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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Liebe. Wenn Sie sich weigern, werde ich Sie töten und hier liegen lassen, damit Walter Sie findet. Glauben Sie mir das?«
    »Ja.«
    »Anschließend werde ich mich an Ihren anderen Sohn wenden, den guten Zachary. Ich werde Tim die Wahl lassen – sein Bruder oder das Flittchen. Glauben Sie mir das?«
    Sie sagte nichts.
    »Glauben Sie mir?«
    »Ja.«
    »Sollte Zachary dumm genug sein, moralische Bedenken zu haben, werde ich auch ihn töten. Ist es das, was Sie hindert – moralische Bedenken?«
    »Es geht mir nur um meinen Sohn.«
    »Nachdem ich Zachary getötet habe, nehme ich mir seine Frau vor. Die heißt Laura, nicht wahr?«
    Endlich fragte Mary: »Wer sind Sie?« Wobei sie eigentlich meinte: Was sind Sie?

    »Robert Kessler. Haben Sie das schon vergessen? Sie können Bob zu mir sagen. Oder Bobby, wenn Sie wollen. Bloß Rob sollten Sie mich nicht nennen. Den Namen mag ich nämlich nicht.«
    Mary sah zwar nicht weniger beherrscht aus als vorher, aber die Saat der Furcht, die Krait ihr eingepflanzt hatte, war wunderbar aufgegangen.
    »Und falls Laura auch so eine irre, selbstgerechte Haltung an den Tag legen sollte, dann vergewaltige ich sie, töte sie und nehme mir Naomi vor. Wie alt ist Naomi eigentlich? «
    Mary antwortete nicht.
    »Ich weiß, es ist schwierig, meine Liebe. Sie waren gerade dabei, Apfelkuchen zu backen, alte Songs zu singen und sich einen schönen Tag zu machen, und nun das ! Aber sagen Sie mir, wie alt Naomi ist, sonst blase ich Ihnen jetzt sofort das Hirn aus dem Schädel.«
    »Sieben. Sie ist sieben.«
    »Wenn ich einem siebenjährigen Mädchen sage, es soll seinen Onkel Tim anflehen, sein Leben zu retten, wird es das Ihrer Meinung nach wohl tun? Ich glaube schon, Mary. Ich glaube, es wird weinen, schluchzen und betteln, und damit wird es seinem Onkel das Herz brechen. Er wird auf das Flittchen verzichten. Vielleicht bringt er es sogar selbst um, damit er seine kleine Nichte unversehrt zurückbekommt.«
    »Es reicht«, sagte Mary.
    »Muss ich mich bis zu Naomi vorarbeiten?«
    »Nein.«
    Nachdem er den Tisch umrundet hatte, ging er zur Spüle, neben der ein Küchentuchhalter hing. Krait riss einige Papiertücher ab, befeuchtete eines davon und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.
    Er lächelte Mary an. Als er das feuchte Tuch nahm, um ihr die Apfelspuren vom Gesicht zu wischen, versagte sie ihm die Genugtuung, zusammenzuzucken.

    Mit den trockenen Tüchern hob er die Apfelstückchen auf, die auf den Boden gefallen waren, dann warf er alles in den Mülleimer.
    »Ich mag Ihr Haus, Mary«, sagte er, an den Tisch zurückgekehrt. »Hier würde ich gerne ein paar Tage wohnen. Das Einzige, was mich stört, ist das Bild im Wohnzimmer, diese Bälger, die über den Strand laufen. Das müsste ich in Stücke schneiden und im Kamin verbrennen, sonst würde ich nachts wahrscheinlich schreiend aufwachen, nur weil ich wüsste, dass es an der Wand hängt.«

55
    Manche Leute waren der Ansicht, die heutige Jugend sei ungebildet und nicht fleißig genug, aber ein Angehöriger ebendieser Generation hatte sich bemüht, das zu widerlegen. Er hatte viel Mühe und Zeit darauf verwendet, einen obszönen Ausdruck in den Betontisch zu schnitzen, und er hatte das Wort sogar korrekt geschrieben.
    Tim und Linda saßen auf der Bank vor dem Tisch, dem sie den Rücken zugewandt hatten, und beobachteten das Treiben: Inlineskater, Hunde und ihre Besitzer, händchenhaltende Paare, ein Priester, der im Gehen sein Brevier las, und ein bekiffter, gut fünfzigjähriger Mann, der durch den Park wanderte und versuchte, flüsternd mit den Palmen zu kommunizieren.
    Tim grübelte noch immer darüber nach, wie er das, worauf Linda geduldig wartete, formulieren sollte. »Also, hör zu«, sagte er schließlich. »Ich werde es ein einziges Mal erzählen, aber ohne groß ins Detail zu gehen. Bestimmt hast du danach ein paar Fragen, was in Ordnung ist. Aber sobald wir das hinter uns haben, sprechen wir nicht mehr darüber. Das ist kein Thema für einen gemütlichen Abend. Also sag nicht, wenn wir irgendwann in der Zukunft mit anderen Leuten zusammensitzen: Tim, erzähl doch mal, wie das damals war. Denn ich werde es nicht noch einmal erzählen. «
    »Irgendwann in der Zukunft …«, wiederholte Linda. »Das hört sich gut an. Na schön, also ein für alle Mal. Du machst die Sache ja echt spannend. Vielleicht solltest du
Bücher schreiben, und ich übernehme deine Maurerarbeiten. «
    »Ich meine es ernst, Linda.«
    »Ich auch.«
    Er holte tief

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