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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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wolltest.«
    »Das wird Pete sein«, meinte Tim, und so war es auch.
    »Inzwischen hab ich mir auch so ein Wegwerfding besorgt«, sagte Pete. »Hast du was bei der Hand, um die Nummer aufzuschreiben?«
    »Kuli und Papier?«, fragte Tim, und als Linda beides aus ihrer Handtasche zog, sagte er ins Telefon: »Los geht’s.«
    Nachdem Pete die Nummer genannt und wiederholt hatte, fragte er: »Wart ihr schon bei Lily Chou?«
    »Waren wir. Und es war äußerst interessant.«
    »Das muss ich hören. Aber nicht am Telefon.«
    »Ich muss dir wohl die Beine brechen, um dich aus dieser Sache rauszuhalten, was?«
    »Das würde nichts bringen. In der Schule war ich Turner. Ich kann auf den Händen laufen.«
    »Also, wo sollen wir uns treffen?«
    Pete fragte, wo die beiden gerade seien. »Ich komme zu euch«, sagte er dann. »In einer halben Stunde.«
    »Wir sitzen an einem Picknicktisch.«
    Tim steckte das Handy ein und schlenderte weiter den Weg entlang.
    »He, du Betonkopf, du schuldest mir noch eine Erklärung! «, sagte Linda.
    »Stimmt, aber mir fehlen momentan die Worte.«
    »Also, ich habe meine Mauer niedergerissen.«
    »Und ich weiß genau, wie schwer das war«, sagte Tim. »Aber meine Mauer ist aus Beton, der mit ’ner Menge Stahl verstärkt ist. Gehen wir einfach noch eine Weile hier entlang, während ich ein wenig vor mich hin brüte.«
    Schweigend ging sie neben ihm her.
    »Ich will nämlich nicht, dass sich an dem, was du über mich denkst, etwas ändert«, sagte er.
    Sie ging neben ihm. Die Sonne überschritt ihren Zenit, die Bäume warfen allmählich Schatten, und sie ging neben ihm.

54
    » Er ist ein interessanter Bursche, Ihr Sohn«, sagte Krait.
    Mary antwortete nicht. Ihr Mund sah weniger voll aus als vorher. Ihre Lippen waren schmal.
    »Bestimmt ist Zachary auch ein recht interessanter Bursche«, fuhr Krait fort, »aber ich meine Tim.«
    Die Leute, die von Kraits Lächeln und seinem gewandten Auftreten eingenommen waren, wenn er die entsprechende Platte auflegte, diese Leute sahen ihm nur selten in die Augen, als wüssten sie unterschwellig, dass sie sich in ihm täuschten. Deshalb mieden sie seinen Blick, um weiter getäuscht zu werden.
    Falls ihm doch jemand in die Augen sah, dann geschah das im Allgemeinen nicht besonders lange.
    Mary hingegen besaß den prüfenden Blick einer Augenärztin. Jedesmal, wenn sie blinzelte, schien sie eine neue Seite in Kraits Gehirn aufzuschlagen.
    »Meine Liebe, nur weil ich Sie auf schmerzlose Weise außer Gefecht gesetzt habe, heißt das noch nicht, dass ich Ihnen nicht wehtun werde, falls das nötig sein sollte.«
    Keine Antwort.
    »Wenn Sie sich als störrisch erweisen sollten, dann mache ich Sie gefügig, indem ich Ihnen Schmerzen zufüge, die Sie sich momentan nicht einmal vorstellen können.«
    Sie sah ihm weiterhin unverwandt in die Augen.
    »Nur Narren haben keine Angst«, sagte er, »und Narren sterben.«
    »Ich habe Angst«, gab sie zu.

    »Gut. Das freut mich zu hören.«
    »Aber Angst ist nicht das Einzige, was ich empfinde.«
    »Schauen wir mal, wie wir damit zurechtkommen.«
    Sie fragte noch immer nicht, wer er war und was er wollte. Offenbar wollte sie keine Zeit für Fragen vergeuden, auf die sie entweder keine Antwort bekommen würde oder die er sowieso beantworten würde, ohne gefragt zu werden.
    »Mein Name ist Robert Kessler. Sie können Bob zu mir sagen. Also, meine liebe Mary, Ihr Sohn hat etwas, das ich will, und er weigerte sich, es mir zu geben.«
    »Dann sollten Sie es wahrscheinlich auch nicht bekommen. «
    Krait lächelte. »Als er noch in der Schule war, haben Sie ihn bestimmt gegen jeden Lehrer verteidigt, der ihm eine schlechte Note gegeben hat.«
    »Nein, das habe ich nie getan.«
    »Und wenn ich Ihnen jetzt sagen würde, dass er sich eine beträchtliche Menge Kokain, die mir gehört, unter den Nagel gerissen hat?«
    »Wenn Sie so dumm wären, mir das zu sagen, dann wüsste ich, dass Sie lügen.«
    »Mary, Mary, Sie kommen mir eigentlich nicht naiv vor.«
    »Dann behandeln Sie mich nicht so, als ob ich das wäre.«
    »Niemand kann die tiefsten Geheimnisse eines anderen kennen«, sagte Krait. »Selbst eine Mutter weiß nicht, was ihr Sohn wirklich denkt.«
    »Diese Mutter schon.«
    »Also hat es Sie nicht überrascht, dass er andere Menschen ermorden konnte?«
    Sie betrachtete Krait mit unverhohlener Verachtung. »Wie armselig. Mord? Das ist noch nicht einmal ein anständiger Sophismus.«
    Er hob die Augenbrauen. »Ein Sophismus ? Welch ein

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