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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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erstaunlicher Ausdruck für eine Frau und Mutter von Maurern. «

    »Wir versuchen ja, einfach nur dämliche Proleten zu sein, aber dabei kommt uns ständig unser Hirn in die Quere.«
    »Ich muss sagen, Mary, unter anderen Umständen könnten Sie mir fast sympathisch werden.«
    Eine Weile betrachtete er sie schweigend.
    »Sie werden es nicht schaffen, dass ich an meinem Sohn zweifle«, sagte sie. »Je länger Sie das versuchen, desto mehr bezweifle ich Ihre Ernsthaftigkeit.«
    »Das wird ja wirklich interessant«, meinte Krait.
    Er ging zum Herd, um die Schüssel mit den Apfelstücken zu holen. Dann setzte er sich wieder auf seinen Stuhl.
    Nachdem er ein Stück gegessen hatte, fragte er: »Wozu sind die Äpfel denn gedacht?«
    »Sie sind doch nicht hierhergekommen, um über Äpfel zu sprechen.«
    »Aber die interessieren mich gerade, meine Liebe. Wollten Sie einen Kuchen backen?«
    »Zwei Kuchen.«
    Er mampfte ein zweites Stück. »Machen Sie den Teig selbst oder kaufen Sie ihn fertig im Supermarkt?«
    »Ich mache ihn selbst.«
    »Soweit es irgend geht«, sagte Krait, »ernähre ich mich von hausgemachtem Essen. Das ist gesünder und schmackhafter als Sachen aus der Tiefkühltruhe oder das, was man in Gaststätten bekommt, und wenn man an so vielen Orten zu Hause ist wie ich, genießt man eine grenzenlose Vielfalt.«
    Er nahm einen dritten Apfelschnitz aus der Schüssel und warf ihn Mary ins Gesicht.
    Sie zuckte zusammen. Der Schnitz blieb einen Augenblick an ihrer Stirn haften, dann glitt er herunter und fiel auf ihre Bluse.
    Krait warf einen weiteren Schnitz, der sie an der Wange traf und auf ihren rechten Arm fiel. Sie schüttelte ihn ab.
    »Versuchen Sie doch mal, das nächste Stück mit dem Mund zu fangen«, sagte Krait.

    Das Wurfgeschoss prallte von ihren fest zusammengepressten Lippen ab.
    »Ach, seien Sie doch keine Spielverderberin. Auf geht’s!«
    Weil sie den Mund geschlossen hielt und den Kopf hob, traf das Apfelstück sie am Kinn.
    »Egal, was Sie von mir wollen«, sagte sie, »Sie werden es nicht bekommen, indem Sie mich erniedrigen.«
    »Schon möglich, meine Liebe. Aber es macht mir Spaß.«
    Er aß wieder einen Schnitz, dann warf er die nächsten zwei auf Mary.
    »Um wie viel Uhr kommt Walter von der Arbeit nach Hause?«
    Sie antwortete nicht.
    »Mary, Mary, was sind Sie verstockt! Womöglich macht es Ihnen nicht mal etwas aus, wenn ich mir eine Rasierklinge suche und Ihnen das Gesicht aufschlitze, um Sie gefügig zu machen.«
    Er zog seine Glock 18 aus dem Schulterhalfter unter seinem Jackett und legte sie auf den Tisch.
    »Aber«, fuhr er fort, »wenn Walter hier unerwartet hereinschneit, dann erschieße ich ihn, sobald er durch die Tür tritt, und daran werden Sie schuld sein.«
    Sie starrte auf die Waffe.
    »Die ist mit einem Schalldämpfer ausgerüstet«, erklärte Krait. »Und es ist eine Automatik. Ich brauche nur einmal den Abzug zu betätigen, um ihm aus nächster Nähe vier, fünf, sechs Kugeln in den Hals und ins Gesicht zu jagen.«
    Widerstrebend sagte sie: »Normalerweise zwischen vier und halb fünf.«
    Am besten kam man an sie heran, wenn es um ihre Familie ging.
    »Kommt er manchmal auch früher?«, fragte Krait.
    »Nein, außer das Wetter wird plötzlich schlecht.«
    »Erwarten Sie noch irgendjemand anderen?«
    »Nein.«

    »Aha. Ausgezeichnet. Ich werde Sie schon lange vor vier Uhr hier rausgeschafft haben.«
    Er sah, wie sie auf die Aussicht, aus ihrem Haus entführt zu werden, reagierte, doch sie sagte nichts.
    »Ich werde nachher Tim anrufen«, sagte er. »Timmy. Nennen Sie ihn Timmy?«
    »Nein.«
    »Haben Sie ihn Timmy genannt, als er ein kleiner Junge war?«
    »Immer nur Tim.«
    »So, so. Das hätte auch nicht recht gepasst. Also, ich werde Tim anrufen und ihm einen Deal vorschlagen. Dabei müssen Sie mit ihm sprechen.«
    »Was für einen Deal?«
    »Ach, jetzt sind Sie endlich doch neugierig!«
    »Sagen Sie mir die Wahrheit. Nicht irgendwelchen Unsinn über Kokain.«
    »Man hat mich beauftragt, eine Frau zu töten, eine Schriftstellerin. Falls genügend Zeit ist, soll ich sie vorher vergewaltigen. Und er versteckt sie vor mir.«
    Die Mutter des Maurers sah Krait suchend in die Augen, dann senkte sie den Blick auf die Waffe, die auf dem Tisch lag.
    »Es sollte so aussehen, als wäre ich zufällig in ihr Haus eingebrochen, aber das dürfte nun wahrscheinlich nicht mehr funktionieren. Falls es irgendwie geht, werde ich sie trotzdem vergewaltigen, weil sie mich so lange darauf

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