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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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verwundert.
    Gordan zuckte mit den Schultern. »Vorerst. Du hast einen ihrer stärksten Krieger geschlagen, Barsjk. In ihrer Kultur hat das enormes Gewicht.« Damit schritt der Magier an ihnen vorbei und trat den Aufstieg aus der Höhle hinaus an.
    Die Nacht war über Kanduras hereingebrochen. Ein kalter Nordwind wehte von den Bergen herab und ließ sie unwillkürlich ihre Mäntel eng um sich ziehen. Barsjks Atem ging noch immer schwer von dem Kampf, seine Erschöpfung war noch allgegenwärtig. Doch der Anblick des friedlichen Landes, das für die Menschen nun frei wäre, trieb ihm fast die Tränen in die Augen. Auch wenn ein bitterer Beigeschmack blieb, wenn er an die Art dachte, wie sie diesen Sieg errungen hatten.
    Es ist nicht richtig
, dachte Barsjk.
Es war ihre Heimat. Gordan und Faeron hatten von Anfang an recht. Dieses Land gehört den Orks.
    Faeron blickte ihn von der Seite an. »Du hast das einzig Richtige getan«, versuchte der Elf ihn zu trösten. »Sie würden im Krieg untergehen.«
    »Nicht zu vergessen«, warf Gordan ein, »wir brauchen diesen Sieg, um Throndimar in den Augen des Volks zum größten Helden aller Zeiten zu machen.«
    »Was?«, rief Iphelia fassungslos aus. »Ihr wollt, dass die Menschen sich hinter ihm versammeln?«
    Gordan grinste ihr breit entgegen. »Ich will, dass sie an ihn glauben. So sehr wie an die Götter selbst.«
    Iphelia schnaubte wütend, doch ein strenger Blick des Magiers ließ sie innehalten.
    »Vergesst nicht«, sagte Gordan beiläufig. »Ihr habt Throndimar zum Verteidiger des Nordens gemacht.«
    Iphelia stammelte: »Was? … Ich … ich habe ihn zu gar nichts gemacht.«
    »O doch«, kicherte Gordan. »Euer kleines Komplott gegen die anderen Fürsten … Warum auch immer Ihr es getan habt, Fürstin, Ihr habt vermutlich den Norden gerettet.«
    Rhelon blickte sich prüfend um. »Wie viele Tage haben wir wohl auf die Orks gewartet?«
    Gordan zuckte mit den Schultern. »Eure Geschichte war recht lang. Dennoch glaube ich, nicht mehr als zwei Tage.«
    »Zwei Tage, in denen Throndimar weiterwüten konnte«, flüsterte Jhenrid vor sich hin.
    Ein kurzer Ausdruck von Bedauern streifte Gordan Gesicht. »Ein nötiges Übel«, sagte er leise. »Unumgänglich und dennoch unnütz.«
    Barsjk seufzte tief. »Wir sollten zurück nach Totenfels.«
    »Nein«, widersprach Faeron. »Wir müssen Throndimar finden. Wenn wir seine Legende verbreiten, dann sollten die Menschen ihn auch zu Gesicht bekommen.«
    Throndimars Spur zu finden war leicht. Sie folgten der Schneise der Zerstörung, die der rachsüchtige Mann in die Orkdörfer geschlagen hatte.
    Egal welche Siedlung sie auch betraten, stets bot sich ihnen das gleiche Bild:
    Die wenigen Krieger eines Clans lagen erschlagen am Boden, teilweise mit gleich mehreren tödlichen Verletzungen, was ihnen verriet, dass Throndimars Gemeinschaft allmählich anwuchs. Doch auch die Frauen und Kinder verschonte man nicht. Fußspuren im Boden zeigten Faeron, man verfolgte und brachte auch jene zur Strecke, die vom Schlachtfeld fliehen wollten.
    »Er will sie nicht vertreiben – er will sie ausrotten«, erkannte Jhenrid fassungslos.
    Faeron erwiderte nichts, stimmte ihr aber insgeheim zu.
    »Möge der Ewige sich ihrer Seelen annehmen«, sagte Gordan leise, was ihm einen zweifelnden Blick von Iphelia einhandelte, den der Magier nur mit einem Achselzucken kommentierte.
    »Wir sollten weiter«, sagte Faeron ernst. »Der Gestank der verwesenden Kadaver wird Wölfe und anderes Getier anlocken. Hier gibt es nichts mehr zu tun.« Er stand auf und deutete nach Nordosten. »Wir sind ihm dicht auf den Fersen. Heute Nacht schon könnten wir auf sein Lager treffen.«
    Gordan tieb seinem Pferd die Hacken in die Flanken. »Dann los!«
    Am Abend fanden sie das Lager, von hohen Bäumen geschützt inmitten einer Lichtung. Tatsächlich hatte Throndimar in den wenigen Tagen bereits viele neue Krieger in seine Truppe aufgenommen. Von überall her kamen sie zu ihm. Mit jeder Meile, die sich die Kunde seiner Siege verbreitete, entstanden mehr Eiferer, bereit, sich seiner Sache anzuschließen.
    Gordan nickte zufrieden und Faeron kannte den Grund.
Wenn er bereits jetzt eine solch starke Wirkung auf die Menschen hat, ist nicht auszudenken, was geschieht, wenn sie erfahren, dass die Orks sich in die Berge zurückziehen.
    »Zeit für unseren Auftritt«, feixte Gordan und gab Jhenrid ein Zeichen.
    »Fürst Barsjk von den Berenthi und Fürstin Iphelia von den Telphari sind hier, um

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