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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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schaffen.«
    Bhelar nickte und presste beim Laufen die Linke fest auf die klaffende Armwunde.
    »Wir müssen das abbinden«, stellte Khelan nach einem kurzen Blick fest.
    »Pah! Das ist nichts«, erwiderte Bhelar.
    »Nein, er hat recht«, sagte Furran. »Entweder wir binden den Arm ab oder du verblutest daran.«
    Sie verlangsamten ihre Schritte ein wenig und Khelan kramte in Bhelars Rucksack nach einer Leinenbandage. Als er fündig geworden war, schlang er den Stoff um Bhelars Arm und zog fest zu. »Es tut mir leid, mein Freund«, sagte er dabei. »Den Arm wirst du wahrscheinlich verlieren.«
    Bhelar brummte einen Fluch in seinen Bart hinein. »Dann bindet ihr mir den Schild an die Schulter und ich führe die Axt eben mit der Linken.«
    »So, das dürfte fürs Erste reichen«, sagte Furran nach einer abschließenden Prüfung des Verbands. »Los, wir müssen weiter.«
    Gerade als sie wieder losrannten, erstarb das Echo des Zwergengesangs.
    »Scheiße«, fluchte Khelan. »Sie werden uns bald einholen.
    »Rennt weiter!«, bellte Furran unter seinem Drachenhelm. »Blickt nicht zurück!«
    Khelan blickte sich dennoch um und nahm vor allem den felsigen Untergrund genauer in Augenschein. »Auf dem Stein wirst du keine Spuren hinterlassen«, stellte er an Furran gerichtet fest.
    »Wir hinterlassen alle keine Spuren«, entgegnete der Drachenhelm.
    »Die Trolle haben vielleicht nicht gesehen, wie viele von uns geflohen sind«, griff Bhelar Khelans Gedanken auf, denn der erfahrene Zwerg hatte längst durchschaut, worauf der Schildwächter hinauswollte.
    »Ja, aber sie wissen, dass jemand geflohen ist«, hielt Furran dagegen, der nicht wahrhaben wollte, was die beiden ihm da vorschlugen.
    »Du läufst weiter«, sagte Khelan mit ruhiger Stimme. »Bhelar und ich sind verletzt. Früher oder später halten wir dich bloß auf.«
    »Halt dein Maul und renn!«, widersprach Furran. »Oder ich trete dir bis zur Feste in den Arsch.«
    »Khelan hat recht«, sagte Bhelar. »Wenn wir uns ihnen stellen, dann kannst du es schaffen.«
    »Und wie soll ich das Gulmar erklären?«, fragte Furran kopfschüttelnd.
    »Er wird es verstehen«, warf Khelan ein. »Es droht Krieg. Ihr müsst euch vorbereiten.«
    »Lauf einfach weiter und schau nicht zurück«, sagte Bhelar leise.
    Furran schrie seine Wut und Enttäuschung laut hinaus. »Grimmon wird euch an seine Tafel bitten«, sagte er schließlich. »Wir sehen uns wieder.«
    »Nun geh und beeil dich!«, drängte Khelan.
    Furran beschleunigte seine Schritte und rannte, ohne sich umzusehen. Hinter ihm half Khelan gerade einen Schild an Bhelars verletztem Arm festzubinden. Der Alte führte die Axt nun tatsächlich in der Linken. Dann gingen sie an einer schmalen Wegstelle in Position, um die Trolle zu erwarten. Schon bald konnte er die zwei bei einem flüchtigen Blick über die Schulter nicht mehr ausmachen. Die nächtliche Dunkelheit hatte sie verschluckt.
    Der Drachenhelm wischte seine Grübeleien mit einem Knurren beiseite.
Khelan und Bhelar werden nicht umsonst sterben!
, sagte er sich selbst mit jedem Schritt, als im Osten bereits die Sonne aufging.
    Fhagg hasste die Berge. Die Sonne schien so viel heller als in den Ebenen. Zum Glück hatten sie die kleinen Zwerge in der Nacht gestellt. Aber einige waren geflohen. Und bis sie es bemerkten, hatten die Zwerge einen großen Vorsprung herausgeholt. Jetzt ging bereits die Sonne auf und blendete ihn beinah bis zur Blindheit.
    Einer der verbliebenen Jäger – die Zwerge hatten in der Höhle durch brennendes Lampenöl zwei Kameraden getötet – maulte über die Helligkeit und drängte Fhagg zum Umkehren, doch Broggh würde sie grausam bestrafen, wenn sie ohne den Kopf dieses Furran zurückkehrten.
    »Weiter!«, bellte er zum wiederholten Mal und die Jäger gehorchten widerwillig.
    Als sie die nächste der schier zahllosen Biegungen des Bergpfades umrundeten, konnten sie ihr Ziel endlich sehen.
    Die beiden Zwerge hatten sich auf dem Weg postiert und ihre Waffen kampfbereit erhoben. Sie hatten sich also entschieden, nicht länger davonzulaufen.
    Die Trolle verlangsamten ihren Schritt ein wenig und näherten sich den beiden Zwergen vorsichtig. Dabei erkannte Fhagg, warum sie nicht weitergeflohen waren. Einem der beiden hatte er selbst den Arm halb abgerissen. Die Wunde musste stark bluten und ihn am Laufen hindern. Womöglich wählte der andere lieber den Tod, als seinen Kameraden allein zurückzulassen.
    »Sehr dumm«, grunzte Fhagg. »Wer von euch

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