Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
Vom Netzwerk:
Steinen umgeben war.
    »Was für ein Mineral ist das?«, fragte Krait.
    »Opalit«, sagte sie. »Ziemlich selten.«
    »Opale kenne ich, aber den Namen habe ich noch nie gehört. Also hat Tims Verlobte den Ring gemacht?«
    »Ja. Sie macht Schmuck. Sie ist sehr talentiert.«
    »Wie heißt Michelle mit Nachnamen?«
    »Tim wollte Ihnen das nicht sagen.«
    »Aber er hat es mir gesagt. Ich möchte mich nur vergewissern. «
    Sie zögerte.
    »Ich könnte Ihnen den Ring wegnehmen«, sagte Krait, »und den Finger, an dem er steckt, gleich mit.«
    »Jefferson«, sagte Mary.
    »Wann soll die Hochzeit sein?«
    »Im August.«
    »Ich dachte, alle Frauen wollten im Mai oder Juni heiraten.«
    »Die meisten schon. Deshalb waren alle Restaurants, wo man eine Feier veranstalten kann, zu der Zeit ausgebucht. Dann kam nur noch der August infrage.«

    »Sie mögen Michelle sehr, nicht wahr?«
    »Ich habe sie richtig lieb. Bitte ziehen Sie sie nicht in diese Sache hinein.«
    »Das werde ich schon nicht tun, meine Liebe. Dazu besteht kein Anlass. Vielleicht habe ich mit Tim schon einen Deal gemacht. Darüber denke ich noch nach. Möchten Sie gern erfahren, worin der Deal besteht?«
    »Nein«, sagte sie, nur um sich sofort zu widersprechen: »Doch, sagen Sie es mir.«
    Kraits Handy vibrierte. »Einen Augenblick, Mary«, sagte er.
    Er setzte sich an den Tisch, um die von seinem Unterstützungsteam stammende Nachricht zu studieren: SIND SIE IM HAUS DER CARRIERS? BITTE BESTÄTIGEN. WAS HAT DIE FAMILIE CARRIER MIT DIESER MISSION ZU TUN? ERKLÄRUNG ERBETEN.
    Diese Einmischung in sein Vorgehen verblüffte Krait derart, dass er die Nachricht noch einmal von Anfang bis Ende durchlas. So etwas war noch nie vorgekommen.
    Die Regel, keine Fragen zu stellen, an die er sich hielt, hätte eigentlich auch für das Team gelten sollen. Nun waren alle Zweifel beseitigt: diese Linda Paquette war tatsächlich ein Ziel des Gentlemen’s Club.
    Schlimmer als der Versuch, Kraits Strategie und Taktik infrage zu stellen, war die Tatsache, dass man ihn offenbar überwachte. Man wusste, wo er sich befand. Man blickte ihm über die Schulter. Unerträglich!
    Anscheinend hatte man den blauen Chevy vor der Lieferung mit einem GPS-Transponder ausgestattet. Als Krait vor dem Haus der Carriers angehalten hatte, um das Richtmikrofon einzusetzen, hatte das Team die Adresse identifiziert und anschließend festgestellt, dass er zwei Straßen weiter geparkt hatte.
    Für diese ungeheuerliche Entwicklung fiel Krait nur eine einzige Erklärung ein. Offenbar hatte der Gentlemen’s Club
dem Team vor kurzem ein neues Mitglied zugewiesen, einen ehrgeizigen jungen Schnösel, der sich Dinge anmaßte, zu denen er kein Recht hatte.
    Mit einer Beherrschtheit, die er selbst bewundernswert fand, gewährte er dem Schnösel eine Antwort: MISSION FAST ERFÜLLT. ABSCHLUSSBERICHT FOLGT IN WENIGEN STUNDEN.
    Um die Mitglieder des Teams daran zu erinnern, dass sie es mit jemandem zu tun hatten, der ihnen intellektuell weit überlegen war und sich eigentlich gar nicht mit einem solchen Bürokratenhaufen abgeben musste, fügte er vier Verse von Wallace Stevens hinzu: ALS MAN IHN SCHALT: »DU HAST EIN BLAUES INSTRUMENT/UND SPIELST DIE DINGE NICHT, WIE SIE SIND.«/DA SAGTE ER: »DIE DINGE, WIE SIE SIND/ VERÄNDERN SICH AUF MEINEM BLAUEN INSTRUMENT.«
    Nachdem er die Nachricht abgeschickt und sein Handy weggesteckt hatte, merkte er, dass Mary ihn anstarrte. »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Nichts, worüber Sie sich Ihren hübschen Kopf zerbrechen müssten.«
    »Der Deal«, erinnerte sie ihn. »Sie haben einen Deal mit Tim gemacht.«
    Krait erhob sich. »Er wird halbnackt zu einem Treffpunkt kommen, um zu beweisen, dass er unbewaffnet ist. Während er auf mich zugeht, werden Sie von mir weg zu einem wartenden Wagen gehen.«
    Perplex sah sie ihn an. »Ich verstehe nicht.«
    »Sie gehen auf diesen Wagen zu, während er auf mich zugeht, bis er in Schussweite ist. Und während man Sie davonfährt, um Sie in Sicherheit zu bringen, werde ich ihn töten.«
    In ihrem Gesicht rangen Furcht und Verzweiflung miteinander.
    »Mit seinem Leben erkauft er Ihres«, fuhr Krait fort. »Außerdem erkauft er dem Flittchen eine Chance zur Flucht. Hört sich das nach Ihrem Sohn an?«

    »Ja.« In ihren Augen standen Tränen.
    »Was für eine Mutter sind Sie eigentlich, Mary? Erzieht man seinen Sohn dazu, für einen zu sterben? Was für verquere Werte haben Sie ihm da bloß beigebracht? Der Ausdruck dominante Mutter ist da

Weitere Kostenlose Bücher