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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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in allem war das Labor also wie jedes x-beliebige der Republik. Selbst Meisners Schreibtisch war eine Standardausführung und unterschied sich in keinem Punkt von dem, den auch Mick in seinem Büro hatte. Wenn man davon, dass er wesentlich aufgeräumter war, mal absah. Das Einzige, was Meisners Reich einen Hauch von Individualität verlieh, war der mächtige, antike Stuhl aus Eichenholz, der mit gedecktem rotem Glattleder gepolstert war. Das Ding sah weniger nach Schreibtischstuhl als nach dem Thron irgendeines Wikingerhäuptlings aus.
    Micks Überlegungen, was der gute Roland Meisner damit wohl kompensieren wollte, führten ihn aber auch in die falsche Richtung, also blickte er sich weiter um. »Was’n das für’n Grünzeug?« Mick deutete auf drei Petrischalen, in denen Samen ausgekeimt und vielleicht zwei Zentimeter hoch gewachsen waren. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er geglaubt, es handele sich um stinknormales Gras und dass … Schon im nächsten Moment verfluchte sich Mick dafür, dass er das Thema aufgemacht hatte, denn: Das war stinknormales Gras beziehungsweise Rasensamen, der da fröhlich vor sich hin keimte. Nur für Meisner war Rasen eben nicht gleich Rasen. Er war schließlich der einzige Mann, der ein Foto seines heißgeliebten Grüns im Portemonnaie bei sich trug. Jetzt würde der sonst eher wortkarge Meisner zu einem seiner gefürchteten Vorträge ansetzen.
    »Oh, interessiert Sie das?«, fragte er auch prompt, und Mick hätte am liebsten laut »Nein!« gerufen. Doch er schwieg.
    In Meisner kam Leben. »Also, ich suche gerade nach der perfekten Mischung. Deshalb habe ich in diesen drei Schalen zwar immer die gleichen Samensorten, aber eben in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen angelegt.« Er deutete auf die erste Petrischale. »Da haben wir einmal das Verhältnis 35 Prozent Lolium perenne, 55 Prozent Festuca und 10 Prozent Agrostis. In der nächsten Schale entstammen hingegen nur 25 Prozent der Saat …«
    »’tschuldigung, Meisner!«
    Selten war Mick so glücklich gewesen, seinen Partner zu sehen, der gerade ins Labor gewetzt kam. Meisner hingegen blickte Andreas streng an, wobei nicht ganz klar war, ob ihn jetzt verärgerte, dass er zu spät war oder dass er ihn in seinem Vortrag über die perfekte Rasenmischung unterbrochen hatte.
    Doch um Meisner erst gar keine Chance zu geben, Letzteren weiter zu vertiefen, wechselte Mick vorsorglich das Thema.
    »Na? Da hat dich Dana wohl nicht aus der Falle gelassen«, stichelte er und wollte sich gerade darüber auslassen, dass auch schwangere Frauen entgegen der landläufigen Meinung ja durchaus ihre Bedürfnisse …
    »Ich sitz seit halb sechs unten im Archiv«, fuhr Andreas ihm über den Mund.
    »Wieso denn Archiv, der Fall ist grad mal einen Tag alt?« Meisner stand auf dem Schlauch.
    »Nebenjob, unser Andi hier muss schließlich bald für drei verdienen.«
    »Aber dafür haben wir hier doch die hausinterne Elternzulage.«
    »Die wurde gestrichen!«, erklärten Mick und Andreas unisono. Andreas klang allerdings deutlich genervter als Mick. Meisner verzog das Gesicht. »Toll, erst zu spät kommen und dann rumstänkern.«
    »Tja, Meisner, bist wohl nicht der Einzige, der unter Schlafentzug leicht reizbar wird.« Ganz gegen sein Naturell spielte Mick ausnahmsweise mal das ausgleichende Element. Dann zeigte er auf den zwei mal zwei Meter großen Schrank aus Edelstahl, der drei überdimensionierte Schubladenfächer beherbergte. »Also. Trinken wir jetzt erst noch ’n Käffchen, oder fangen wir mal an?«
    Mick, Andreas und Meisner standen um die mittlere, ausgezogene Schublade herum und betrachteten den Leichnam. Einen Tag zuvor war Thomas Lobwohl noch ein ganz normaler junger Mann gewesen, der sein ganzes Leben vor sich hatte. Jetzt war sein Körper auf fünf Grad Celsius heruntergekühlt, und kein Funken Leben fand sich mehr darin. Kalter Dampf quoll aus dem Kühlfach und strich über seine Füße und Beine, während Meisner nüchtern berichtete, dass er mit seiner ersten Vermutung hinsichtlich der Todesursache richtiggelegen hatte. »Thomas Lobwohl wurde durch einen einzigen Schlag, der im Bereich der Schläfe ein letales Schädel-Hirn-Trauma auslöste, getötet. Die Tatwaffe war, wie ich gestern schon vermutet hatte, diese Eisenstange.« Zur Verdeutlichung griff Roland Meisner nach der in Plastikfolie eingewickelten Eisenstange und simulierte, wo und wie sie Thomas Lobwohl am Kopf getroffen haben musste. »Fingerabdrücke

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