Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
Vom Netzwerk:
waren eine Entschuldigung. Wegen Paris. Weil er Paris als Köder benutzt hat.
    Köder …
    Durchschaue ich die Falle?
    Oder bin ich ein Teil davon?
    Roxanne runzelte die Stirn. An Bishop gewandt, sagte sie: »Na toll. Wunderbar. Du bist paragnostisch blind, Gabe und ich sind nutzlos, außer als Waffenhalter, und wir sind in einem riesigen, brennenden Gebäude ohne einen verdammten Grundriss.«
    »Deswegen ist Dani ja hier.« Seine bleichen, wachsamen Augen waren auf ihr Gesicht gerichtet.
    Dani fühlte sich ein wenig benommen, war aber gleichzeitig seltsam zuversichtlich. »Ich weiß nur, dass er irgendwo da unten ist.«
    »Und Hollis?«
    Hollis. O mein Gott. Sie ist das potenzielle Opfer.
    Das Monster hat sie.
    »Dani?« Bishops Gesichtsausdruck wirkte noch gequälter.
    Hollis. Er hat nach Hollis gefragt.
    Und sie hatte eine Antwort für ihn. Gewissermaßen. »Sie ist nicht tot. Sie ist der Köder, dass wissen Sie. Sie war schon immer der Köder, um Sie anzulocken.«
    »Und Sie«, ergänzte Bishop.
    Mich anzulocken?
    Uns anzulocken.
    Immer der Köder, um uns anzulocken. Aber er wollte stets nur einen von uns erwischen. Er wollte, dass Sie abgelenkt sind, entwaffnet …
    »Wir müssen gehen. Sofort«, hörte sie sich drängen. »Er wird nicht warten, diesmal nicht.«
    Das Gespräch hatte nur ein paar Minuten gedauert, dennoch war der Rauch dichter geworden, das Knistern des Feuers lauter und die Hitze noch intensiver.
    »Uns läuft die Zeit davon, in jeder Hinsicht.« Marcs Finger schlossen sich fester um Danis Hand. »Das Gewitter könnte vorbeiziehen, wie es die letzten paar getan haben, also können wir nicht mit Regen rechnen. Seit Wochen ist es knochentrocken, und dieses Gebäude wird lichterloh brennen. Ich hab es durchgegeben.«
    Bishop fluchte leise. »Marc …«
    »Keine Sorge, sie wissen, dass es sich um eine Geiselnahme handelt, und werden nicht stürmen. Aber sie können die Schläuche auf die Außenseite richten und versuchen, andere Häuser in der Nähe zu retten.« Er hielt inne und fügte dann hinzu: »Bin ich der Einzige, der den Verdacht hegt, dieser Schweinehund hat das Ganze bis ins letzte Detail geplant, einschließlich der Tatsache, dass diese Bude eine Zunderbüchse ist?«
    Voller Bitterkeit erwiderte Roxanne: »Nein, Sie sind nicht der Einzige. Wir richten uns nach seinem Zeitplan, genau wie er es will.«
    Bishop machte kehrt und ging in Richtung der südlichen Ecke des Gebäudes. »Ich übernehme diese Seite. Ihr drei geht zur östlichen Ecke.«
    Dani überlegte, ob auch er sich vom Instinkt leiten ließ, sagte aber zu Roxanne nur: »Ihn kümmert es nicht, nach wessen Zeitplan wir uns richten.«
    »Ist mir auch aufgefallen. Warum habe ich das Gefühl, dass er sich die Schuld an diesem Schlamassel gibt?«
    »Er konnte nicht wissen …«
    »Nach allem, was ich über ihn gehört habe, konnte er das durchaus. Hat er vielleicht sogar. Zumindest in Ansätzen. Hätte etwas unternehmen können, um die Dinge aufzuhalten, bevor sie eskalierten. Kommt, gehen wir.«
    Dani und Marc folgten ihr, doch sie konnte sich die Frage nicht verkneifen: »Glaubst du, dass es seine Schuld ist?«
    Roxanne blieb kurz stehen, blickte über die Schulter zu-rück …
    Und einen Augenblick lang sah Dani dort Paris stehen.
    Und dann Hollis.
    Und dann Miranda.
    Und als Roxanne antwortete, klang sie wie eine unheimliche Vermischung aus vier verschiedenen Stimmen. »Er hat einmal zu oft Gott gespielt. Er glaubt, er kann die Prophezeiung aufhalten. Und wir zahlen den Preis für seine Überheblichkeit.«
    Wir zahlen den Preis.
    Das tun wir.
    Prophezeiung? Welche Prophezeiung?
    Dani umklammerte Marcs Hand noch fester, während sie der anderen Frau folgten. Sie konnte kaum atmen, ihre Kehle war wie zugeschnürt, obwohl der Rauch im hinteren Teil des Gebäudes nicht ganz so dicht war. Sehr schnell fanden sie in einem Raum, der einst ein kleines Büro gewesen sein könnte, eine Tür, die sich leicht und geräuschlos zu einem Treppenhaus öffnen ließ.
    Das Treppenhaus war beleuchtet.
    »Bingo«, flüsterte Roxanne.
    Sinnlos, sie zu warnen. Wir wissen alle, dass es eine Falle ist. Wieso tappen wir direkt hinein?
    Warte.
    Ich weiß es. Die Falle war das Eigentliche.
    Es ging nicht um die Ermordung von Frauen. Nicht hier, nicht in Venture. Das war nur … Augenwischerei.
    Das war der erste Teil der Falle, um … uns anzulocken.
    Uns. Bishop, weil er die Bedrohung war und … entwaffnet werden musste. Paris, weil er ihre Fähigkeit

Weitere Kostenlose Bücher