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Blutwahn - Der Schrecken am See

Blutwahn - Der Schrecken am See

Titel: Blutwahn - Der Schrecken am See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
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Schwester, dass ich sie liebe.“
Jana kämpfte gegen die aufkommende Panik an. Das durfte doch nicht sein. Nicht heute und nicht so. Philipp konnte doch nicht einfach von ihr gehen.
„Das wirst du ihnen schön selber sagen. Du musst kämpfen, Philipp.“ Jana gab sich alle Mühe, dass Philipp ihr die Verzweiflung nicht anhören konnte.
„Jana?“
„Hm?“
„Kümmer dich bitte um Kathi, ja?“
Kathi war Philipps 2 Jahre alte, weiß-grau getigerte Katze. Seit sie Jana vor etwa 3 Wochen ziemlich schmerzhaft an der Hand gekratzt hatte, hielt sich ihre Zuneigung für das Tier zwar in Grenzen, aber das war jetzt wahrlich ihre geringste Sorge.
„Du darfst nicht aufgeben, Philipp. Wir werden uns gemeinsam um die Katze kümmern, hm?“

Die Angst Philipp zu verlieren, drohte Jana jetzt zu überwältigen. Was konnte sie nur tun, damit alles wieder gut werden würde? Von einem schmerzvollen, lauten Stöhnen begleitet, versuchte Philipp sich aufzurichten.
„Bleib liegen, Schatz. Schon deine Kräfte“, sagte Jana.
Unter höchster Anstrengung schaffte es Philipp sich soweit aufzurichten, dass er mit einer Hand zärtlich über Janas Wange streichen konnte.
„Du...bist wundervoll. Ich...liebe dich“, brachte er mühsam hervor.
Jana konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Sie nahm Philipp in die Arme.
„Ich liebe dich auch.“
Für einen Augenblick vergaß sie jetzt alles um sich herum und versank ganz in dieser Umarmung. „Wir werden das schaffen, Philipp hörst du?“
Als keine Reaktion von ihm erfolgte, überkam Jana eine entsetzliche Vermutung.
„Philipp?!“
Sie löste sich vorsichtig aus der Umarmung und Philipp sank auf das Bett zurück .
„Philipp, o Gott, nein!“
Jana rüttelte sanft an ihrem Freund.
„Philipp?!“
Doch Philipp antworte nicht. Er lag reglos auf dem Bett, seine Augen waren mittlerweile geschlossen. Unbändige Verzweiflung und Trauer erfüllten Jana, als ihr klar wurde, dass Philipp tot war. Sie legte sich neben ihn, zog seinen Kopf an ihre Brust und weinte und schluchzte hemmungslos.
     

 
    21
     
    Walter Kortmeier dachte an Würstchen-Eintopf mit Kartoffeln und Erbsen, während die Scheibenwischer seines Taxis mit monotoner Effizienz gegen den anhaltenden Regen ankämpften. Nachdem er vor etwa einer halben Stunde seinen letzten Fahrgast für heute Nacht befördert hatte, hatte er das Taxi-Funkgerät ausgestellt. Er verspürte keine Lust darauf, dass ihn die Zentrale auf seinem Heimweg noch mit einem weiteren Auftrag belästigte – wäre ja nicht das erste Mal. Im Radio lief „Perfect World“ von Gossip und Walter freute sich auf zwei freie Tage. Erstmal jedoch galt es seinen mächtigen Hunger zu stillen. Seine Frau Rita hatte ihm versprochen eine extra große Portion Eintopf für ihn übrig zu lassen, die er sich gleich in der Mikrowelle aufwärmen wollte. Kulinarische Genüsse zählten zu Walters Leidenschaften, wie man unschwer an seinem stattlichen Körperumfang erkennen konnte. Aber wie sagte schon sein Großvater immer gerne? Ein Mann ohne Bauch ist ein Krüppel. Genauso sah Walter das auch. Außerdem schätzte seine Rita gutes Essen mindestens eben so sehr wie er und sie liebten jedes Kilo am anderen. Vielleicht mochte er das Lied, das gerade lief, auch wegen der Sängerin von Gossip so gerne. Denn diese Beth Ditto war auch so ein richtiges Pfundsweib. Hätte er seine Rita nicht, würde er die gewiss nicht von der Bettkante stoßen, dachte Walter fröhlich. Die zwei freien Tage würden richtig schön werden. Morgen würde er lange ausschlafen und nach einer zünftigen Allgäuer Brotzeit dann einfach faulenzen. Am Sonntag war seine andere große Leidenschaft an der Reihe – der Fußball. Dann würde er endlich mal wieder live im Stadion ein Spiel seiner absoluten Lieblingsmannschaft sehen, den Münchner Löwen vom TSV 1860. Er war sogar Mitglied in einem Fanclub des Teams. Leider ließen seine wechselnden Arbeitszeiten es zuletzt selten zu, dass er sich ein Spiel vor Ort anschauen konnte.
 
    Noch etwa eine Viertelstunde, dann wäre er zu Hause. Die Straßen waren wie leergefegt zu dieser nächtlichen Stunde, wobei er sowieso in einer Gegend unterwegs war, in der man sich über zu viel Verkehr und mangelnde Ruhe nicht beschweren konnte. Die Touristen zog es meist direkt nach Füssen oder in den Nachbarort Schwangau. Seit einer ganzen Weile war das Fernlicht eingeschaltet, weil ihm kein anderes Fahrzeug entgegen kam. Plötzlich war ihm, als hätte er im Licht der

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