Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
Vom Netzwerk:
wie ein Fremdkörper im Raum, und so fühlte sie sich wohl auch. »Vielleicht meinte Thomas auch einfach nur, dass sein Großvater nichts von der Sache wissen sollte.«
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach Luisa. »Thomas hat gesagt, wenn irgendjemand etwas von seiner Freundin erfahren würde, wäre sie in Gefahr , und mit Gefahr hat er bestimmt nicht seinen Opa gemeint.«
    »So oder so. Im ganzen Haus gibt es nichts, aber auch gar nichts, was auf Thomas’ ominöse Freundin hinweist. Wenn hier wirklich jemand anderes außer Thomas gelebt hat, hat Willi Albrecht sich aber alle Mühe gegeben, um jede Spur von ihr zu verwisch…« Andreas hielt plötzlich inne. Zuerst wirkte er nur irritiert, dann begannen seine Augen jedoch, von links nach rechts zu zucken.
    »Ist Ihr Partner irgendwie Epileptiker?« Luisa zog besorgt die Augenbrauen hoch und schaute zu Mick.
    Im nächsten Moment stürzte Andreas aus dem Zimmer und eilte die Holztreppe hinunter. Mick und Luisa holten ihn erst unten im Hausflur ein, wo er theatralisch auf den leeren Fußboden zeigte. »Siehst du das?«, fragte er Mick.
    »Okay, streichen Sie den Epileptiker. Aber wenn Ihr Partner jetzt komisch draufkommt, hat das nichts mehr mit meinen Haschkeksen …«
    »Halt mal den Sabbel!«, unterbrach Mick Luisa, er musste nachdenken.
    »Mann, Mick! Hier stand doch das letzte Mal der Fresskorb. Und was war da drin?«
    Mick überlegte. »Keine Ahnung! Alles Mögliche …«
    »Aber was hab ich da rausgenommen, Mick?!«
    »Milch!«
    »Nein!«
    »Nein?«
    »Sojamilch!«
    »Toll. Und?« Mick hatte keine Ahnung, worauf Andreas hinauswollte. Vielleicht hatte er wirklich gerade so was wie einen haschbedingten Flashback.
    »Ahhh!« Bei Luisa war der Groschen gefallen.
    Mick war immer noch keinen Schritt weiter. »Okay, vielleicht klärst du mich mal auf!«
    »Laktoseintoleranz. 90 Prozent aller Chinesen leiden darunter. Deshalb: Sojamilch.«
    Mick warf Luisa einen skeptischen Blick zu.
    »Ja, was? Ich hab nur gesagt, dass ich in Mathe ’ne Niete bin. Im Bio-LK steh ich glatt Eins.«
    »Und sie hat recht.« Andreas wirkte sehr zufrieden mit sich.
    »Okay, okay.« Mick versuchte, seine Gedanken zu sortieren.
    Mit der Sojamilch hatten sie also ein Indiz gefunden, das auf diese ominöse Mailin hinwies. Genau genommen hatten sie es eben nicht gefunden, denn der Korb, in dem die ganzen Fressalien gewesen waren, war schließlich weg.
    »Also, nehmen wir mal an, Thomas’ Freundin Mailin war wirklich in Gefahr und durfte nicht entdeckt werden. Jetzt ist Thomas aber tot …«
    »… und Willi Albrecht muss davon ausgehen, dass das Haus hier nicht mehr sicher ist. Also versteckt er Mailin woanders, immerhin ist sie mit seinem Urenkel schwanger, und versorgt sie dann und wann mit Lebensmitteln«, führte Andreas Micks Gedanken zu Ende. Die beiden Ermittler blickten sich an. Das ergab so weit Sinn. Aber warum durfte niemand von Mailin wissen?
    »Vielleicht drohte ihr die Abschiebung«, sagte Andreas.
    »Oder die Sache hat etwas mit Akuma zu tun«, sagte Mick, aber Andreas schien nicht überzeugt. »Überleg doch mal!«, fuhr Mick unbeirrt fort. »Wenn sie eins der Mädchen ist, die durch ihn vermittelt wurden … Bei dem Schweinepriester fallen mir gleich tausend Gründe ein, warum man sich vor dem verstecken sollte.«
    »Ja, aber es gab doch kaum Berührungspunkte.«
    »Ähm …«
    Verwundert schauten sich Andreas und Mick nach Luisa um. »Ist die Frage, wo Willi Albrecht Mailin versteckt hat, grad nicht irgendwie wichtiger?«
    »Geschenkt. Aber kluge Fragen bringen uns nicht weiter. Wir haben keinerlei Hinweise auf das Versteck. Willi Albrecht hat ganze Arbeit geleistet.« Mick lehnte sich gegen das Treppengeländer.
    »Ist nur so ’ne Idee. Aber Thomas hat mal erzählt, dass sein Opa noch ’ne Wohnung in Holsterhausen hat. Eigentlich hatte Thomas immer gehofft, da einziehen zu können und ’ne eigene Bude zu haben, weil die eh leersteht und …«
    »Wo genau ist diese Wohnung in Holsterhausen?«, fragte Andreas.
    Luisa schwieg und legte die Stirn in Falten.
    »Komm, Mädel! Streng dich an! Für Alzheimer biste noch zu jung«, sagte Mick.
    Luisa gab wirklich ihr Bestes. Mit aufgeblähten Backen forschte sie weiter nach der Antwort, doch es kam nichts. Bis Mick Geburtshilfe leistete und ihr mit beiden Händen auf die aufgepusteten Wangen klatschte. Die Luft entwich.
    »Hey! Was soll das? Ich bin doch … Friedrichstraße! … Friedrichstraße 126!«
    »Uschi?«

Weitere Kostenlose Bücher