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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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Mick nickte. Der zweite Gang rechts vor ihnen musste es sein.
    Im Schutz einer beladenen Europalette schauten sie vorsichtig den langen Gang hinunter. Zuerst konnten sie nur einen Stapel Käfige mit chinesischen Schriftzeichen erkennen. Offenbar sollten die Tauben gerade für den Transport verladen werden. Einer der Käfige war heruntergefallen. Er musste das Geräusch verursacht haben, das Mick und Andreas hergelockt hatte. Aber wo waren Albrecht und Akuma? Und warum waren die Lagerarbeiter aus der Halle geflohen? Die beiden Ermittler wagten sich etwas weiter aus ihrer Deckung hervor. Zentimeter für Zentimeter offenbarte sich ihnen dabei die ganze Szenerie. Neben den Taubenkäfigen stand der Taubenanhänger. Dahinter konnten Mick und Andreas Akumas Kopf und Schultern erkennen. Als sie sich noch ein Stück weiter vorschoben, entdeckten sie schließlich auch Willi Albrecht, der mit vorgehaltener Waffe auf den Chinesen zielte. Er war klug genug, um die fünf Meter Abstand zu halten. So hatte Akuma, dessen Schnelligkeit Mick ja schon am eigenen Leib hatte erfahren müssen, keine Chance, Albrecht die Waffe abzunehmen. An eine schnelle Flucht war für Akuma ebenfalls nicht zu denken, da hinter ihm der Anhänger stand. Die eins vierzig, die der Einachser hoch war, hätte Akuma zwar leicht überwinden können, aber nicht, ohne dass Willi Albrecht ihm vorher noch eine Kugel verpasst hätte. Auch die Tauben in dem Anhänger schienen die brisante Lage zu spüren und schlugen immer wieder aufgeregt mit den Flügeln.
    Andreas schaute auf seine Uhr. »Zehn Minuten, bis das SEK hier ist. Fünfzehn Minuten max.«
    »In zehn Minuten brauchst du hier nur noch ’nen Leichenwagen. Um Akuma tät’s mir nicht leid, aber ich will nicht, dass Albrecht seine letzten Jahre deswegen im Knast verbringt«, erwiderte Mick und lud seine Waffe durch.
    »Mick! Nein!«, zischte Andreas noch, doch es war bereits zu spät. Mick hatte seine Deckung aufgegeben und war mit vorgehaltener Waffe auf den Gang getreten.
    »Albrecht! Nimm die Knarre runter!«
    Andreas fluchte kurz und kam dann ebenfalls hinter der Europalette hervor, um seinen Partner abzusichern. Auch wenn das eigentlich nicht möglich war, denn zwischen ihnen und Willi Albrecht befand sich Akuma. Sie standen also genau in der verlängerten Schusslinie. Ob Absicht oder nicht, sobald Albrecht auf Akuma schoss, würde die Kugel auch in ihre Richtung fliegen.
    Lehrbuchmäßig war Micks Vorgehen also in keinem Fall. Jedoch steigerte es die Motivation, Willi Albrecht von einem Schuss auf Akuma abzuhalten, ungemein.
    Von Micks und Andreas’ Präsenz völlig unbeeindruckt, zielte Willi Albrecht weiter auf Akuma. »Verschwindet! Das hier geht euch nichts an.«
    Mick rang sich ein Lächeln ab, langsam tastete er sich Schritt für Schritt auf Willi Albrecht zu. »Herr Albrecht. Sie wissen, dass das nicht so einfach ist.«
    »Doch, das ist ganz einfach! Dieses widerliche Schwein hier hat meinen Enkel auf dem Gewissen, und dafür wird er bezahlen«, hielt Albrecht dagegen und spannte den Abzug. »Und geht mir zum Teufel noch mal aus der Schusslinie.«
    Andreas hielt sich dicht an dem meterhohen Regal, ließ sich aber nicht davon abbringen, weiter auf Willi Albrecht zuzugehen.
    »Herr Albrecht. Draußen im Wagen wartet die schwangere Freundin Ihres Enkels. Wir haben Mailin gefunden, und Herr Zaho wird sich für seinen Mord verantworten müssen.«
    »Ach ja? Vor wem denn?« Willi Albrecht überkam ein zynisches Lächeln. »Vor den deutschen Behörden, wo er sich hinter seinem Diplomatenpass verstecken kann?«
    »Nein, aber vor den chinesischen«, antwortete Mick. Er war jetzt auf Höhe von Akuma und konnte sehen, dass dem Chinesen der Angstschweiß auf der Stirn stand.
    »Was wissen Sie denn schon von China? Alles korrupt und auf Vetternwirtschaft ausgelegt. Nein, die Sache endet hier und jetzt. Aber wenn ihr Mailin schon gefunden habt, wisst ihr wenigstens, was für eine skrupellose Drecksau hier gleich ins Gras beißt.«
    »Offen gesagt«, Andreas schielte auf seine Uhr und versuchte, Zeit zu gewinnen, »sind da noch ein paar Fragen ungeklärt.«
    »Mailin soll dir von Akuma ›geschenkt‹ worden sein. Warum zum Teufel hast du dich auf so ’nen Scheiß überhaupt eingelassen?«, rief Mick in Albrechts Richtung.
    Der alte Mann schien zu überlegen, ob er sich noch mit Erklärungen abmühen sollte. Mick beobachtete ihn und ließ zu keiner Sekunde Willi Albrechts Finger am Abzug aus dem Auge. Die

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