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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Kommando.
    Iphelia schien die ganze Situation nicht im Geringsten zu beunruhigen. Sie baute sich vor Throndimar auf und lächelte ihm siegesgewiss ins Gesicht. »Aber für dieses überaus große Vertrauen in Euch erwarten wir auch eine ebensolche Gegenleistung.«
    Throndimar fixierte ihren Blick mit seinen eisblauen Augen, zeigte jedoch ansonsten keine Regung.
    »Verjagt die Orks und wir können über ein größeres Heer für die Bekämpfung der Barbaren sprechen«, offenbarte Iphelia schließlich ihre Gedanken.
    Throndimar nickte langsam. »Einverstanden.«
    »Dann, General Throndimar«, flötete Iphelia, »nehmt Euer Heer und zieht in den Krieg.«
    Er wollte schon zur Tür hinauseilen, da hielt Balburan ihn zurück. »Nicht so vorschnell, General Throndimar. Bleibt noch über Nacht und brecht morgen früh auf. Gebt den Männern einen Abend, um sich mit dem Gedanken vertraut zu machen.«
    Throndimar zuckte mit den Schultern. Rhelon sprang nach vorn und akzeptierte das Angebot dankend. Einer von Balburans Dienern geleitete sie hinaus und unter den anwesenden Stammesfürsten kehrte wieder Ruhe ein.
    *
    Barsjks Ansprache an seine Krieger war kurz gewesen. Zehn Freiwillige sollten Throndimar folgen, die anderen würden mit ihm nach Berenth zurückkehren. Es hatte nicht lange gedauert, bis sich willige Männer fanden, doch den Fürst der Berenthi schmerzte der Gedanke, dass sie vielleicht niemals wiederkehren würden.
    Faeron musterte den kräftigen Mann neugierig von der Seite. »Wieso hast du Iphelia nicht Einhalt geboten?«
    »Was hätte ich denn tun sollen?«, fragte Barsjk achselzuckend. »Sie hatte bereits die Brüder Delve hinter sich.«
    »Erstaunlich, nicht wahr?«, bemerkte Faeron. »Zwei Stammesfürsten aus dem äußersten Nordosten verbünden sich mit den Telphari aus dem Westen.«
    Barsjk legte die Stirn in Falten. »Du denkst an eine Verschwörung?«
    Nun zuckte Faeron mit den Schultern. »Ich weiß nicht, es ist nur ein sehr seltsamer Zufall.«
    »Aber was hätten die drei davon?«, wandte Barsjk ein. »Momentan unterstützen sie Throndimar mit hundert Kriegern, nicht einander.«
    »Was ein kluger Zug war«, bemerkte Faeron. »Mit einer solchen Gleichverteilung der Kräfte kann Throndimar nicht gegen einen einzelnen Fürsten vorgehen – er ist gezwungen, die Männer gegen die Orks in den Kampf zu führen.«
    »Und danach?«
    »Das wird allein die Zeit zeigen«, sagte der Elf. »Iphelia könnte sich damit brüsten, dass sie von Beginn an ein gemeinsames Heer unterstützte.«
    Barsjk machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sollte Throndimar erfolgreich sein, werden die Menschen ihm folgen, das muss selbst Iphelia einsehen.«
    »Ein von Rache Besessener auf dem Königsthron?«, fragte Faeron. »Das wird den Menschen nicht ewig gefallen. Die Leute wollen Frieden und Sicherheit, nicht ständig gegen Orks und Barbaren in den Krieg ziehen.«
    Barsjks Blick schweifte zum Fenster hinüber und von dort aus in die Ferne. Im Süden erhoben sich die schneebedeckten Gipfel der Todfelsen wie das blinkende Gebiss eines Raubtiers. Dunkle Wolken blieben an der langen Gebirgskette hängen und waren gefangen, bis sie ihre nasse Last abregneten und vom Wind über die Spitzen getragen wurden.
    »Ein Krieg mit den Orks könnte unser aller Ende sein«, flüsterte Barsjk plötzlich.
    Faeron schüttelte traurig den Kopf. »Wenn sie sich euch zum Kampf stellen, dann wird es vor allem ihr Ende sein. Die Orks sind noch zerstreuter als die Menschen. Sie werden diese Hetzjagd nicht überstehen.«
    *
    Keuchend schloss sie die Tür hinter sich. »Ondarin!«, rief sie schwach und spürte, wie ihre Sicht schon zu verschwimmen begann.
    Der Heiler war bereits zur Stelle und legte stützend den Arm um sie. »Herrin, hier, setzt Euch.« Er geleitete sie zu einem Polstersessel und ließ sie behutsam darauf niedersinken.
    »Die Phiole!«, befahl Iphelia.
    Ondarin reichte ihr ein kleines Fläschchen mit einer zähen roten Flüssigkeit darin. »Es ist das Letzte«, stellte er betrübt fest. »Offenbar kosten Euch diese Versammlungen mehr Kraft.«
    Iphelia hörte kaum zu. Sie entkorkte die Flasche und schüttete den Inhalt in ihren Mund. Würgend schluckte sie das Blut hinunter und hielt sich den rebellierenden Magen. »Es muss aufhören«, keuchte sie.
    Ondarin strich ihr sanft über den Rücken. »Haltet durch, Herrin. Ich werde ein Heilmittel finden.«
    Nach und nach kehrte ihre Stärke zurück und auch die Haut wirkte weniger blass. Iphelia

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