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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Furran?«
    Die beiden Zwerge tauschten einen kurzen Blick, dann antwortete der anscheinend unverletzte: »Ich bin Furran, hässliches Monster!«
    »Gut«, sagte Fhagg in einem lang gezogenen Ton. Die Jagd war endlich vorbei. Er spannte sämtliche Muskeln an und katapultierte sich in einem rasenden Angriff nach vorn.
    *
    Die Effizienz, mit der die Zwerge zu Werke gingen, erstaunte Karandras über alle Maßen.
    »Vergesst nicht, gegen wen wir kämpfen werden!«, schwor Baldrokk die kleine Gemeinschaft immer wieder ein. »Gegen Gulmars Krieger. Die tapfersten Zwerge, die man über oder unter der Erde finden kann!« Er schritt weiter auf und ab, unterstützte die Handwerker bei den Arbeiten an den Verteidigungsanlagen und hielt ihre Moral mit seiner feurigen Rede aufrecht.
    »Und vergesst nicht, wofür wir kämpfen!«, fuhr er fort. »Wir kämpfen für Aurelion, den einzig wahren Gott!«
    Verhaltener Jubel wurde laut.
    Zu zögerlich für Karandras’ Geschmack.
    Es fällt ihnen schwerer, ihren Glauben an Grimmon und die übrigen Götter aufzugeben, als ich dachte
.
    »Wenn wir mit den Rüstungen fertig sind, wird kein Pfeil und kein Schwert mehr die Trolle verwunden können«, sagte Baldrokk und Karandras bemerkte erst gar nicht, dass der Zwerg mit ihm sprach.
    »Welche Rüstungen?«, fragte er schließlich.
    Baldrokk kicherte vergnügt. »Ein paar Schmiede kamen auf die Idee. Die Trolle sind grausame Monster, aber ihre Körper sind weich. Selbst ein Kind könnte ihnen einen Arm abschlagen.«
    Karandras nickte. »Aber sie regenerieren jede Verletzung.«
    Baldrokk winkte ab. »Viel zu langsam. Wunden, die man nicht geschlagen bekommt, muss man auch nicht regenerieren.«
    Der einfachen Logik des Zwerges konnte Karandras nichts hinzufügen. »Wann werdet ihr damit fertig sein?«
    Der einstige Zwergenprinz kratzte sich am Kopf. »Das wird noch einige Tage dauern. Ist eine ganze Menge Eisen, das wir dafür einschmelzen.«
    »Ein guter Einfall«, lobte Karandras den Zwerg. Er drehte sich um und ging in seine neue Unterkunft.
    Das Amulett.
    Die Zwerge hatten eine fein ziselierte Goldfassung für den Obsidian angefertigt, in deren Mitte er nun fest eingebettet lag. Ein kleiner Obsidian, unscheinbar auf den ersten Blick, doch wenn man nur genau hinsah, dann erkannte man ein dunkles Leuchten, das den Stein zu umgeben schien. Als würde er selbst alles Licht um sich herum in sich aufsaugen und auslöschen.
    Karandras kannte den Grund für dieses Leuchten. Aurelions Macht floss durch den Stein, weil er die Macht des Göttervaters in ihm gespeichert hatte. Und dieser Macht konnte kein sterbliches Wesen widerstehen.
    Die Zwerge jedoch – sie verblüfften Karandras und stellten ihn vor neue Rätsel. Ihr natürliches Mistrauen allem Fremden gegenüber ließ sie auch seinem Zauber widerstehen. So sehr, dass er jeden Abend den Stein aufs Neue aufladen musste, da er sonst um die Loyalität der Zwerge fürchtete.
    Solange sie noch Zwerge sind, werden sie sich den Göttern verpflichtet fühlen
, wusste er.
Ich brauche einen besseren Weg, um Aurelions Macht auf die Sterblichen auszudehnen.
Und er wusste, wo er solche Antworten finden würde.
    In Surdan.
    Dort erhoffte er sich eine endgültige Antwort auf seine Fragen. Doch eine Reise dorthin würde ihn lange von den Zwergen trennen. In dieser Zeit würden die Zwerge die Kraft des Steins brechen.
    Ich muss mehr von Aurelions Macht in dem Stein speichern
, erkannte er die simple Wahrheit.
Genug, damit ich nach Surdan aufbrechen und meine Antworten finden kann.
    Karandras schloss die Augen und glitt unmittelbar hinab in die Niederhöllen. Für einen Moment war er erstaunt, wie leicht ihm die Versenkung mittlerweile gelang, doch er wollte seine Konzentration nicht verlieren.
    Dort, in den ewigen Feuern, fand er die Kraft, die er suchte. Aurelion unterstützte sein Vorhaben und sandte mit jedem infernalischen Pulsschlag mehr seiner Macht in Karandras’ Körper.
    Beinah so viel, dass der Herold das Gefühl hatte, zerrissen zu werden.
    Und Karandras formte aus der Macht seine Gedanken, zwang ihr seinen Willen auf und verschloss sie im Inneren des Steins, der daraufhin heftig vibrierte.
    Als Karandras wieder die Augen öffnete, fühlte er sich wie von einem langen Albtraum erwacht. Seine Kleider waren schweißnass, und als er an sich hinunterblickte, sah er, dass seine Finger sich krampfhaft um das Amulett geschlossen hatten.
    »Broggh«, wies er den mächtigen Troll an. »Bewahre diesen Stein für

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