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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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hochkamen.
    »Ich hätte ihm die Viecher einfach geben sollen, aber wer ’nen Weltkrieg, den Euro und den Niedergang von RWE überlebt hat, der lässt sich nicht so leicht erpressen.« Willi Albrecht sann einen Moment nach. Dass ihm dabei eine Träne über die ledrige Haut rollte, bemerkte er nicht. Er war in Gedanken voll und ganz bei den Ereignissen der vergangenen Tage.
    »Ich kam gerade vom Einkaufen, da lief Mailin mir schon auf der Straße vollkommen verheult entgegen. Sie sagte, Akuma sei gekommen, um sie zu holen, aber Thomas habe sich ihm in den Weg gestellt, damit sie flüchten konnte. Er hat das mit dem Leben bezahlt.«
    Micks und Andreas’ Blicke trafen sich, und sie versuchten, sich über den passenden Zeitpunkt für den Zugriff zu verständigen. Da hob Albrecht die bis dahin ruhige Stimme und wurde laut. »Mein guter, guter Junge war an dem Tag selbstloser und mutiger, als eine Kellerassel wie du es jemals sein wird, Akuma!«
    Sein Zeigefinger spannte sich am Abzug. Ein Blick von Mick genügte Andreas, um zu wissen, was zu tun war. Er stürmte los. »Albrecht!!!«, rief Mick, um den Alten abzulenken. Im nächsten Augenblick prallte Andreas mit vollem Körpereinsatz gegen Willi Albrecht, den die unerwartete Attacke herumwirbelte. Ein Schuss löste sich, verfehlte Akuma aber knapp. Bevor Albrecht nachfassen konnte, hatte Mick seine Hand bereits auf der Waffe und hebelte sie mit einer schnellen Drehung aus Albrechts Umklammerung. Der alte Mann schrie auf, als Mick ihn unter sich fixierte und ihm die Handschellen auf dem Rücken anlegte. Andreas hatte in der Zwischenzeit Akuma ins Visier genommen. Mick und Andreas warfen sich einen Blick zu. Die Lage war entschärft. So sah ein gut eingespieltes Team aus.
    Mick erhob sich und half auch Willi Albrecht auf. »Sorry, alter Mann!«, sagte er, während er Albrecht den Staub vom Hemd klopfte. »Aber wir mussten doch dafür sorgen, dass du noch mit deinem Urenkel im Garten spielen kannst und nicht hinter schwedischen Gardinen sitzt. So, und jetzt zu dir.« Mick ließ sich ein zweites Paar Handschellen von Andreas zuwerfen und ging auf Akuma zu, während sein Partner ihn sicherte. Von Akuma schien jedoch keine Gefahr auszugehen. Dem sonst so souveränen Diplomatensöhnchen stand die Angst immer noch ins Gesicht geschrieben, und seine Hände ruhten weit von ihm gestreckt auf dem Taubenanhänger.
    »Danke.« Er lächelte Mick an, doch dessen Blick wurde kalt.
    »Glaub mir. Was dich angeht, hätte ich mir hier ’nen anderen Ausgang gewünscht. Und eins ist sicher: Aus der Nummer hier boxt dich auch dein Vati nicht mehr raus.«
    Akuma hielt die Augen schuldbewusst zu Boden gesenkt, sah dann aber auf. »Das wird auch nicht nötig sein.«
    Mick runzelte die Stirn, sah in dem Augenblick aber, dass Akumas Finger an einem kleinen Metallstift seitlich des Anhängers nestelten. Im nächsten Moment sauste das Gitter, das bis eben noch die Seitenwand des Anhängers gebildet hatte, krachend zu Boden. Akuma hatte den »Quick release« betätigt, der normalerweise dazu diente, die Tauben bei Wettkämpfen auf einen Schlag freilassen zu können. Unversehens schlugen Mick auch schon die Schwingen von gut einem Dutzend aufgeregter Tauben um die Ohren. Er versuchte, die Tiere abzuwehren. »Andreas!« Doch auch Andreas war es unmöglich, unter diesen Bedingungen einen Schuss abzugeben, bei dem er sicher sein konnte, dass er nicht seinen wild um sich fuchtelnden Partner traf.
    Nachdem sich die graue Wand gelichtet hatte, konnte Mick gerade noch erkennen, wie Akuma zurück auf den Hauptgang rannte und Richtung Ausgang um die Ecke bog. »Du bleibst bei Albrecht!«, rief Mick und sprintete los.
    »Verdammt! Warum habt ihr mich ihn nicht einfach erschießen lassen?!«, hörte Mick Albrecht noch schimpfen, und tatsächlich fragte er sich genau das Gleiche, während er Akuma hinterherrannte. Schnell war er, das musste man dem Schweinehund lassen, und bald musste Mick raten, ob Akuma den Hauptgang jetzt weiter hinuntergelaufen oder in einen der Quergänge geflüchtet war. Sein Instinkt sagte ihm aber, dass Akuma alles tun würde, um aus der Halle zu kommen, da es nur eine Frage der Zeit war, bis die anrückenden Sondereinheiten ihn einkreisten. Und er täuschte sich nicht.
    »Er ist da rüber!«, rief Li-Zi, als Mick aus der Halle stürmte, und zeigte ihm die Richtung. Aus dem Augenwinkel konnte Mick erkennen, dass der Pförtner für Li-Zi wohl wirklich kein Problem dargestellt hatte, denn

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