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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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weitergegangen. Als Jordan ins Café kam, war sie einfach … verschwunden. Kein Hinweis auf einen Kampf. Keiner hat was gesehen.«
    »Ich staune immer wieder darüber, wie es sein kann, dass niemand etwas sieht, wenn etwas total Außergewöhnliches passiert.« Marc reichte ihr eine Tasse Kaffee. »Und wie viele UFOs werden im Jahr gesichtet, was glaubst du?«
    Dani wusste seine Bemühung zu schätzen, wollte sich aber nicht ablenken lassen. »Warum zum Teufel habe ich es nicht kommen sehen? Ach ja, ich vergaß – ich habe es kommen sehen.«
    »Sei nicht so hart mit dir.«
    »Ich hätte wissen müssen, wie es ablaufen würde. Die Vision veränderte sich ständig, und jedes Mal sind die Hinweisschilder beinahe auf und ab gesprungen, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Die unterschiedlichen Uhren, was mich von Anfang an darauf hinwies, dass Zeit wichtig war und weniger davon blieb, als ich dachte. Die geköderte Falle, unausweichlich, unvermeidbar, die am Ende auf uns wartete. Die Abfolge der potenziellen Opfer als Köder für die Falle, die einfach wechselten, ganz gleich, was ich tat, als käme es überhaupt nicht darauf an, wer es war, Miranda oder Paris oder Hollis …«
    »Wie bitte?«, rief er, als sie abbrach.
    »Das war das größte Hinweisschild«, sagte sie stockend. »Und es ist mir entgangen.«
    »Wovon redest du, Dani?«
    »Der Köder. Das war Miranda, selbst nachdem Bishop dafür sorgte, dass sie außer Reichweite war, auch wenn sie mir in dieser Rolle nie ganz richtig vorkam. Sie war der Köder für ihn, damit er dabei blieb – und getrennt von Miranda war. Seine Hälfte der Falle. Darum verlässt er uns auch stets in dem Visionstraum, geht immer allein in seine Seite der Falle.«
    »Getrennt von allen anderen«, sagte Marc. »Strategisch geschwächt.«
    »Genau. Dazu wurde diese Falle – dieser ganze Aufbau – zu einem Teil konstruiert.«
    »Und der andere Teil? Die andere Seite?«
    »Die Seite mit den Zacken. Die dazu gedacht war, Beute für einen paragnostischen Mörder zu fangen, der ein Auge auf die Fähigkeiten eines anderen geworfen hatte.«
    »Warum überhaupt eine Falle?«, fragte Marc. »Warum nicht einfach nehmen, was er haben wollte? Der Angriff auf dich und Paris war beinahe erfolgreich, warum es dann nicht noch mal versuchen?«
    Sie überlegte. »Ich glaube – ich spüre –, dass seine Fähigkeiten beschränkt sind, genau wie die jedes anderen Paragnosten. Um in der Lage zu sein, die Fähigkeiten eines anderen zu stehlen, müssen die Bedingungen vielleicht genau richtig sein. Elektromagnetische Felder. Energie. Er konnte versuchen, Paris’ Fähigkeiten zu stehlen, weil ein Gewitter drohte und er irgendwie in der Lage war, es anzuzapfen. Er brauchte die Energie.
    Und das erklärt das Gewitter in meinem Visionstraum. Das gehört zur Falle. Er braucht Energie von außen, um uns anzugreifen.«
    »Kommt mir sinnvoll vor«, gab Marc zu. »Muss ihn schrecklich frustriert haben, dass das Wetter nicht mitspielte. Er verlässt Boston, weil die Jäger ihm auf den Fersen sind, kommt hierher, um Paris’ Fähigkeit zu stehlen – und schafft es nicht. Das könnte deinen ersten Visionstraum ausgelöst haben. Er hat versucht, an Paris heranzukommen.«
    »Und war nicht stark genug, mit ihr oder mir Verbindung aufzunehmen – in bewusstem Zustand«, stimmte Dani zu. »Aber mein Unterbewusstsein hat es aufgeschnappt. Und meine Fähigkeiten haben übernommen, wollten mich warnen. Während er herauszufinden versucht hat, was er brauchte, habe ich von einer Falle geträumt.«
    »Vielleicht waren die Morde deswegen so grausam«, meinte Marc. »Weil er sauer war. Wochenlang kein Regen, kein Gewitter – keine Energie, um so angreifen zu können, wie es für das, was er haben wollte, nötig war.«
    »Und da sein Angriff sich verzögerte, wusste er, dass er etwas wegen der paragnostischen Jäger unternehmen musste, die ihm auf der Spur waren. Ich hatte recht. Er wusste, dass Bishop hier sein würde, wollte ihn wahrscheinlich sogar hier haben. Bishop – insbesondere ihn. Und insbesondere hier, weil Miranda weit weg und von Bishop so getrennt war, wie sie nur sein können, solange sie am Leben sind.«
    »Eine derartige Verbindung?«
    »Genau«, sagte Dani. »Wie bei Paris und mir, hat auch Bishop eine andere Hälfte. Zusammen sind Miranda und er unglaublich stark. Allein sind sie beide viel verletzlicher. Der Mörder muss gewusst haben, dass ihm Bishop auf der Spur sein würde. Und da der Schweinehund darauf

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