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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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mir wie eine völlig normale Kleinstadt vor.
    »Mit einer erstaunlichen Menge von Kirchen.«
    Kleine Städte im Süden haben für gewöhnlich viele Kirchen.
    »Auch mit Namen wie Kirche der Immerwährenden Sünde?«
    Du willst mich auf den Arm nehmen.
    »Nein.«
    Hm. Vielleicht ist das nur die Baptistenversion von Unsere Schmerzensreiche Mutter oder so ähnlich.
    »Das glaube ich nicht.«
    Warum nicht?
    Er tippte rasch, hatte kein Problem damit, gleichzeitig das Gespräch fortzusetzen. »Alle Baptistenkirchen, die ich je gesehen habe, waren hübsch, hatten blank polierte Kirchenbänke, dicke Teppiche, jede Menge Blumen und sogar Buntglasfenster. Ich glaube nicht, dass die Kirche der Immerwährenden Sünde irgendwas davon hat.«
    Warum nicht?
    »Weil diese Kirche«, antwortete Gabriel, »laut der neuesten Karte in einem ehemaligen Getreidespeicher untergebracht ist, und weil laut der Datei, die wir erstellen, der Pastor der Kirche der Immerwährenden Sünde, ein gewisser Reverend Jedidiah Butler, in den letzten Monaten immer wieder mit dem Stadtrat ist. Er besteht darauf, Gottesdienste in dem Gebäude abzuhalten, so wie es ist, und die Stadt möchte, dass er es entweder renoviert oder umbaut.«
    Leg dich nie mit einer Stadt an. Es sei denn, du hast Gott auf deiner Seite.
    »Tja, da bin ich mir bei diesem Burschen nicht so sicher.« Mit gerunzelten Brauen blickte Gabriel auf den Bildschirm. »Vor fünfzehn Jahren waren ihm die Cops in Kalifornien hart auf den Fersen. Und das nicht wegen einer Protestaktion für freie Religionsausübung.«
    Sag bloß.
    »Genau. Anscheinend stand der gute Pastor im Verdacht, seine Frau ermordet zu haben.«
    * * *
    »Die letzte Nacht war … seltsam«, sagte Dani mit leiser Stimme, während sie die Leute in den Spezialanzügen beobachtete, die vorsichtig in und um den abgesperrten Pool arbeiteten.
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen«, meinte Paris. »Mein Kopf bringt mich immer noch um. Hollis?«
    »Ja, mich auch.« Hollis runzelte die Stirn. »Trügt mich meine Erinnerung, oder habe ich da außer unseren Stimmen noch eine andere gehört?«
    »Schwer zu sagen, bei all den Schreien«, erwiderte Paris.
    »Du bist Hellseherin und hast das nicht aufgefangen?«
    Paris zögerte, schaute zu Dani. »Na ja …«
    »Die Stimme war da.« Dani blickte die beiden Frauen an und brachte ein Lächeln zustande. »Ja, dieselbe Stimme. Seine. Ich habe darüber nachgedacht. Diese … Kreuzung der Korridore beim Traumwandeln? Glich irgendwie dem Mittelpunkt eines Spinnennetzes.«
    »Eine weitere Falle«, sagte Hollis.
    Dani nickte. »Ich denke da an all die Frauen in Boston, die Frauen hier – als würde er seine Falle aufstellen und darauf warten, dass sie hineinlaufen.«
    »Empfindest du das als die Bedeutung der Symbolik?«, fragte Hollis.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nur das Gefühl … dass irgendwas fehlt. Etwas Wichtiges.«
    Marc war zu ihnen getreten und hatte gehört, was Dani sagte, doch statt darauf einzugehen, schaute er sie eine nach der anderen an und fragte: »Könnte jemand so gut sein und mir erzählen, was letzte Nacht mit euch dreien passiert ist? Bei Hollis weiß ich es nicht, doch ich habe weder bei Dani noch bei Paris je erlebt, dass sie genug trinken, um am nächsten Tag einen Kater zu haben – und ihr seht alle verkatert aus.«
    »Ich würde mich ja zu gern entrüstet geben«, erwiderte Paris, »aber ich sehe die beiden, und ich habe mich heute Morgen im Spiegel gesehen und kann dir daher nur zustimmen.«
    »Wir sind traumgewandelt«, erklärte Dani knapp.
    »Alle drei?«
    Dani weigerte sich, ihn anzusehen. »Ja. Wir dachten, es wäre eine Chance, etwas herauszufinden.«
    »Habt ihr?«
    Hollis übernahm die Antwort. »Noch eine symbolische Falle, diesmal mit endlosen Korridoren und Schreien. Und vielleicht der Stimme, die Dani schon vorher gehört hat.«
    »Das war er«, bekräftigte Dani. »Aber er hat nur meinen Namen gesagt, ganz am Schluss, bevor wir alle aufgewacht sind.«
    »Mir gefällt das nicht«, murrte Hollis. »Ich war nicht mein Leben lang paragnostisch, doch man muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass die Stimme des Bösen in deinem Kopf nichts Gutes bedeuten kann.«
    »Vielleicht bin ich einfach nur verrückt«, meinte Dani halb im Ernst.
    Bevor jemand darauf reagieren konnte, kam Shorty auf sie zu. »Gute Nachricht, schlechte Nachricht und merkwürdige Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass wir keine Leiche im Pool, in den Abflüssen oder in den

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