Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
nichts zeigten. Bei Rachel gab der kurze Rock den Blick auf endlos lange, vollkommene Beine frei.
»Hallo, Rachel«, grüßte er. Das Wummern der Bässe aus dem Tanzbereich war bis hierher zu spüren.
»Hi, Mr. Galion.«
»Kent.«
Lächelnd musterte sie ihn mit ihren braunen Augen und benetzte sich die rot geschminkten Lippen.
Er war mit der Absicht hergekommen, sie zu bitten, heute Abend mit ihm nach Hause zu kommen. Nun allerdings war sie hier, allein, und sah ihn mit solch unverhohlener Lust an, dass ihr ebenso gut NIMM MICH JETZT auf der Stirn hätte stehen können.
Kent fing an zu schwitzen. Er trat auf Rachel zu, und sie wich zurück, was ihn irritierte. »Komm her!«, raunte er.
»Ich habe nur zehn Minuten. Und Sie sollten nicht hier hinten sein.«
»Mir gehört der Schuppen.«
»Aber das hier ist die Damenumkleide.«
Er drehte sich um und schloss die Tür ab. »Ich habe gemerkt, wie du mich angesehen hast.«
»I-ich meinte das nicht so.«
Warum war sie so nervös? Dass dies hier passierte, hatte doch praktisch schon festgestanden, seit sich ihre Blicke erstmals begegnet waren und sie sich stumm auf heißen schnellen Sex geeinigt hatten. Der Gedanke, dass sein Verlangen warten müsste, peinigte Kent. Er hatte Kopfschmerzen und keine Geduld für den lächerlichen Tanz um den heißen Brei, den Frauen so gern veranstalteten. Jetzt und hier!
Blitzschnell packte er sie, fester als beabsichtigt. »Du hast zugestimmt.«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen. Lassen Sie mich los! Bitte!« Sie schrie nicht, stieß ihn nicht weg. Es waren also nur Worte, die nichts besagten.
Er küsste ihren Hals, drückte mit einer Hand ihre Brust. Rachel verspannte sich merklich, als er sie gegen die Wand schubste. »Ich brauche dich«, raunte er, sog an ihrem Nacken und erinnerte sich, wie er als geiler Teenager jedem Mädchen Knutschflecken verpasst hatte. Er hatte sie gebrandmarkt, jedem gezeigt, dass die Flittchen ihm gehörten.
»Nein! Bitte, hören Sie auf!« Weinte Rachel? Er wollte nicht hinsehen.
Sie will dich nicht! Sie will das hier nicht!
Kents Schläfen pochten, als vor seinem geistigen Auge eine andere Blondine erschien – Stephanie, die schluchzte. Und sie hatte blaue Flecken.
Wo steckte Stephanie?
Du hast sie umgebracht, Arschloch!
»Nein!«, stöhnte er und packte die Frau mit seinen Fäusten, um die Erinnerungen zu vertreiben.
Rachel glaubte anscheinend, dass er mit ihr redete, nicht aufhören wollte, und sie stammelte etwas, das er nicht verstand. Er musste aufhören. Dies hier war falsch. Er musste sich keiner Frau aufzwingen. Sie kamen freiwillig zu ihm. Und er hatte noch nie mit Gewalt …
Stephanie. Du hast sie vergewaltigt und getötet!
Stephanie war freiwillig mit zu ihm nach Hause gekommen. Sie hatte gewollt, dass er sie vögelte. Ihn gewollt.
Sie hat nicht gewollt, dass du sie ans Bett fesselst. Auch nicht, dass du sie verprügelst. Sie hat dich angefleht aufzuhören!
Er hatte nicht genug von ihr kriegen können, sie festbinden müssen, damit sie ihm nicht weglief.
Du hast sie ermordet!
Stephanies tote grüne Augen starrten ihn an.
Du hast sie ermordet.
Er schüttelte den Kopf, als Rachel den Mund aufriss, um zu schreien, und presste seine Hand auf ihr Gesicht. »Ich will das nicht tun, bitte, hilf mir, ich brauche dich!« Sein Herz raste, und er packte ihr Kleid, zerrte es nach unten, denn er wollte ihre Brüste sehen. Sowie eine heraussprang, biss er hinein, kos tete ihr exotisches Aroma.
Rachel rammte ihm ein Knie in den Schritt, und er sackte halb ein. Gleichzeitig regte sich eine maßlose Wut in ihm. Sie wollte ihn verletzen, ihn abweisen, und sein schmerzhaftes Verlangen bliebe ungestillt. Dabei starb er, wenn er sie nicht vögeln durfte. Ja, er würde sterben!
Schreiend lief Rachel zur Tür, nur waren die Wände sehr dick. Und bei der lauten Musik vorn konnte sie ohnehin niemand hören. Sie rüttelte an der Tür, die Kent verriegelt hatte. Das gab ihm Zeit, sie zu packen.
Sie entwand sich ihm.
Lass sie los, lass sie los!
Stolpernd rannte sie zur Hintertür, dem Personaleingang.
Hol sie dir!
Kent jagte ihr nach, schnappte sie auf dem Hinterhof und knallte sie mit solcher Wucht gegen eine Mauer, dass sie das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel.
»Bitte nicht, Mr. Galion, nein …«
Er hörte ihr Flehen nicht, roch den Müll aus dem Container nicht, nahm die Graffiti auf den dunklen Mauern nicht wahr.
Alles, was er sah, war diese Frau, seine Trophäe, seine
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