Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
Vom Netzwerk:
haben wollte. Und jetzt weiß er, dass sie mir gehört, also ist die Falle für mich.
    Diese Falle war immer für mich bestimmt.
    Roxanne packte die Waffe mit beiden Händen und warf Dani und Marc einen raschen Blick zu. »Bereit?«
    Dani verschwendete keine Energie darauf, sich zu fragen, wie auch nur irgendjemand auf dieser Welt für so etwas bereit sein konnte. Stattdessen nickte sie nur.
    Marc drückte ihre Hand, ließ sie los, trat einen halben Schritt auf Roxanne zu und sagte zu Dani: »Bleib hinter mir. Du bist die Einzige ohne Waffe.«
    »Sie braucht keine Waffe«, bemerkte Roxanne.
    Wenigstens weiß ich jetzt, warum ich keine Waffe brauche. Falls sie das meint, was ich denke.
    »Vielleicht nicht, aber trotzdem möchte ich, dass sie hinter mir bleibt.« Marc sagte das in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Los jetzt.«
    Roxanne hatte nur einen Schritt gemacht, als hinter ihnen ein donnerndes Getöse losbrach und eine fast unerträgliche Hitzewoge drohte, sie ins Treppenhaus zu schleudern.
    Das Dach stürzte ein.
    Sie sahen sich an, und dann sagte Roxanne emotionslos: »Mach die Tür hinter uns zu.«
    O verdammt
    So endete es immer.
    Dani nahm all ihren Mut zusammen, und wenn ihre Antwort auch nicht so abgeklärt klang wie die der anderen Frau, war sie zumindest ruhig.
    »Okay«, sagte sie, schloss die Tür hinter sich, und sie begannen den Abstieg in die Hölle.

21
    Montag, 13 . Oktober
8 Uhr 30
    »Heute ist ein Morgen, an dem ich eindeutig mehr als Donuts brauche, mit oder ohne Streusel«, sagte Hollis, als sie auf dem Parkplatz eines kleinen, nicht besonders gut besuchten Cafés in einer Seitenstraße der Innenstadt von Venture gähnend aus Jordans Polizeiwagen stieg. »Ich schaff’s nicht mehr so gut wie früher, die ganze Nacht durchzumachen.«
    »Geht mir genauso.« Er schloss die Fahrertür, streckte sich, um die steifen Muskeln zu dehnen, schaute hinüber zum Café und stöhnte. »Ach, du lieber Himmel, da kommt Matt Condrey.«
    »Freund von dir?«, fragte sie amüsiert, während sie den stämmigen, bärtigen Mann im selben Alter wie der Chief Deputy zwischen den Autos hindurch auf Jordan zueilen sah.
    »Dass Männer nicht tratschen, ist ein Mythos«, zischte Jordan aus dem Mundwinkel. »Denn hier kommt das größte Klatschmaul aus Prophet County. Ich wette zehn Dollar mit dir, dass die ersten Worte aus seinem Mund die Frage sind, warum wir noch niemanden für die Morde verhaftet haben, von denen die Öffentlichkeit angeblich bisher nichts weiß.«
    »Auf diese Wette gehe ich lieber nicht ein. Wir treffen uns drinnen.«
    »Ja, überlass mich nur meinem Untergang. Vielen Dank auch. Du bist eine grausame Frau.« Er hob die Stimme und fügte hinzu: »Hey, Matt. Kann ich etwas für dich tun?«
    »Jordan, du und der Sheriff müsst etwas gegen diese Teenager unternehmen, die jedes Wochenende draußen vor meinem Haus parken. Ich meine, ich habe ja Verständnis für die Sache mit den Hormonen, aber …«
    Ich hätte die Wette annehmen sollen, dachte Hollis. Nach wie vor amüsiert, bahnte sie sich einen Weg zwischen den Autos und um das Gebäude herum zum Seiteneingang. Als »Haupteingang« kam ihr das nicht sehr logisch vor und war sicherlich nicht gut fürs Geschäft, aber Jordan hatte ihr erzählt, dass es hier die besten Biscuits mit Gravy weit und breit gab – und das sagte in den Südstaaten einiges.
    Kunden finden deine Tür, wenn ihnen wirklich gefällt, was du zu verkaufen hast, selbst wenn man dafür durch hoch aufgeschossenes Unkraut stapfen und sich zwischen unpraktisch aufgeschichteten Holzbalken hindurchschlängeln muss, vermutlich für ein noch nicht begonnenes Renovierungsprojekt.
    »Aua!« Und von Bienen gestochen wird …
    Hollis starrte auf den Gegenstand, der in ihrem Oberschenkel steckte, und nahm für einen Augenblick nichts anderes wahr als ihr völliges Unverständnis.
    Dann begriff sie.
    Ihr blieb nur noch Zeit, sich von ganzem Herzen zu wünschen, die Wette mit Jordan eingegangen und bei ihm am Auto geblieben zu sein, um ihren Gewinn zu kassieren.
    Und dann drehte sich die Welt wie wild um ihre Achse, und alles wurde schwarz.
    Dani schaltete Marcs schnurloses Telefon aus und stellte es mit zitternden Fingern in die Ladestation zurück. »Verdammt. Bishop sagt, Hollis und Jordan wären frühstücken gegangen. Jordan hat vor knapp zwei Minuten angerufen. Jemand hat ihn auf dem Parkplatz des Restaurants aufgehalten und ihn etwas völlig Belangloses gefragt. Hollis ist

Weitere Kostenlose Bücher