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Blutzeichen

Titel: Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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Loch in ein sechseinhalb Quadratzentimeter großes Kupferblech gebohrt und eine Messingschraube durchgesteckt. Dann hatte sie ein Stück Schwamm auf das Kupferblech geklebt, den Knopf von der Baseballmütze abgerissen und die Elektrode unter der Kappe festgeschraubt, sodass sie unmittelbar auf dem Kopf des Opfers aufsetzte.
    Rufus nahm eines der Drahtstücke und hämmerte das andere Ende flach, anschließend bohrte er ein Loch hinein, nahm dann den Draht und die Kopfhaube und setzte sich auf den Stuhl.
    Er schraubte die Schraube auf, die die Elektrode mit der Kappe verband, steckte den Draht über die Schraube, zog Schraube und Mutter wieder fest und grinste.
    Er besaß jetzt seinen eigenen elektrischen Stuhl, und wenn er auch Zweifel hegte, ob dieser tatsächlich einen Todesstoß versetzen konnte, würde der Versuch doch auf jeden Fall Spaß machen.
    Rufus stand auf.
    Seine Seite schmerzte wieder.
    Er ging nach oben, um Maxine zu sagen, dass alles bereit war, und um nachzuschauen, ob Luther inzwischen zurückgekommen war.
     
    Charlie Tatum wurde rasch nüchtern. Er setzte die verletzte Frau auf das weiche Ledersofa, auf dem er die letzten zwei Stunden immer wieder eingedöst war, und rief in den dunklen Flur hinein nach seiner Frau.
    »Margaret! Komm her!«
    Die Frau war immer noch bewusstlos.
    Charlie kniete sich auf den Teppich und zog den Schlafanzug zurecht, damit ihre Brustwarzen verdeckt waren. Er hob das Satinhemd hoch, um nachzusehen, woher das ganze Blut kam.
    Die Wunde befand sich genau über dem Hüftknochen und sah aus wie ein kleiner schwarzer Mund, der vor Überraschung offen stand. Aus einer Seite tropfte Blut heraus und lief am Schenkel der Frau entlang auf das Ledersofa.
    »Warum in aller Welt schreist du so, Baby?«
    Margaret tauchte in ihrem Flanellnachthemd aus dem Flur auf. Das rot gefärbte Haar der fülligen Frau war völlig durcheinander und auf ihrer rechten Gesichtshälfte zeichneten sich Schlaffalten ab.
    »Bist du betrunken?«, fragte sie und zeigte auf das leere Wasserglas und die halb leere Flasche Tanqueray, die auf dem aus Treibholz gezimmerten Couchtisch zwischen Sofa und Fernseher standen.
    »Zieh einfach deine Brille an, Mag«, sagte er.
    Margaret holte eine Brille mit dicken Gläsern aus der Brusttasche ihres Nachthemds, zog sie an und schnappte nach Luft.
    »Mein Gott! Was in aller Welt ist denn mit der passiert?«
    »Keine Ahnung. Sie hat einfach an der Tür geklopft. Als ich aufgemacht habe, hat sie gesagt: ›Helfen Sie mir‹, und ist ohnmächtig geworden.«
    Margaret kam auf dem Teppich einen Schritt näher. Sie knipste die Lampe mit dem gemusterten Glasschirm auf dem kleinen Beistelltischchen an.
    »Ist das Blut?«, fragte sie.
    »Ja. Sie hat genau hier eine schlimme Schnittwunde. Und ihre Arme und Beine sind völlig zerkratzt.«
    »Ich ruf die 911 an. Oder sollen wir sie einfach zum Krankenhaus bringen? Ich würde fahren.«
    Charlie legte sein Ohr an Herz und Mund der Frau.
    »Nein, sie atmet noch. Sag ihnen einfach, sie sollen einen Krankenwagen schicken.«
    Während Margaret von der angrenzenden Küche aus die Notrufnummer wählte, beugte sich Charlie über die Frau auf dem Sofa und sprach mit leiser, beruhigender Stimme in ihr Ohr.
    »Sie sind jetzt in Sicherheit. Gleich kommt ein Krankenwagen, die werden Sie gut versorgen.« Charlie befühlte ihre brennende Stirn und hielt dann ihre geschwollene, gebrochene Hand. »Halten Sie einfach durch. Alles wird gut. Sie sind zum richtigen Haus gekommen.«
    Margaret kam aus der Küche zurück und setzte sich auf die Sofakante.
    »Der Krankenwagen ist auf dem Weg, und sie schicken auch einen Polizeiwagen, weil ich ihnen gesagt habe, dass sie vermutlich angegriffen wurde. Was, glaubst du, ist ihr zugestoßen?«
    Charlie schüttelte den Kopf.
    Er starrte einen Moment auf den Fernseher, langte dann nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.
    Die Frau bewegte sich.
    Öffnete die Augen.
    Angstgeweitet.
    »Erinnern Sie sich an mich?«, fragte Charlie.
    Nicken.
    »Sie sind hier in Sicherheit. Ein Krankenwagen ist unterwegs.«
    Es klopfte an der Haustür.
    »Das ging aber schnell«, sagte Margaret und erhob sich vom Sofa.
    »Sehen Sie, sie sind schon da«, flüsterte Charlie. »Das ging wie der Blitz.«
    Als Margaret die Haustür erreichte, sagte sie: »Merkwürdig, dass sie keine Sirene oder Licht benutzt haben.«
    Charlie starrte in die glasigen Augen der Frau, als Margaret die Haustür öffnete.
    Er sagte: »Wir kommen

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