Boba Fett 04 - Gejagt
hinzu.
Boba verzog das Gesicht. Dann lachte er unerwartet. »Ich auch nicht.«
Ygabba lächelte. Die anderen Kinder drängten sich hinter ihnen zusammen. Sie lachten miteinander oder ermahnten sich gegenseitig mit »Psst!«
»Jetzt muss ich dich allein lassen«, sagte Ygabba.
Sie gab den Kindern ein Zeichen. Sie nickten, teilten sich in Zweier- und Dreiergruppen und überquerten die dicht bevölkerte Straße. Nur ein paar Sekunden später waren sie alle verschwunden, wie Ameisen in ihrem Bau.
Nur Ygabba und Boba blieben zurück.
»Also«, sagte Ygabba. Sie streckte Boba eine schmutzige Hand hin.
Boba zögerte. Er warf einen Blick nach unten, um zu sehen, ob ein Auge in der Handfläche war. Doch da war keines, und so nahm er grinsend ihre Hand.
»Viel Glück«, sagte Ygabba.
»Danke«, gab Boba zurück. »Ich kann es brauchen.«
Ygabba drehte sich mit einem Lächeln um und lief ebenfalls über die Straße. Auf halbem Weg blieb sie stehen.
»HehI«, rief sie über die Straße. »Ich habe dich gar nicht gefragt, wie du heißt.«
»Boba«, sagte er. »Boba Fett.«
»Boba Fett«, wiederholte Ygabba. Ein breites Lächeln erschien in ihrem Gesicht. »Diesen Namen werde ich mir merken!«
»Das hoffe ich«, sagte Boba. Er stülpte den Helm über und sah, wie Ygabba von der Menge verschluckt wurde.
Kapitel 9
Es war schon fast dunkel, als Boba den Weg zum südöstlichen Tor gefunden hatte. Die Arena war riesengroß, beinahe eine kleine Stadt für sich. Es schien so, als wäre Boba jetzt wieder allein.
Er kam an Bettlerlagern vorbei; an bunten Zelten, vor denen Spieler saßen und ihn hineinlocken wollten. Er sah eine Gruppe von Feuerspuckern und ein Trio von Gamorreanern, die abwechselnd mit einem Schlagstock aufeinander einschlugen. Vom Wetter gegerbte Wasserprospektoren hatten sich bis zur Arena durchgeschlagen, begierig, das Wenige, was sie besaßen, zu verspielen. Überall boten Händler Wasser in kleinen Behältern feil.
»Nur zehn Dataries!«, rief einer davon Boba zu. »Der niedrigste Preis in der gesamten Arena!«
»Nein danke«, murmelte Boba. Dabei fühlte sich seine Zunge wie ein Stein an, so trocken und geschwollen war sie.
Es war dringend an der Zeit, dass er ein paar Credits verdiente.
Dringend.
Über seinem Kopf schwebten gelbe Ballonkameras. Diese Kameras würden das Rennen heute Abend für all die übertragen, die es sich nicht leisten konnten, in der ArenaZitadelle dabei zu sein.
So wie ich, dachte Boba.
Doch er hielt sich nicht lange mit diesem Gedanken auf. Er hatte eine wichtigere Mission.
Er musste Jabba finden.
Boba ging weiter. Unter dem Nordwesttor stand eine
Gruppe schwer bewaffneter Droiden. Sie bewachten eine riesig, mobile Lagerhalle. Boba fragte sich, ob das wohl die Waffenlieferung sein konnte, von der Libkath gesprochen hatte. Wie konnten diese verhungerten Kinder überhaupt davon träumen, jemals die Ladung stehlen zu können?
Na ja, dachte er. Hunger ist eine gute Triebfeder. So wie Durst.
Sein Magen knurrte. Boba versuchte, nicht an Essen zu denken und ging schnell an den Droiden vorbei.
Der Himmel wurde schnell dunkler; er war von lilafarbenen und blauen Streifen durchzogen. Die Zwillingssonnen von Tatooine hingen tief über dem Horizont und strahlten ein bösartiges Rot ab. Sie erinnerten Boba an Meister Libkaths Augen.
Aber er wurde auch von anderen Augen beobachtet. Bettler und allerlei Wesen, die die verschiedensten Waren schmuggelten - Kristalle von k'Farri, magravianisches KatzenGewürz oder billige Generatoren. Boba ignorierte ihre rauer Stimmen und ließ sich von niemandem in die Glücksspielzelte locken.
»Offizieller Hutt-Buchmacher! Nur hohe Einsätze!«
Boba blieb stehen. Er drehte sich um und sah ein sehr großes kuppelförmiges Zelt, in das die Slave I und noch ein anderes Schiff leicht hineingepasst hätten. Gerade ging die Tür auf und jemand kam heraus. Eine kalte, weiße Nebelwolke wehte hinter dem Mann her. Boba ging etwas näher heran und genoss das Gefühl der kalten Luft auf seiner Haut.
»Du da!«
Ein großer, dünner Etti baute sich vor ihm auf. Er trug sehr teure Kleidung und hatte eine Hand voller glitzernder Spieljetons.
»Kein Eintritt für Bettler!«, sagte er und schlug wütend nach Boba.
»lch bin kein Bettler!«, sagte Boba ebenso wütend und drehte sich um.
»Nein?« Der Etti-Spielmeister schaute zu ihm hinab und bemerkte den mandalorianischen Helm. »Nein, wohl kaum.«
Er grinste Boba hämisch an. Aus dem Kuppelzelt
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