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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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nun die Antworten!« Bei den letzten Worten wedelte er mit dem kleinen schwarzen Buch vor Tarvins Augen. »Aber niemand außer mir kann es!«
    »Aber … Meister Gordan ist …«
    »Hilf mir als mein Freund, Tarvin«, bat Karandras.
    Tarvin nickte, auch wenn ihm nicht ganz wohl bei der Sache war. »Ich führe Euch zu den Ställen … mein Freund.«
    Als Karandras ihm ein aufgesetztes Lächeln schenkte, grinste Tarvin glücklich bis über beide Ohren.
    Wenig später ritt Karandras in fliegendem Galopp durch Surdans Osttor in Richtung Dulbar.
    *
    Die Veränderung war zuerst kaum wahrnehmbar. Die Luft begann leicht zu flirren, wie an einem besonders heißen Tag. Dann bildete sich ein feiner blauer Rauch, der sich schließlich zu einer menschengroßen Gestalt formte. Immer weiter verdichtete sich der bläuliche Dunst, bis er die Konturen eines berobten Mannes annahm.
    Tarvin hatte den Wiedereintritt in die stoffliche Welt nach einem magischen Versetzen durch den Elementarraum schon Hunderte Male beobachtet, doch niemals zuvor hatte er dabei solches Unbehagen verspürt.
    Magier bezogen aus dem Astralraum nicht bloß ihre magischen Kräfte, sie konnten in dem endlosen Meer aus Kraftströmen und magischen Auren auch innerhalb eines Wimpernschlags von einem Ort der stofflichen Welt an den nächsten reisen. Doch im Astralraum gab es keine Materie, nur die Auren, die jede magische Quelle ausstrahlte.
    Schließlich stand Gordan leibhaftig vor ihnen, denn außer Tarvin waren noch einige der übrigen Meister zugegen, um den Obersten des Zirkels zu begrüßen.
    Malvner bedachte Tarvin mit einem strengen Blick. Kurz zuvor hatte er ihn in den Stallungen aufgegabelt, und es war allen klar, dass Tarvin dem Fremden, der sich selbst als Andrul vorgestellt hatte, zur Flucht verholfen hatte.
    »Weshalb diese ernsten Gesichter?«, fragte Gordan in die Runde, als er sich vollends materialisiert hatte.
    Malvner gab Tarvin einen kleinen Stoß und der Junge stolperte zwei Schritte nach vorn. »Dein Schüler hat dir etwas zu gestehen.«
    Gordan verfiel augenblicklich in schallendes Gelächter. »Hat er wieder heimlich versucht die Elemente zu kombinieren? Was ist diesmal zu Bruch gegangen?«
    »Das ist es nicht«, sagte Malvner und der ernste Tonfall ließ Gordan verstummen. »Tarvin hat einem Dieb zur Flucht verholfen.«
    Gordan runzelte die Stirn und blickte seinen Schüler fragend an.
    »Ich schwöre, Meister, ich wusste nicht, dass ich etwas Unrechtes tue!«, platzte es aus ihm heraus. »Andrul war mein Freund. Er sagte, er wolle die Dämonen vernichten und Aurelions Macht schwächen.«
    Gordan verschränkte die Arme vor der Brust. »Andrul war also ein Magier?«, fragte er nach einiger Zeit.
    »Das hat er behauptet«, antwortete Malvner.
    »Er konnte ganz sicher zaubern!«, protestierte Tarvin. »Er hat es mir gezeigt!«
    »Er hat vor deinen Augen die Elemente manipuliert?«, hakte Gordan nach.
    Tarvin nickte eifrig. »Ein Luftzauber. Er stieß mich von den Füßen.«
    »Und seit wann kann ein Schüler einschätzen, ob dies wirklich von ihm ausging?«, brauste Malvner auf, doch Gordan hob die Hand und brachte ihn zum Schweigen.
    »Was Meister Malvner sagen will, ist, dass du nicht weißt, ob er einen in einem Ring gebundenen Zauber verwendete oder sich tatsächlich der Elemente bediente. Es gibt unzählige Möglichkeiten …«
    »Er war ein Magier«, beharrte Tarvin. »Wie sonst hätte er die nötigen Zauber finden soll…« Der Junge biss sich auf die Lippen und starrte zu Boden, doch niemandem war ein Wort entgangen.
    Gordan seufzte laut. »Wo hat er diese Zauber gefunden?«
    »In den Büchern«, sagte Tarvin kleinlaut.
    »Und wie kann es sein, dass ein Fremder Zutritt zur Bibliothek hat?«
    »Ich habe ihm die Bücher gebracht, Meister«, gestand Tarvin.
    Gordan zwang ihn, ihm in die Augen zu blicken. »Welche Bücher?«
    »Das sind alle, an die ich mich erinnere«, sagte Tarvin, nachdem er über eine Stunde damit verbracht hatte, durch die Bibliothek zu hasten und allerlei Bücher, Folianten und Pergamentrollen zu sammeln.
    Gordan studierte die Buchtitel sehr genau und versuchte sich anscheinend an den Inhalt der Bücher zu erinnern, ohne sie alle erneut lesen zu müssen.
    »Es ist eine wilde Mischung«, sagte Malvner plötzlich.
    »Ja, ich werde daraus auch nicht ganz schlau«, gestand Gordan. »Es sind keine mächtigen Zauber.«
    »Bis auf die letzten«, fügte Malvner hinzu. »Den freien Willen zu beeinflussen, ist keine

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