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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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gesagt, dass ich immer versucht hab, Thomas etwas näherzukommen. Auch nach dem Umzug zu seinem Großvater hab ich ihn öfters besucht.« Paul Schreiner sah Mick und Andreas offen an. »Nur eben gestern nicht. Oder hat Ihr ›fleißiger Rechtsmediziner‹ auf den Zigarettenstummeln etwa ein Datum gefunden?«
    Mick und Andreas wechselten einen Blick. So glatt, wie Schreiner die Tatsache, dass man aller Wahrscheinlichkeit nach seine Kippen am Tatort gefunden hatte, von sich abtropfen ließ, wurde er ja richtig zum Aal.
    Dennoch, so musste auch Mick sich eingestehen, einen Beweis, dass Paul Schreiner zur Tatzeit am Tatort gewesen war, stellten die gefundenen Kippen tatsächlich nicht dar.
    »Na, wie soll’n Sie gestern auch am Tatort gewesen sein, Sie waren ja schließlich auf Geschäftsreise«, räumte er deswegen großzügig ein.
    »Wusste Ihre Frau von Ihren Bemühungen?«
    »Nein.«
    »Aber wo Sie schon so um Ihren Stiefsohn bemüht waren, ist Ihnen doch sicher nicht entgangen, ob er eine Freundin hatte?«
    Paul Schreiner schüttelte den Kopf. »Nein, nicht dass ich wüsste, warum?«
    »Weil wir einen Schwangerschaftstest gefunden haben«, erklärte Andreas.
    Auch diese Information lockte Schreiner nicht aus der Reserve. »Interessant.«
    »Finden wir auch. Interessant wäre aber auch zu wissen, ob Thomas mit irgendjemandem Probleme hatte. Freunde, Klassenkameraden, Lehrer?« Mick wurde langsam ungeduldig.
    Schreiner wollte schon erneut den Kopf schütteln, dann schien ihm jedoch etwas einzufallen.
    »Da am Ende des Grundstücks fangen doch diese Schrebergärten an.«
    »Ja. Und?«, hakte Mick nach.
    »Von da kam mal ein Typ rübergestiefelt und hatte wohl Probleme mit Thomas’ Tauben. War so eine Mischung aus Blockwart und HB-Männchen. Hat rumgeschrien und meinte am Ende noch, dass er die Viecher eines Tages abknallen würde.«
    Mick und Andreas merkten auf. Wer auch immer der Mann war, er hatte seine Drohung wohl wahr gemacht. Und zwar genau an dem Tag, als Thomas Lobwohl starb.
    »Danke, Herr Schreiner. Sie haben uns sehr geholfen«, beendete Andreas das Gespräch. Es war an der Zeit zu gehen. Allerdings nicht, bevor Mick Schreiner sein Eigentum zurückgegeben hatte.
    »Danke. Und, ach ja. Nur ›billig‹ bringt’s am Ende auch nicht, oder?« Mick drückte Paul Schreiner die zwei Hälften des Smartphones in die Hand und drehte sich zu Andreas um, der schon in der Tür des Arbeitszimmers stand. Jetzt konnten sie gehen.
    »Sag mal. Ist es die pure Abneigung, oder steckt da System hinter, Paul Schreiner so zur Weißglut zu treiben?«, wollte Andreas wissen, als sie beide wieder ins Auto stiegen.
    »Beides. Aber eins is sicher. Den liebenden Stiefvater kauf ich dem nicht ab. Der hat schön Wetter gemacht, um es sich nicht mit der Mutter zu versauen. Ansonsten war dem der Junge scheißegal.«
    »Mhm …« Andreas nickte und schien trotzdem alles andere als überzeugt. »Aber dass ›scheißegal‹ auch ein scheiß Mordmotiv ist, haben sie dir auf der Polizeischule damals schon erklärt, oder?«
    »Mordmotiv hin oder her. Ich werd aus dem Typen nicht schlau. Einerseits is er ’n plumper Angeber. Andererseits is er plötzlich glatt wie ’ne Teflonpfanne, wenn’s ans Eingemachte geht.« Mick startete den Motor. »Aber immerhin haben wir jetzt ’ne heiße Spur im Mordfall Nummer zwei.«
    Andreas nickte wieder. Der Streit, den Thomas offensichtlich mit einem der Schrebergärtner gehabt hatte, war im Hinblick auf die tote Taube interessant.
    »Meinst du, Werner Schmigalle hat die Taube selbst abgeschossen?«
    Mick schüttelte den Kopf. »Nein. ’ne Taube so präzise abzuballern, dass sie einem direkt auf den Grill knallt, krieg selbst ich nicht hin.«
    »Und wenn’s schon der größte Schütze südlich der Emscher nicht schafft, will das natürlich was heißen.«
    Mick überging die Ironie in Andreas’ Stimme und fuhr los. »Du sagst es.«
    Andreas waren die Blicke, die man ihnen in der Kleingärtnersiedlung über die Zäune und Hecken zuwarf, sichtlich unangenehm. Was auch damit zusammenhing, dass er Mick nicht hatte überzeugen können, den Wagen gefälligst auf dem Parkplatz vor den Schrebergärten abzustellen. Micks Credo »Freie Fahrt für freie Bürger« war nun mal stärker als jedes Argument.
    Der Wagen rollte knirschend über den Kiesweg, wobei ihn rechts und links nur Zentimeter von den jeweiligen Gartenparzellen trennten.
    »Entspann dich, Partner«, beruhigte Mick Andreas. »Auch das hat

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