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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Boston ein Hütchenspiel durch, um meine Abwesenheit zu verschleiern, also sollte ich bis dahin gedeckt sein. Wenn die Jagd in Venture dann noch läuft, werde ich so oft wie möglich hier runterkommen, mit dem Firmenjet, der zweimal täglich von Atlanta nach Boston und zurück fliegt.«
    »Das nenne ich wahre Hingabe«, sagte Gabriel höflich. Ehe jemand sich dazu äußern konnte, sprang er auf und entfaltete eine große Karte auf dem Konferenztisch. »Roxanne und ich haben während der letzten paar Tage Lagerhäuser und ähnliche Gebäude überprüft. Wenn wir unsere Notizen vergleichen, können Sie wahrscheinlich die Hälfte der Bauten auf Ihrer Liste streichen.«

20
    Als Marc seinen Polizeiwagen in der Einfahrt zu seinem Haus ein paar Blocks vom Sheriffdepartment parkte, war es fast Mitternacht, und Dani debattierte noch immer mit ihm.
    »Ich habe achtzehn Stunden geschlafen, Marc. Ich …«
    »Du hast keine achtzehn Stunden geschlafen, du warst achtzehn Stunden bewusstlos. Ein gewaltiger Unterschied. Und«, fügte er hinzu, bevor sie ihn unterbrechen konnte, »ich habe nicht geschlafen.«
    »Ich hab ja nicht gesagt, dass du dich nicht ausruhen sollst. Ich sagte nur, dass ich es nicht brauche.«
    »Du hast außerdem gesagt, ich sei dein Schutzengel – oder so was in der Art –, und dein Schutzengel klebt an dir wie eine Klette. Und du an ihm.«
    »Ich habe bloß das Gefühl, ich sollte etwas tun, um den Mörder zu finden«, sagte Dani.
    Marc stellte den Motor ab und öffnete die Tür gerade so weit, dass das Innenlicht anging. Er schaute sie prüfend an. »Fürchtest du dich diesmal davor, zu träumen, ist es das? Die Angst vor dem Traum?«
    »Ich fürchte mich immer vor dem Träumen. Aber das ist es nicht. Ich glaube nicht, dass der Mörder genug Energie zurückgewonnen hat, um jemanden zu verfolgen, und ich kann auch nicht beschließen, einen Visionstraum zu haben, das weißt du. Es passiert oder es passiert nicht. Passiv, erinnerst du dich? Ich bin es leid, passiv zu sein. Ich muss etwas tun, Marc, etwas Sinnvolles.«
    »Hör mir zu. Alles, was getan werden kann, wird getan. Alle, die nicht zum Umfallen müde sind, suchen in Teams Gebäude ab oder wühlen sich im Revier durch Grundbucheintragungen. Du und ich könnten dem allen nur zwei Paar müde Augen hinzufügen. Wir brauchen beide eine Pause, Dani.«
    Dieser Erkenntnis konnte sie nichts entgegensetzen – oder wollte es nicht. Trotzdem sagte sie sanft: »Meine ganzen Sachen sind in Paris’ Haus.«
    »Und meine ganzen Sachen sind hier. Komm, ich finde schon was, worin du heute Nacht schlafen kannst, und wir können morgen früh bei ihr vorbeifahren, damit du dich umziehen kannst.«
    »Was, du meinst, du hast keine Frauenklamotten, die von Übernachtungsgästen liegen geblieben sind? Ich dachte, jeder Mann besitzt eine Schublade voll davon.«
    »Willst du mich auf die Probe stellen, Dani?«
    Sie stieg aus, wartete, bis er neben ihr stand, und sagte dann trocken: »Natürlich wollte ich das. Seit wann bin ich bei so etwas jemals subtil vorgegangen?«
    »So etwas?«
    Er konnte sich glücklich schätzen, dass sie wirklich müde war, denn sonst hätte sie irgendwas aufgehoben und es ihm über den Schädel gehauen, statt mit der Wahrheit herauszurücken. »Die Verbindung wiederherzustellen.«
    Er starrte sie mit erhobener Augenbraue an.
    »Ich bin wirklich zu müde für Spielchen«, gestand sie. »Und genau das haben wir in den letzten paar Tagen getan. Oder?«
    Das Verandalicht brannte, und er stand dort an der Tür, die Schlüssel in der Hand, und schaute mit stetigem Blick zu ihr hinunter. »Kommt darauf an. Hast du vor, diesmal hierzubleiben?«
    »Ich dachte schon.« Ihr war nicht klar, dass sie das sagen würde, bis es heraus war.
    »Dann«, sagte Marc, während er die Tür aufschloss, »sind wir definitiv dabei, die Verbindung wiederherzustellen.«
    Sie folgte ihm ins Haus und nahm sofort wahr, dass er es vollkommen renoviert hatte. Vor einem Jahrzehnt war es das Haus gewesen, das seine Eltern ihm hinterlassen hatten, aber jetzt war es eindeutig Marcs, ordentlich und geradlinig, sowohl männlich, als auch kultiviert.
    »Schön geworden«, lobte sie, während sie sich umschaute.
    »Na ja, dieser Achtziger-Jahre-Look war mir zu altmodisch. Und die Farbkombination von Dunkelgrün und Rosa war wirklich nicht meins.«
    »Das hat mir auch nie gefallen.«
    Sie räusperte sich, erlaubte sich, die Spannung zwischen ihnen wahrzunehmen. Diese sehr bewusste

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