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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Berenthi. Orks waren zähe Kämpfer, die es an Körperkraft mit dem stärksten Mann aufnehmen konnten. Und sein Gegenüber schien selbst noch aus der Masse der Orks herauszustechen.
    Der Ork streckte die Arme seitlich aus und zwei der Schamanen lösten die Gurte eines Lederpanzers. Schließlich stand der Krieger nur noch in seinem Beinkleid vor ihnen.
    Barsjk nickte grimmig und tat es dem Ork gleich, bis auch er lediglich in seinen Leinenhosen dastand. Kaltes Licht brach sich an wulstigen Muskeln, erzeugte kleine Schatten auf der Haut. Barsjks helle Brusthaare leuchteten in den vielen Farben der Lichtquellen. Feine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, ob es die Anspannung oder die stickige Luft der Höhle war, konnte er nicht sagen.
    »Deine Waffen«, sagte der Schamane streng.
    Faeron trat neben ihn und nahm die beiden Spalthämmer entgegen. »Hast du nicht einmal mit einem Bären gerungen?«, flüsterte er dem Hünen leise ins Ohr.
    Barsjk zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, das wäre mir im Moment lieber.«
    Der Ork trat vor, blieb auf halbem Weg zu ihnen stehen und erwartete offensichtlich, dass Barsjk sich ihm stellte.
    Der Berenthi lockerte noch einmal die Schultern und ging dann dem Ork entgegen. Als er sich dem Gegner bis auf zwei Schritt genähert hatte, blieb er stehen. Es war offensichtlich, dass dieser Kampf nach strengen Regeln beginnen würde, und die Reglosigkeit seines baldigen Widersachers bestätigte seinen Verdacht.
    »Von jeher unterwerfen wir uns nur denen, die stärker sind als wir!«, verkündete der Schamane lautstark. »Das Land, die Steppe, die Ahnen. Sie sind unser Vorbild, dem wir nacheifern. Nun sagen die Ahnen, wir sollen uns dem Willen eines Menschen beugen. Doch muss dieser Mensch erst beweisen, dass er würdig ist.«
    Barsjk musterte indessen sein Gegenüber eingehend. Wache Augen saßen unter wulstigen Brauen, geschützt von dicken Wangenknochen. Lange Hauer ragten aus dem massigen Unterkiefer. Der Schädel war kahl rasiert und auch sonst war der Körper nahezu haarlos. Seildicke Nackenmuskeln spannten sich über Schultern, die selbst den hünenhaften Barsjk schmal wirken ließen. Der ernste Blick seines Kontrahenten versicherte Barsjk noch einmal, dass dies kein leichter Kampf werden würde.
    »So ringt nun um die Gunst der Ahnen!«, zerriss der Schrei des Schamanen die Stille.
    Der Ork warf sich nach vorn. Ehe Barsjk reagieren konnte, krachte eine massige Faust in sein Gesicht und ein weiterer Hieb traf ihn in den Bauch.
    Sterne explodierten vor Barsjks Augen und er taumelte zurück.
Wenn du fällst, ist es aus!
, warnte ihn eine innere Stimme, und der Berenthi wusste, dass sie die Wahrheit sprach.
    Auf wackligen Beinen versuchte er sich von dem Ork zu lösen, doch der grüne Berg aus Muskeln und Wut drosch weiter auf ihn ein. Irgendwie bekam Barsjk die Fäuste zu einer Deckung hoch und die weiteren Fausthiebe blieben nahezu wirkungslos. Der Berenthi wartete einen weiteren Schlag des Orks ab und konterte, indem er den ausgestreckten Arm seines Kontrahenten mit der Linken packte und sich daran zum Körper seines Gegners zog. Sein rechter Ellenbogen krachte in das Gesicht des Kriegers und der Ork brüllte vor Schmerz, als einer der Hauer aus dem Kiefer brach.
    Eine Waffe weniger
, dachte Barsjk zufrieden und spuckte einen Batzen blutigen Rotz aus.
    Der Ork machte einen Satz nach hinten und blieb mit leicht gebeugten Knien stehen. Sein Atem ging ruhig und kontrolliert, sämtliche Muskeln seines Körpers waren angespannt und eine feine Schweißschicht glänzte in den wechselnden Farben des Lichts.
    »Also gut, fangen wir noch mal von vorne an«, sagte Barsjk grimmig und bewegte sich langsam auf seinen Gegner zu.
    Wieder war es der Ork, der den Angriff suchte. Er stürmte vor und seine rechte Faust flog in einem geraden Hieb heran. Barsjk tauchte unter dem Schlag hindurch, wofür er komplett in die Knie gehen musste, und verpasste seinem Gegner einen kräftigen Haken in die Leber, der den Ork aus der Balance brachte.
    Der Berenthi nutzte die Spannung in den Beinen und katapultierte sich kerzengerade nach oben. Seine Stirn rammte das Kinn des Orks und dessen Kopf knickte nach hinten weg.
    Der Ork reagierte instinktiv und umklammerte Barsjk mit seinen langen Armen. Barsjk versuchte freizukommen, doch sein Gegner hielt ihn bereits zu fest. Wie ein Schraubstock zog er die Arme zusammen, presste ihm langsam wie eine Würgeschlange die Luft aus den Lungen.
    Die Ränder seiner

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