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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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was das hier ist.« Meisner präsentierte den letzten Fund der KTU. Andreas war spürbar verunsichert.
    »Federn?«
    Tatsächlich befand sich in der Beweismitteltüte eine Art quadratisches weißes Federkleid von vielleicht acht mal acht Zentimetern. Zusammengehalten wurden die einzelnen Federn anscheinend durch diverse Reihen Nylonfäden, die auf ein dünnes Vlies aufgenäht waren.
    »Dieses, ja, wie soll man das nennen, Toupet hatte die Taube auf dem Rücken, die dem Kleingärtner auf den Grill gefallen ist. Aber warum und wofür? Keinen Schimmer, ich guck’s mir später noch mal genauer an, aber jetzt geht’s erst mal in die Falle.«
    »Mach das, Meisner. Wir fragen auch noch mal Willi Albrecht, der sollte ja wohl wissen, wofür man so was braucht.« Mick wandte sich zur Tür.
    »Zwei Sachen noch.« Meisner deutete auf Andreas, der mittlerweile immer tiefer in Meisners Schreibtischsessel versunken war und zweifellos in den nächsten Minuten einschlafen würde.
    »Erstens. Ihren Partner nehmen Sie mit. Und zweitens. Die Taube, die das Toupet hier trug, ist nicht freiwillig auf den Grill gefallen. Sie wurde abgeschossen. Der Kugel nach zu urteilen, mit einem Luftgewehr.«
    Die letzte Information ließ Andreas aufhorchen, mühsam erhob er sich von dem Thron.
    »Wer schießt denn ausgerechnet auf weiße Friedenstäubchen?«
    »Darum kümmern wir uns später. So! Und jetzt mal hopp in den Galopp! Geschlafen wird zu Hause«, trieb Mick seinen müden Partner an.
    »Ich denk, wir woll’n zu Willi Albrecht«, wunderte sich Andreas, als der Diplomat im Bredeneyer Villenviertel zum Stehen kam. Er war kurz nach dem Start eingenickt und einen Moment orientierungslos.
    »Wollen wir auch, aber die Sache mit den Zigarettenkippen ist wichtiger.« Mick sprang aus dem Wagen. Andreas folgte, auch wenn er dabei weitaus weniger Schwung an den Tag legte.
    »Die sind wirklich nicht von dir? Ich dachte, du wolltest Meisner nur ärgern.«
    Mick trat seine Kippe auf dem Gehweg aus und setzte eine scheinheilige Miene auf. »Was du mir immer unterstellst.«
    »Hey, die heben Sie aber auf! Sie verschandeln ja die ganze Straße«, beschwerte sich ein frisch gelifteter Lackaffe in einem Mercedes SL, der gerade aus der Einfahrt der herrschaftlichen Villa gegenüber fuhr. Natürlich wäre ein einfacher SL in dieser Gegend zu billig gewesen, weswegen es sich selbstverständlich um die getunte und tiefer gelegte AMG-Version handelte.
    »Ja, ja. Schon gut«, erwiderte Mick, aber das reichte dem SL-Bonzen nicht.
    »Im Ernst. Sonst lernen Sie hier mal den Sicherheitsdienst kennen.«
    Mick wollte gerade antworten, dass er sich vor dem Sicherheitsdienst schon ganz doll fürchte, da hörte er ein schrappendes Knarzen und anschließend einen kurzen Schlag. Mick setzte ein Grinsen auf. Der SL-Pilot hatte sich so auf Mick und das Corpus Delicti konzentriert, dass er den abgesenkten Bordstein seiner Einfahrt nicht optimal getroffen und sich prompt die Frontschürze abgefahren hatte.
    »Okay!« Mick hob seine Zigarettenkippe demonstrativ auf und entsorgte sie im Aschenbecher seines Wagens. Als er wieder zum Vorschein kam, hatte er einen Block und Kuli in der Hand. »So, dann schauen wir uns das doch mal an.« Er ging auf den SL-Fahrer zu, der mittlerweile ausgestiegen war und seine abgefallene Frontschürze betrauerte. Mick präsentierte seine Marke, kritzelte ein paar Zeilen und drückte sie dem Schnösel in die Hand. Der wollte kaum glauben, was er da las.
    »Ein Bußgeld?!«
    »Ja, aber sicher. Ihr Auto verliert schließlich Teile. Ich muss Sie also bitten, Ihren Prüll hier aufzuheben. Sie verschandeln ja die ganze Straße.«
    »Also, das ist ja …«
    Der Schnösel wurde plötzlich ganz still, als ihn Micks Blick traf.
    »Wir verstehen uns, ne?« Mick ging wieder zu seinem Partner. »Ehrlich. Wat ’ne scheiß Nachbarschaft hier.«
    Andreas ersparte sich einen Kommentar und drückte stattdessen die Klingel. »Du hast mir immer noch nicht erzählt, was es jetzt mit den Kippen auf sich hat.«
    »Ja, ja. Lass dich überraschen«, fertigte Mick ihn ab und marschierte die lange Einfahrt hinauf, nachdem sich das Tor geöffnet hatte.
    »Wie jetzt? Der Vorsitzende der deutschen Autofahrerpartei läuft heut freiwillig?« Andreas war sichtlich überrascht. Mick drehte sich grinsend zu ihm um.
    »Ja, damit mein Partner auf den paar Metern mal das Sandmännchen abschüttelt.«
    Paul Schreiner stand in der Tür des Betonkubus und sah ein wenig überrascht und

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