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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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warten musste, dass die Bedingungen stimmten, oder bis er sie selbst herbeiführen konnte, musste er unbedingt dafür sorgen, dass sein Feind so geschwächt wie möglich war.«
    »Also nahm er Bishop die andere Hälfte weg. Ohne auch nur Hand an sie zu legen.«
    »So sieht’s aus.« Dani atmete tief durch. »Ich glaube, Bishop hat dem Mörder sogar in die Hände gespielt, hat genauso reagiert, wie es von ihm erwartet wurde.«
    Marc runzelte die Stirn. »Warte mal. War es nicht deine Vision, die Bishop bewogen hat, dafür zu sorgen, dass seine Frau beschützt und weit fort war?«
    »Ja«, erwiderte Dani. »Raffiniert, was? Genau wie Miranda sagt. Vorahnungen sind vertrackte Biester.«
    Die Kälte hatte sie geweckt, erkannte Hollis. Sie lag auf einem kalten Tisch in einem Raum, der in jeglicher Hinsicht kalt war. Zuerst hielt sie die Augen geschlossen, weil sie befürchtete, sehr genau zu wissen, was sie sehen würde, und hinauszögern wollte, damit umgehen zu müssen.
    Sie war dem Tod schon mehr als einmal begegnet, und es wurde nicht leichter.
    Ich muss mir einen anderen Job suchen.
    Was war passiert? Sie war mit Jordan frühstücken gegangen, und … und was? Undeutlich erinnerte sie sich an eine Ablenkung, aber was es gewesen war, wusste sie nicht mehr. Dann hatte etwas sie ins Bein gestochen, sie hatte hingegriffen und gesehen, dass sie eine Art Pfeil in der Hand hielt.
    Mist. Kein Wunder, dass es keine Anzeichen von Kampf gegeben hatte, als die Frauen verschwanden. Er benutzte Betäubungsmittel.
    Und wie all die anderen Frauen war Hollis anscheinend genau dort gewesen, wo der Mörder sie erwartet hatte, und er war bereit gewesen.
    Nicht, dass diese Entdeckung Hollis jetzt viel weiterhalf, außer ihr die Antwort auf eine Frage zu geben, die sie beschäftigt hatte.
    Und er verschaffte ihr eine Gnadenfrist, ehe sie sich mit dem Unvermeidlichen abfinden musste. Aber nur ein paar Minuten, und bis dahin war Hollis hinter ihren geschlossenen Augenlidern hellwach und konnte ihn ganz in der Nähe summen hören.
    Das Monster hatte sie.
    Und wenn sie eines über den Mörder wussten, dann das: Ihre Überlebenschancen waren gerade fast auf den Nullpunkt gesunken.
    Wenn man dem Tod ins Auge blickte, hatte Hollis herausgefunden, war das Beste daran, dass es nach dem ersten schaudernden, die Nackenhaare aufstellenden Entsetzen seltsam befreiend war, zumindest für sie. Eine Art Überlebensmodus setzte ein, und ihre gesamte Konzentration und Energie richtete sich darauf, ihre Chancen zu vergrößern.
    Sie wollte nicht sterben.
    Das war, vielleicht nicht zufällig, auch der genau richtige Geisteszustand, um ihre medialen Fähigkeiten am wirkungsvollsten einzusetzen. Also war Hollis nicht sonderlich erstaunt, Becky Huntley über sich gebeugt zu sehen, als sie schließlich die Augen öffnete.
    »Du musst ganz leise sein«, flüsterte Becky. »Und du kannst dich auch nicht befreien, wir haben alle unser Bestes versucht. Er glaubt, du wärst immer noch betäubt. Sobald er merkt, dass du wach bist, wird er loslegen wollen. Und das willst du nicht.«
    Sofort schloss Hollis wieder die Augen und zwang ihren Körper, schlaff zu werden, und das nicht nur, weil diese absurd einfache Kommunikation mit den Toten für sie immer noch verstörend war.
    Gibt es noch etwas, was du mir sagen kannst, Becky? Sie wusste, dass sie nicht laut fragen musste, was zwar gut, aber immer noch fremd war.
    »Wir werden versuchen, dir zu helfen. Aber … wir haben nicht sehr viel Energie. Karen ist traurig, weil sie so gerne Mutter geworden wäre, und Shirley kann nicht glauben, dass es für sie vorbei ist. Und er … er ist nicht mehr menschlich, Hollis. Glaubst du, er weiß, dass es eine Hölle gibt? Glaubst du, das spielt für ihn eine Rolle?«
    Wohl kaum, wenn er nicht mehr menschlich ist …
    Doch Hollis war sich dessen nicht sicher, also behielt sie die Information im Kopf. Jedes kleine bisschen Wissen konnte ein Werkzeug sein, eine Waffe, die ihr Leben retten könnte.
    Wenn sie herausbekam, wie sie zu benutzen war.
    Und wann.
    »Deine Freunde versuchen dich zu finden«, teilte ihr Becky mit. »Wir glauben, es könnte gelingen … vielleicht. Wenn Dani sich daran erinnert, wozu sie fähig ist.«
    Ohne zu fragen, was das war, dachte Hollis nur: Geh und erinnere sie daran, ja?
    »Sie würde mich nicht sehen. Oder mich hören. Genau wie er mich nicht sehen oder hören kann. Ich werde versuchen, mich für ihn sichtbar zu machen, das könnte ihn vielleicht von

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