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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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aufgestellten Ohren, gehobenem Kopf und eingeklemmtem Schwanz huschte Zoey ins Arbeitszimmer, und Pete folgte ihr.
    Das Telefon läutete zum zweiten Mal.
    Er stand da und betrachtete es. Der Anrufer hatte die Rufnummernanzeige blockiert.
    Beim vierten Läuten ging Pete ins Schlafzimmer. Sein Schulterhalfter und seine Dienstpistole lagen in einem der Fächer des Kleiderschranks, daneben eine Munitionstasche mit zwei Ersatzmagazinen.
    Während er sich das Halfter überstreifte, hörte das Telefon auf zu läuten.

    Ins Arbeitszimmer zurückgekehrt, setzte er sich noch einmal an den Schreibtisch.
    Zoey wollte nicht wieder unter den Tisch kriechen, wo sie es vorher doch so gemütlich gefunden hatte. Wachsam blieb sie neben Pete stehen und sah ihn an. Es hatte den Anschein, als erwartete sie einen Alptraum.
    Die Internetverbindung war immer noch nicht wiederhergestellt.
    Pete schaltete den Computer aus. Einen Moment lang saß er da und dachte über den Cream & Sugar-Fall nach.
    Das Telefon läutete wieder.
    Petes Geldbörse und das Etui mit seiner Dienstmarke lagen auf dem Tisch. Er steckte beides in seine Gesäßtaschen.
    Aus dem Kleiderschrank neben dem Schreibtisch holte er einen gefütterten Anorak mit Kapuze und schlüpfte hinein.
    Zoey folgte ihm in die Küche, wo er sich seinen Schlüsselbund vom Haken schnappte.
    Das Telefon hörte auf zu läuten.
    In der Garage sagte er: »Anziehen!«, worauf die Hündin sofort kam, um sich ihr Halsband umlegen zu lassen. Er klinkte eine Leine daran.
    Als er die Hecktür seines Geländewagens öffnete, sprang Zoey ohne weitere Aufforderung in den Kofferraum.
    Die Tür, die von der Garage ins Haus führte, schloss er ebenso ab, wie er die vordere und hintere Haustür verschlossen hatte. Die Lichter hatte er absichtlich nicht ausgeschaltet.
    Bei jeder neuen Aktion bewegte er sich schneller und ökonomischer. Er war jetzt auf Touren. Vielleicht war er schnell genug.

30
    Der alternde Linienbus, der auf der Küstenstraße nach Süden rumpelte, parfümierte die Regennacht mit den Ausdünstungen erneuerbaren Brennstoffs. In diesem Monat lief er vielleicht mit einer Äthanolmischung, mit Erdnussöl, mit wieder aufbereitetem Fett aus Fastfoodlokalen oder mit irgendeinem Extrakt aus gentechnisch veränderten Riesensojabohnen.
    Tim überholte das Monstrum, raste fünf Kreuzungen weiter und hielt vor einem Restaurant. Dort ließen sie den Wagen stehen, diesmal womöglich für immer.
    Sie waren an drei Bushaltestellen vorbeigefahren. Nun rannten sie zwei lange Häuserblocks weit nach Norden zur nächsten Haltestelle, wo sie auf ihr duftendes neues Transportmittel warteten.
    Der Wind blies Regen unter das Dach des Wartehäuschens und sprühte ihn den beiden ins Gesicht.
    Eine Stunde vor Anbruch der Morgendämmerung herrschte nun bereits mehr Verkehr. Das Zischen der Autoreifen auf dem überspülten Straßenpflaster war ein eisiges Geräusch. Es klang wie über verkrusteten Schnee sausende Schlittenkufen.
    Sie bestiegen den Bus, vergewisserten sich, dass er mindestens bis Dana Point fuhr, und marschierten tropfend durch den Mittelgang, während der Fahrer sich wieder in den Verkehr einfädelte.
    Dies war einer der ersten Busse des Tages, weshalb sich an Bord nur wenige Fahrgäste befanden. Die meisten waren
Frauen auf dem Weg zu schweren Jobs, bei denen man früh anfangen musste.
    Alle Leute, die im Bus saßen, waren trocken. Sie hatten Regenschirme. Manche betrachteten Tim und Linda mit Mitgefühl. Anderen gelang es nicht, ein süffisantes kleines Lächeln zu unterdrücken.
    Linda ging voraus zu den Sitzen ganz hinten, wo sie einen gewissen Abstand zu den anderen hatten und ungestört miteinander sprechen konnten.
    »Sag mal, was sollte das eigentlich?«
    »Wovon redest du?«
    »Konnten wir nicht näher an einer Haltestelle parken?«
    »Nein.«
    »Damit er nicht merkt, dass wir in einen Bus gestiegen sind?«
    »Zumindest soll er es nicht sofort merken. Er wird sowieso ziemlich rasch auf den Trichter kommen.«
    Nach Dana Point wollten sie, weil dort Teresa wohnte, die Freundin, von der Linda gesprochen hatte. Sie war für eine Woche nach New York gefahren, weshalb ihr Haus kurz als Unterschlupf dienen konnte.
    »Meinst du tatsächlich, die würden den Bus aufspüren und den Fahrer befragen?«
    »Das meine ich tatsächlich.«
    »Der würde sich doch nicht an uns erinnern«, sagte Linda.
    »Sieh uns mal an. Wir sind patschnass.«
    »Na ja, schließlich regnet es.«
    »Er wird sich an uns

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