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Blutzeichen

Titel: Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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finden.«
    Rufus klopfte Max auf die Schulter und öffnete die Tür.
    »Ich werde für Ihre Frau beten, junger Mann.«
    Sergeant Mullins und Max traten nach draußen und gingen die verwitterten Stufen nach unten ins Dünengras. Als Max hörte, wie die Tür hinter ihnen geschlossen wurde, sagte er: »Barry, du musst dieses Haus durchsuchen lassen. Ich habe ein schlechtes – «
    »Warte, bis wir im Auto sind.«
    Der schwarze Crown Victoria stand zwischen den beiden immergrünen Eichen im Vorgarten geparkt. Die Windschutzscheibe schimmerte noch kurz und wurde dunkel, als die Sonne hinter dem Haus verschwand.
    Die beiden Männer stiegen in das Auto und schlossen die Türen.
    »Irgendetwas stimmt da drinnen nicht«, sagte Max. »Besorg einen Durchsuchungsbefehl, oder was immer du tun musst, und stell dieses Haus auf den Kopf. Der alte Mann… ich weiß nicht.«
    Sergeant Mullins steckte den Schlüssel ins Zündschloss, ließ aber den Motor nicht an.
    Er starrte durch die Windschutzscheibe auf das große Steinhaus der Kites, das behaglich am Ufer des Sunds lag.
    »Nun, aber ich weiß es«, sagte er schließlich. »Ich mach diesen Job hier schließlich schon eine ganze Weile. Man lernt, in die Köpfe der Menschen zu schauen, zu wissen, ob sie etwas verheimlichen. Ob sie nervös sind. Die Körpersprache verrät eine Menge. Wenn sie zum Beispiel unruhig zappeln, wenn der Augenkontakt zu intensiv oder gar nicht vorhanden ist.«
    »Barry, sieh mal – «
    Sergeant Mullins hob einen Finger.
    »Dieser alte Mann«, erklärte er, »hat aber auch absolut gar nichts zu verbergen.«
    »Es handelt sich immerhin um den Vater deines Verdächtigen – «
    »Das bedeutet gar nichts. Ich habe in seine Seele geschaut, Max. Er sagt die Wahrheit.«
    Sergeant Mullins ließ seinen Gurt einrasten und ließ den Motor an.
    »Lass uns diesen Scottie Myers suchen«, sagte er, während er den Rückwärtsgang einlegte.
    Max schmollte.
    Sergeant Mullins grinste.
    »Vertrau mir, Max. Ich habe Recht. Das ist eine Gabe.«
    Sergeant Mullins wendete den Wagen und sie fuhren den unbefestigten Weg zurück, der sich durch das Dickicht immergrüner Eichen schlängelte. Er griff nach unten, schaltete das Radio ein, fand einen Oldiesender und trommelte mit seinen Händen aufs Lenkrad.
    Als Max seinen Gurt festmachte, schaute er zufällig in den Außenspiegel.
    »Halt an, Barry!«
    »Was?«
    »Da hinten!«
    Sergeant Mullins trat auf die Bremse und beide Männer schauten durch die Heckscheibe.
    Hinter dem Tunnel aus Eichengrün konnten sie die Freitreppe des Steinhauses sehen. Sie sahen, wie die Haustür aufflog, eine Frau in gelber Unterwäsche die Stufen hinunterfiel, sich wieder aufrappelte und hinter ihnen herlief. Das Blut an ihrem rechten Bein war sogar aus fünfzig Metern sichtbar.
    Sergeant Mullins sagte: »Himmelherrgott!«
    Er drehte sich um, damit er auf PARKEN schalten konnte.
    Die Windschutzscheibe zersplitterte.
    Sein rechter Arm explodierte.
    Sergeant Mullins drückte das Gaspedal durch, und als der Wagen beschleunigte, sprang der Mann mit dem Gewehr aus dem Weg und feuerte durch das Seitenfenster direkt auf Sergeant Mullins Kopf.
    Der Sergeant sank auf Max’ Schoß, sein Fuß glitt vom Gaspedal und der Crown Victoria rollte noch ein Stück den Weg entlang, bevor er ins Dickicht schlingerte. Nach drei Metern kollidierte die vordere Stoßstange sanft mit einer Eiche und der Wagen blieb stehen, während der Motor leer lief.
    In Max’ linker Schulter steckten drei 4-mm-Schrotkugeln, doch er spürte nichts, als er sich bemühte, den schweren Sergeant von seinen Beinen zu schieben.
    Er schob Sergeant Mullins zurück auf den Fahrersitz und starrte durch die hintere Beifahrerscheibe. Ein noch etwa dreißig Meter entfernter Mann mit langen schwarzen Haaren bewegte sich durchs Gestrüpp auf das Auto zu. Als er sah, dass Max ihn beobachtete, lächelte er und lud sein Gewehr.
    Sie haben Vi getötet.
    Er schlug Sergeant Mullins Jacke nach hinten, während die Schritte des Angreifers trotz des Motorengeräuschs hörbar wurden.
    Er öffnete die Lasche und zog eine Glock aus dem Lederholster.
    Vi hatte ihn mehrere Male darum gebeten, mit ihr auf den Schießstand zu gehen, doch er hatte es nie getan und wusste nichts über die Handhabung von Feuerwaffen außer dem, was er im Kino oder im Fernsehen gesehen hatte.
    Nachdem Max vergeblich nach einer Sicherheitsentriegelung gesucht hatte, zielte er durch das hintere Beifahrerfenster auf den näher kommenden

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