Boba Fett 04 - Gejagt
hinter ihm drang ein tiefes, beunruhigendes Lachen. »Du bist hier trotzdem nicht willkommen«, zischte der Etti. »Kurjj, sieh zu, dass du diese Kreatur los wirst! Ist mir gleich, wer er ist. Bib Fortuna hat mich informiert, dass sich der Boss die Rennen heute Abend von hier ansehen möchte. Er wünscht Privatsphäre.« Der Etti sah Boba böse an.
Ein riesiger drovianischer Wachmann kam aus dem Kuppelzelt.
Boba schluckte, blieb aber tapfer stehen. »Ich suche jemanden«, sagte er.
Der Drovianer streckte seine riesige Hand nach ihm aus.
Doch Boba regte sich noch immer nicht. Der Etti starrte ihn nur an, wobei das kalte Grinsen noch breiter wurde. Er sah zu als der Drovianer nach Bobas Schulter griff. »Warte.« Der Etti hob seinen langen, dünnen Arm und der drovianische Wachmann hielt inne. Der Spielmeister schaute Boba tief in die Augen.
»Hat dich jemand geschickt?«, fragte er hinterlistig, schob die Spieljetons in eine Tasche seiner Robe und rieb sich die zweigartigen Hände. »Vielleicht hat dein Auftraggeber etwas Geschäftliches mit mir zu regeln?«
Boba schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. Sein Herz klopfte wie wild, doch er hatte keine Angst. »Ich bin in eigener Sache unterwegs.«
»Natürlich. Und du suchst.?«
Boba holte tief Luft. »Ich habe etwas Geschäftliches mit Jabba the Hutt zu regeln.«
»Wirklich?« Die schmalen Augen des Etti funkelten vor Vergnügen. Er erhob die Stimme und hob das Eingangstuch des Zeltes hinter ihm. »Und was könnte ein Mandalorianer wohl von Jabba the Hutt wollen?«
»Das ist meine Sache«, sagte Boba bockig. Er drehte sich um und wollte gerade schon davongehen.
»HO, HO, HO!«
Aus dem Zelt drang ein donnerndes Lachen. Es war so tief, dass sich der Boden unter Bobas Füßen zu bewegen schief. »Geschäft! Für ein Geschäft bin ich immer zu haben - wenn der Preis stimmt! Bring ihn herein, Kurjj!« Die Stimme sprach Huttisch, was Boba verstehen konnte.
Boba erstarrte.
Diese Stimme konnte nur einem Wesen auf Tatooine gehören. Nur einem Wesen in der Galaxis.
»Er sagt, dass er etwas Geschäftliches mit Jabba the Hutt zu regeln hat?«, donnerte die Stimme. »Dann wird es Zeit dass wir uns kennen lernen.«
Kapitel 10
Der Etti hielt noch immer mit einem gehässigen Grinse den Zelteingang auf. Der Drovianer stieß Boba unsanft hinein.
Boba sah auf.
Urks, dachte er. Das sieht nicht gut aus.
Noch nie war er dankbarer für den Kampfhelm seines Vaters gewesen. Er konnte nur beten, dass das Ding vor ihm nicht unter diesen Helm sehen konnte.
Als er Count Dooku zum ersten Mal begegnet war, hatte er diesen Mann finster, aber nicht wirklich Angst einflößend gefunden. Dasselbe galt für Aurra Sing, egal wie mächtig, verwegen und vollkommen skrupellos sie auch war.
Aber sie war ein Kopfgeldjäger wie Boba. Er verstand, wie sie dachte. Er konnte ihre Reaktionen einschätzen und manchmal sogar voraussehen.
Doch dieses. Ding vor seinen Augen widersetzte sich geradezu jeder Vorstellung.
Das lag zum einen daran, wie groß es war. Auf Aargau war Boba Jabbas Neffen Gorga the Hutt begegnet. Gorga war groß und abstoßend gewesen.
Aber das war gar nichts im Vergleich zu seinem Onkel Jabba.
Jabba war nicht nur groß. Er war einfach riesig.
Und er war abstoßend.
Seine faltige, echsenhafte Gestalt füllte beinahe die gesamte Kuppel des riesigen Zeltes aus. Er lag auf einer breiten Empore, die mit wunderschönen, von Hand gewebten Teppichen und Decken belegt war. Und all diese Teppiche waren mit dickem Schleim bedeckt.
Jabbas Begleiter nahmen den restlichen Platz im Zeit ein. Ein paar von ihnen sahen sich auf einem großen Bildschirm ein Podrennen an. Andere beugten sich über Spieltische. Wieder andere saßen schweigend da, schoben Jetons und Edelsteine in komplizierten Glücksspielen hin und her. Boba zählte zahlreiche Wachen: Drovianer und die bulligen Gamorreaner, die von den Hutt-Clans bevorzugt wurden.
Neben den Sicherheitskräften waren auch noch jede Menge Unterhaltungskünstler und Athleten da: Jongleure, Tänzer, Podrennfahrer, Akrobaten. Und dann waren da noch Jabbas »Haustiere«. Diese Kreaturen waren beinahe so hässlich und bedrohlich wie der große Hutt selbst. Die meisten saßen in Käfigen, die von der Kuppel des Zeltes herabhingen. Boba warf einen nervösen Blick auf einen winzigen Vornskr, der neben dem Eingang saß, mit seinem Peitschenschwanz um sich schlug und seine rasiermesserscharfen Zähne mit einem bösen Grinsen zur Schau
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