Boba Fett 04 - Gejagt
euch!«
Boba rannte zur Tür. Service-Droiden piepten aufgeregt und machten sich davon. In der Nähe der Tür zogen sich drei Wookies an die Wand zurück und bellten aufgeregt.
BLAMM!
Über Bobas Kopf explodierte ein Blastereinschuss. Boba hörte Schreie und Blasterschüsse.
»Heh, du!«, rief der Noghri-Wachmann, als der junge Kopfgeldjäger an ihm vorbeizischte. Er griff nach Boba, doch der war schneller. Eine Sekunde später war er vor der Tür.
»Was bin ich froh, draußen zu sein«, keuchte er.
Er lief immer weiter, bis die Cantina hinter ihm außer Sichtweite geriet. Noch immer waren überall Massen von Wesen, doch niemand schien Notiz von ihm zu nehmen.
Wahrscheinlich sind sie hier an Leute gewöhnt, die verfolgt werden, dachte Boba. Er bog ab und lief eine Seitenstraße entlang.
Langsam überkam ihn Erschöpfung. Ich sollte lieber eine Pause machen, bevor ich...
Da stolperte er über einen Müllhaufen. Er fiel mit einem Stöhnen auf einen unebenen Gehweg, die Hände instinktiv ausgestreckt, um den Sturz abzufangen.
Doch das reichte nicht. Er schlug voll auf den harten, staubigen Boden auf.
»Uff!«
Er traf mit dem Kopf zuerst auf, und zwar so hart, dass ihm die Luft wegblieb. An seinen Helm dachte er zu spät.
»Nein!«
Boba spürte hilflos, wie der Helm von seinem Kopf rutschte.
Er griff danach und spürte einen Moment die glatte Metalloberfläche. Dann glitt ihm der Helm aus der Hand.
Er war weg.
Um Boba war ein einziges Meer aus Beinen und Füßen. Füße in Stiefeln, Füße mit Hufen, Füße mit Klauen.
Aber wo war sein Helm?
Verzweifelt robbte er auf Händen und Füßen vorwärts. Er ignorierte die Flüche und Rufe der Leute, die ihm aus dem Weg gehen mussten. Ein gestiefelter Fuß trat nach ihm. Irgendjemand lachte. Boba biss die Zähne zusammen und ging weiter.
Da!
Er konnte den Helm sehen, nur eine Armlänge entfernt. Da war die vertraute schwarze Sichtscheibe, die seine Augen bedeckte, wenn er den Helm trug.
Boba rappelte sich auf und streckte die Hand nach dem Helm aus.
Und gerade als er ihn hatte, schnappte ihn ihm irgendjemand weg!
»Suchst du was Bestimmtes?«
Boba richtete sich wütend auf. »Der gehört mir! Gib ihn her!«
»Dir?« Die Stimme schnaubte ungläubig. »Das sehe ich aber anders.«
Boba schaute auf. Vor ihm stand ein Mädchen. Es war vielleicht ein Jahr jünger als er. Es war kleiner als Boba und um einiges schmutziger. Das Gesicht des Mädchens war voller Staub und Ruß und seine Haare sahen auch nicht anders aus. Sie sahen braun aus, doch Boba hatte den Verdacht, dass sie unter dem Schmutzfilm dunkelblond waren. Das Mädchen war dünn, sah beinahe ausgehungert aus und trug zerrissene, alte
Kleidung - den abgetragenen Arbeitsoverall eines Ugnaught-Mechanikers, der viel zu groß und mit einer dreckigen Schnur um die Hüften festgebunden war. Das Mädchen hatte stechend blaue Augen.
Es mochte vielleicht jünger als Boba sein, doch es machte einen äußerst entschlossenen Eindruck.
»Wo solltest du wohl einen mandalorianischen Kampfhelm her haben?«, fragte das Mädchen. Es hielt den Helm hoch und sah ihn nachdenklich an.
»Der ist ganz schön viel wert«, sagte das Mädchen. Es schaute Boba mit einem Blick an, der sowohl misstrauisch als auch anerkennend war. »Wo hast du ihn gestohlen?«
»Ich habe ihn nicht gestohlen!« Er machte einen Satz nach vorn und schnappte nach dem Helm, doch das Mädchen war schneller. Bevor er noch etwas sagen konnte, war es bereits auf der anderen Seite der Straße und lief mit dem Helm unter dem Arm davon. Boba sah dem Mädchen verblüfft hinterher.
»Niemand nimmt mir weg, was mir gehört!«, rief er und nahm die Verfolgung auf.
Kapitel 5
Die kurvige Straße war noch bevölkerter als die, die er gerade verlassen hatte. Doch dieses Mal kam Boba seine kleine Statur zu Hilfe. Er konnte sich so schnell wie ein Ralltiirieel zwischen den Leuten hindurch bewegen. Das Mädchen konnte er dabei leicht im Blick behalten, denn es war nicht größer als er. Er stellte fest, dass ihm die Verfolgung sogar Spaß machte.
Er folgte dem Mädchen keuchend an Eingängen vorbei, in denen Schmuggler lauerten, durch dunkle, enge Gassen voller Packtiere wie haarigen Tybis und gewaltigen Banthas. Er rannte über einen Marktplatz, der zum größten Teil von einem riesigen Raumschiff und plappernden Jawas eingenommen wurde. Sie zerlegten das Schiff bereits, um die Teile auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Das Mädchen rannte trotz seiner
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