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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Baumstämmen hindurch, als wäre er auf der Suche nach einem Unterschlupf, der ihn vor der Hitze des Tages schützen würde.
    Throndimar war lange vor den anderen wach gewesen und hatte das Morgengrauen ungeduldig erwartet.
Sardasil
funkelte blutrot im ersten Licht der Sonne und er hatte das Gefühl, die Klinge würde den bevorstehenden Kampf ebenso erwarten wie er selbst.
    Nemena!
Das Bild seiner geliebten Frau erschien in seinem Geist. Sie lachte fröhlich und ihr braunes Haar tanzte im Wind. Sie warf ihm eine Kusshand zu und Throndimar wollte gerade danach greifen, als das Bild sich veränderte. Er sah noch immer Nemena, doch diesmal lag sie am Boden. Reglos. Ihre Augen verloren gerade jeglichen Glanz, als der letzte Lebensfunke aus ihnen wich.
    »Nemena!«, hauchte Throndimar und Tränen liefen über seine Wange.
Ich tue es für dich
, dachte er grimmig.
    Er blickte zum Himmel, wo die Morgenröte die Wolken wie ein Meer aus Flammen wirken ließ.
Der flammende Zorn der Götter
, dachte Throndimar.
Und heute werde ich ihre Rache sein!
    »Junge«, trat Unlar heran, »wir sind bereit. Es ist Zeit.«
    Throndimar gab den Befehl zum Aufbruch und schweigend setzten sich die hundert Krieger in Bewegung.
    Die Orksiedlung lag friedlich vor ihnen. Mehrere Zelte aus Tierhäuten waren kreisförmig um eine große Feuerstelle aufgebaut, in der ein ganzer Baumstamm Platz hatte. Throndimar war mit Jhenrid, Unlar und einigen Kriegern vorausgeeilt, um die Lage auszukundschaften. Der Rest seiner Truppe verbarg sich in sicherem Abstand in den Schatten des Waldes.
    »Ich sehe keine Krieger«, flüsterte Unlar.
    Jhenrid nickte. »Vielleicht sind die auf der Jagd?«
    Throndimar zuckte die Achseln. »Dann werden wir sie eben empfangen.« Er wandte sich an einen berenthischen Krieger. »Gib den Befehl zum Angriff.«
    Jhenrid schnappte hörbar nach Luft. »Bist du verrückt? Das da sind Frauen, Kinder und Alte, keine Kämpfer!«
    »Sie sind Monster«, sagte Throndimar gleichgültig. »Angriff!«
    Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern bewegte sich, so wie sie es geplant hatten, zur entgegengesetzten Seite des Lagers. Sein Angriff würde das Signal für die übrigen Krieger sein. Throndimar und seine Männer würden das Lager von Osten erstürmen, während die Hauptlast der Krieger im Westen wartete. Sobald sich die Monster auf Throndimar ausgerichtet hätten, würde der Kern seiner kleinen Truppe ihnen in den Rücken fallen.
    Vorsichtig arbeitete er sich durchs Unterholz vor, stets darauf bedacht, kein unnötiges Geräusch zu erzeugen. Unlar, Jhenrid und die vier Krieger folgten ihm nicht weniger vorsichtig.
    Die Orks werden uns für eine kleine Söldnertruppe halten, keine kleine Armee
, dachte Throndimar mit grimmigem Lächeln.
    Als sie das Lager halb umrundet hatten, verschaffte er sich wiederum Überblick. Ihm am nächsten standen drei der widerlichen Orkfrauen, die nichts weiter taten, als kleine Monster zu gebären und die dämonische Brut durchzufüttern. Die Monster wuschen gerade wollene Umhänge aus. Throndimars Zähne mahlten aufeinander bei dem Gedanken an die armen Seelen, denen die Monster die Wolle gestohlen hatten.
    Er schloss die rechte Hand um
Sardasils
Griff und das weiche Leder beruhigte seinen Geist.
Gerechtigkeit ist nahe
, dachte er.
    Throndimar spannte sämtliche Muskeln an und katapultierte sich in einer geballten Kraftentladung aus dem Unterholz. »Angriff!« brüllend stürmte er voran.
Sardasil
erstrahlte in feurigem Gold und umhüllte sogar Throndimar mit seinem Schimmer.
    Die Orkfrauen kreischten eine Warnung und stellten sich ihm entgegen, anstatt zu fliehen.
    Throndimar wurde nicht langsamer und krachte in sie hinein.
Sardasil
senkte sich zu beiden Seiten und brachte die blutige Ernte ein. Die meisterliche Klinge durchtrennte Haut, Muskeln und Sehnen, zersplitterte Knochen und zerriss Eingeweide.
    Zwei Monster lagen bereits tot am Boden, doch die dritte Frau wandte sich noch immer nicht zur Flucht. Stattdessen griff sie Throndimar mit einem Gerbmesser an, das sie am Gürtel trug. Sie führte die Waffe äußerst geschickt, so wie alle Monster Erfahrung im Umgang mit Waffen hatten, da sie schon von klein auf lernten, wie man tötete.
    Doch Throndimar hatte den Vorteil der wesentlich längeren Klinge. Die Orkfrau schwang das Messer in einem weiten Bogen, dem Throndimar durch einen Sprung zur Seite entging. Der Krieger schlug im Gegenzug mit
Sardasil
nach ihrem Waffenarm und die von Unlar geschmiedete Klinge

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