gewusst«, sagte Dani.
    Hollis nickte. »Die traditionelleren Profiler beharrten darauf, dass der Mörder wahrscheinlich die meisten seiner Opfer, wenn nicht alle, schon früh ausgewählt hatte, über ihre Gewohnheiten und ihren Tagesablauf Bescheid wusste, lange bevor er Hand an sie legte. Und das leuchtet in gewisser Weise ein, wobei jedoch geflissentlich übersehen wird, dass das Opfer in mehreren Fällen allein und schutzlos war – und in Situationen, die nichts mit ihrem normalen Tagesablauf zu tun hatten –, als es geschnappt wurde. Einmal kann der Mörder Glück gehabt haben. Aber nicht mehrfach.«
    Paris schloss eine Akte und schob sie mit leicht verzogenem Gesicht von sich, was die anderen, wie Dani wusste, als Abscheu deuten würden, und nicht als das, was es wirklich war: die Reaktion auf hämmernde Kopfschmerzen. »Und dann war da Annie LeMott«, sagte sie. »Wenn ich die Akten richtig gelesen habe, waren sich selbst die traditionellen Profiler einig, dass der Mörder nicht am Rampenlicht interessiert war und sich Annie nicht geschnappt hätte, wenn er gewusst hätte, wer sie war.«
    Marc hatte einen weiteren Einwand. »Aber hätte er das nicht wissen müssen? Wenn er Paragnost ist und auf diese Weise seine Beute gejagt hat?«
    »Sollte man meinen.« Hollis blickte finster in die Runde. »Verdammt, kein Wunder, dass Bishop noch immer versucht, aus diesem Kerl schlau zu werden.«
    Dani rieb sich den Nacken in dem vergeblichen Versuch, die Steifheit zu lindern, zwang sich dann aber aufzuhören, als sie merkte, dass Marc sie beobachtete. »Also, das eine schließt das andere ja nicht unbedingt aus. Betrachtet es doch mal so: Wenn er nicht paragnostisch veranlagt ist und tatsächlich Zeit darauf verwenden musste, jedes Opfer auszukundschaften und zu jagen, haben wir mehrere Fälle, bei denen

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