Boba Fett 04 - Gejagt
nicht mehr da bin, brauchst«, hatte die Stimme seines Vaters gesagt. »Das erste ist Unabhängigkeit. Dazu musst du Tyranus finden, um an die Credits zu kommen, die ich für dich zur Seite gelegt habe.
Das zweite ist Wissen. Dazu musst du Jabba finden. Er wird es dir aber nicht geben; du musst es dir nehmen.«
Jabba the Hutt! Einer der berüchtigsten Gangster und Verbrecherfürsten der Galaxis! Und der berühmteste und abscheulichste Bewohner von Tatooine.
Jabba war der Grund, weshalb Boba an diesem verlassenen und trostlosen Planeten anlegte.
Boba hatte Tyranus schon gefunden. Deshalb war Boba auch auf Aargau gelandet. Tyranus war der Mann gewesen, der Jango als genetisches Vorbild für die Klon-Armee der Republik ausgesucht hatte.
Aber Tyranus war auch Count Dooku, der wiederum die Feinde der Republik anführte, die Separatisten. Und nur Boba wusste, dass diese beiden Personen ein und derselbe Mann waren.
Wissen ist Macht, hatte sein Vater ihm immer gesagt. Doch sogar die Macht des Wissens konnte begrenzt sein.
Um Wissen zu erlangen, musst du Jabba finden. Er wird es dir aber nicht geben; du musst es dir nehmen.
Boba. war Aurra Sing entkommen und hatte es geschafft, Aargau zu verlassen, doch zum Überleben brauchte er mehr Credits. Er brauchte mehr Macht. Er brauchte mehr Wissen. Er holte tief Luft und streckte dann die Hand nach der Steuerkonsole aus, um die Koordinaten von Mos Espa einzugeben, dem belebten Raumhafen von Tatooine.
»Fertigmachen zur Landung«, sagte er zu seinem Schiff und zu sich selbst.
Boba gab es nur widerwillig zu, aber er brauchte Jabba the Hutt.
Kapitel 2
»Planeten sind wie Leute«, hatte Bobas Vater immer gesagt. »Sie haben individuelle Persönlichkeiten.«
Damals hatte das für Boba keinen Sinn ergeben.
Doch in der Zwischenzeit hatte Boba erfahren, dass es stimmte.
Seine Heimatwelt Kamino zum Beispiel war grau, düster und immer von Wolken verhangen, von Regen geplagt, der Monate über Monate andauern konnte. Die Einwohner von Kamino waren genau wie ihr Planet. Sie waren kühl und es hatte den Anschein, als würden sie sich nie ändern. Sie hatten gute Manieren, waren aber ständig darauf bedacht, die Kontrolle über alles zu behalten. Sie waren das ideale Überwachungspersonal für die Entwicklung der Klon-Armee.
Der Planet Aaargau, der vom Intergalaktischen Bankenclan kontrolliert wurde, war auf der Oberfläche streng geordnet. Doch unter dieser Oberfläche befand sich das Chaos der Unterstadt. In der Unterstadt war alles möglich.
Und Tatooine?
Als die Slave I in den Landeanflug ging, sah Boba den Raumhafen dort unten an. Es war eine Ansammlung von Kuppeln, Vergnügungs- und Spieltürmen. Er sah lange Lagergebäude und die rostigen Beine von veralteten Raumverkehrs-Kontrolltürmen. Er sah Rennarenen, Kolosseen und Schrotthaufen. Das größte Gebäude war die gewaltige Arena-Zitadelle. Hier begannen die Podrennfahrer ihre Rennen, bevor sie in die Wüste hinaus schössen.
Alles war mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Die schäbigen Gebäude von Mos Espa sahen aus, als wären sie gewaltige Sandwürmer, die aus dem Boden gekrochen und dann umgefallen waren, zu erschöpft, um weiterzugehen. Hinter den Grenzen dieses Raumhafens erstreckte sich das riesige Dünenmeer, ein einziges Ödland aus Sand, Staub und vom Wind geformten Felsbrocken.
Wenn Tatooine eine Persönlichkeit hat, dachte Boba wenig erfreut, dann ist es eine ziemlich gespaltene.
Die Slave I kreuzte langsam über das Netzwerk der Landebuchten. Von hier oben sahen sie aus wie Krater voller Überwachungseinrichtungen und Reparaturausrüstung. Droiden liefen wie Ameisen darin hin und her. Boba sah nach unten und versuchte herauszufinden, welche Landebucht wohl am sichersten war. Er hatte kaum noch genug Credits für die Landegebühr und keine zum Auftanken. Bis zu seinem Treffen mit Jabba the Hutt hatte er kein Geld mehr.
Was würde mein Vater tun?, dachte er.
Da fiel es ihm plötzlich ein.
Er setzte den mandalorianischen Kampfhelm seines Vaters auf, der ihm jetzt besser als noch vor ein paar Monaten passte, wie er stolz feststellte. Er spürte die leichte Wärme, als die Augensensoren des Helms seine Retinas scannten und hörte dann das beruhigende Summen, als das interaktive System ihn erkannte.
Er suchte die Datenbanken der Slave I nach den DockingBuchten ab, die Jango Fett zuletzt benutzt hatte.
Der Nav-Computer teilte ihm mit, dass die besagten Docks einem gewissen Mentis Qinx gehören.
Boba
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