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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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vielleicht auch nicht hundertprozentig glücklich darüber aus, wer da auf der Matte stand.
    »I’ll be right back«, waren seine ersten Worte, direkt im Anschluss tippte er sich zweimal gegen das rechte Ohr. Mick glaubte im ersten Moment schon an eine Verhaltensstörung, konnte dann aber sehen, dass Schreiner eins dieser ultramodernen kleinen Headsets im Ohr hatte.
    »Sorry. Das Business nimmt einfach keine Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten«, entschuldigte Schreiner sich.
    »Schon klar. Und mit Befindlichkeiten meinen Sie, dass Ihr Stiefsohn mit eingeschlagenem Schädel bei uns in der Pathologie liegt«, stellte Mick noch mal klar und kriegte dafür von Andreas gleich einen in die Rippen. Schreiner nahm die Spitze jedoch nahtlos auf.
    »Ja. Und aus genau dem Grund ist Lena auch gerade beim Bestatter, wenn Sie also zu ihr wollen …«
    »Nein, für den Augenblick ist Ihre Gegenwart vollkommen ausreichend«, bügelte Mick ihn ab und trat ein, ohne dass Schreiner ihn dazu aufgefordert hatte.
    »Was immer Ihr Business auch ist, es muss ja lohnend sein. Schließlich war der ganze Beton hier doch wohl nicht grad billig.«
    »Nein, ganz sicher nicht«, antwortete Paul Schreiner, während er Mick und Andreas durch das weitläufige Haus in sein Arbeitszimmer führte. Ein Raum mit hohen Decken, nackten Wänden und kleinen Oberlichtern. In der Mitte stand ein schier gigantischer Tisch.
    Mick blickte sich mit gespielter Anerkennung um. »Ah, und das hier ist dann Ihre ganz private Wolfsschanze, was?« Die Assoziation war nicht ganz abwegig. Allerdings fanden sich auf dem großen Tisch keine Karten, die den aktuellen Frontverlauf beschrieben, sondern ein buntes Gemisch von Produkten jeglicher Art. Gurkengläser, Gartenstiefel, aber auch echte Hightech-Produkte wie Digitalkameras. Mick fischte sich eins dieser ominösen Smartphones, die ihm sein Partner immer anschnacken wollte, vom Tisch und spielte damit herum. »Ich tippe mal, der ganze Klumpatsch hier hat was damit zu tun, wie Sie Ihre Brötchen verdienen?« Paul Schreiners Brust wurde plötzlich breiter. »Allerdings. Sagt Ihnen der Name HyperMegaSuperDeal.de etwas?«
    Schreiners Tonfall war zu entnehmen, dass er die Frage eher rhetorisch meinte. Dementsprechend irritiert war er auch, als sich Mick nur zu einem kurzen »Nö« hinreißen ließ.
    Andreas’ Augen hingegen wurden groß. Ihm war der Name ein Begriff, hatte sich die Shoppingseite doch schon vor Monaten zum letzten Schrei im Internet entwickelt. Er setzte gleich zu einem Vortrag an. Die Idee war dabei ganz einfach. HyperMegaSuperDeal.de kaufte große Bestände aus Firmenpleiten, Überproduktionen oder die Ladung verunglückter LKW auf und verscherbelte die Sachen zu Tiefstpreisen auf seiner Seite. Das Geschäft ging in Zeiten der allgemeinen Schnäppchenjägermentalität gut. Allein eine Million User hatten bereits den Newsletter abonniert, um auch ja kein neues Angebot zu verpassen, und natürlich gehörte auch Andreas zu den Abonnenten. So genau hatte Mick es eigentlich gar nicht wissen wollen.
    »Sie betreiben also so ’ne Art virtuellen Ramschladen«, fasste Mick die Erklärungen seines Partners zusammen. Im selben Moment knackte es in seiner Hand. Beim Versuch, den Akku des Handys freizulegen, hatte Mick das Billigplastik des Rückdeckels in zwei Teile zerlegt.
    »Wenn Sie das so nennen wollen«, bestätigte Schreiner nüchtern. »Ehrlich gesagt, interessiert mich gerade aber viel mehr, was Sie jetzt genau von mir wollen«, fügte er hinzu und nahm Mick den MP3-Player aus der Hand, bevor er dieses Produktmuster auch noch kaputtmachte.
    Da sich Andreas in dem Punkt auch nicht sicher war, tat er so, als hätte er nichts gehört. Und auch Mick ging nicht auf die Frage ein. Er klopfte seine Collegejacke und Hosentaschen ab – scheinbar vergeblich.
    »So was Doofes. Jetzt hab ich doch glatt meine Kippen … Haben Sie zufällig?«
    Paul Schreiner reichte Mick seine Packung. Mick lächelte. Es war tatsächlich dieselbe Marke, die auch er rauchte.
    »Hoppla, so ein Zufall. Von genau der Sorte hat unser fleißiger Rechtsmediziner doch zwei Stummel am Tatort gefunden«, erklärte Mick Andreas, ohne Schreiner dabei aus den Augen zu lassen. Der wirkte für einen Moment etwas verunsichert, hatte sich jedoch sehr schnell wieder im Griff.
    »Ja, und ich bin sicher, die Zigaretten, die Sie da gefunden haben, sind sogar von mir.«
    »Ach was.« Andreas war plötzlich hellwach.
    »Ich hab Ihnen gestern schon

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